Beiträge von Eisnebelhauch

    Hallo,


    mein Buch ist auch heute angekommen - wie man sich denken kann - da ich den ersten Abschnitt gelesen habe. :-)


    Als Erstes ist mir im Vorwort die "geringe Geduldsspanne" aufgefallen. Das kann ich jetzt gar nicht glauben. Kann man so einen Job mit einer geringen Geduldspanne machen??? :gruebel


    Bisher gefällt mir das Buch wirklich gut.
    Auch wenn es alles ernste "Geschichten" sind, lassen sie sich sehr gut lesen.
    Wie im Polizeileben muss man sicher auch als Leser einiges ausblenden, damit es nicht zu belastend wird.
    Ich finde, dass es Dir sehr gut gelungen ist, diese Tatsachenberichte so zu schreiben, dass man als Leser immer eine kleine Verschnaufpause bekommt.
    Sachen wie, mit dem Kollegen eine Zigarette zu rauchen, obwohl man eigentlich aufgehört hat, um ihm zu helfen mit einer schwierigen Situation klar zu kommen finde ich "gut". Oder so kleine Dinge wie den "Feiermorgen" :rofl (Auf den warte ich auch gerade. :-]
    Nicht zu vergessen: "Geht nach Hause!!!" (Über die Lämmertaktik sag ich jetzt nichts, aber ich hätte es auch so gemacht) :-)


    Dann lese ich gleich mal weiter.

    Zitat

    Original von Ursula P.
    Hallo, Eisnebelhauch (sehr stimmungsvoller Nick, ich muss schon sagen ;-))


    Die genaue Auflagenhöhe müsste ich jetzt nochmal nachfragen, aber auf jeden Fall liegt die erste Auflage ziemlich hoch im fünfstelligen Bereich. Ist also eine echt erfreuliche Nachricht, und ich werde die Anmerkungen aus den unteren Threads (die Breischüssel *argh*) bei der zweiten Auflage korrigieren. Damit sie durchgängig leer ist. Oder halb voll. Mal sehen :-)
    Danke für euer aufmerksames Lesen, manche Dinge entgehen einem dank Betriebsblindheit trotz siebenfachen Durchlesens ...


    Liebe Grüße
    Ursula


    Hallo Ursula,


    mein Nick war eigentlich ein Unfall ;-)
    Normalerweise findet man mich unter MacBaylie aber den Namen wollten die Eulen damals nicht, warum auch immer, und im Nachhinein ändern ging auch nicht :-(


    Ich muss zugeben, dass ich solche Unstimmigkeiten, wie die Breischüssel oder die Fackel, auch NUR beim ersten Lesen entdecke. Je öfter ich einen Text lese, je mehr Fehler entgehen mir. Da sehe ich dann teilweise sogar Dinge, die gar nicht da stehen ;-) (Ganz schlimm ist es bei eigenen Texten - da bin ich vollkommen blind ;-) )


    Aber die paar Kleinigkeiten ändern nichts daran, dass es ein tolles und spannendes Buch geworden ist. Noch mal Glückwunsch dazu!


    Liebe Grüße
    MacBaylie

    Kurzbeschreibung
    Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter ohne Strom, ohne Handy , normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra.
    Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein.
    Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.
    Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?




    „Saeculum“ kann sich wahrlich als würdiger Nachfolger von „Erebos“ bezeichnen.
    Wie schon bei „Erebos“ zähle ich auch hier nicht wirklich zur Zielgruppe. Weder vom Alter her noch vom Thema. Okay, ich war schon mal auf einem Mittelaltermarkt, aber damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.


    Ursula Poznanski hat das Talent, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und zu begeistern - eben auch für Themen, mit denen man ansonsten nichts zu tun hat. Großartig.
    Langsam führt sie einen in die Geschichte und die Thematik ein, ohne dabei so weit auszuschweifen, dass es langweilig werden könnte.
    Diesmal ist es Bastian, der ebenfalls keine Ahnung hat, wie so eine Convention abläuft, der aber Sandra zuliebe, dem Mädchen in das er sich verliebt hat, mitmachen möchte. Auf diese Weise erfährt der Leser alles, was er wissen muss.
    So zieht sich das durch‘s gesamte Buch. Auftauchende Fragen werden von Teilnehmern, die übrigens auch sehr authentisch und facettenreich dargestellt sind, glaubwürdig beantwortet. Da braucht es keinen allwissenden Erzähler oder ähnliches. Man ist als Leser einfach mittendrin (*grusel*). So kann man auch den ein oder anderen kleinen Logikfehler bestens verschmerzen.


    Die Person, vor der es mich persönlich am meisten gruselt ist Bastians Vater. Und das, obwohl er eigentlich nicht so oft erwähnt wird. Aber entscheidet selbst.


    Die einzelnen Abschnitte sind zusätzlich mit jeweils einer schwarzen Seite abgegrenzt. Darauf befinden sich Dialoge, die man anfangs nicht unbedingt zuordnen kann und die zu allerhand Spekulationen einladen, am Ende jedoch Klarheit bringen. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Auch der Schluss birgt noch einige Überraschungen. Wie gesagt - spannend von Anfang bis Ende.


    Ein kurzes Wort noch zum Cover, das ja wohl der totale Knaller ist und passender nicht hätte sein können.


    Eine grandiose Geschichte, die verschiedenste menschliche Abgründe zu Tage bringt und doch zeigt, dass es immer wieder einige Leute gibt, die trotz äußerst widriger Umstände auf dem Teppich bleiben.

    Was ich auch noch sehr schön fand war, als Iris am Schluss zu Bastian sagte: (Den Wortlaut weiß ich im Moment nicht genau, denn das Buch wurde mir schon aus der Hand gerissen :-) ) "Verzeih ihm aber trau ihm nicht."


    Mir hat Paul trotz allem ein bisschen leid getan. Die Abfuhr, die er immer von seinem Vater bekommen hat, gerade auch nach dem Tod der Mutter, hat ihn sicherlich arg geprägt und eine Menge in ihm in Wallung gebracht. Die lange Vorbereitung auf die Con zeigt doch auch, dass ihm die Sache sehr wichtig war und ich glaube auch, dass er nicht mit solchen Problemen gerechnet hatte, aber an einem gewissen Punkt kann man dann auch nicht mehr zurück. Das entschuldigt aber nicht, dass die Aktion ziemlich daneben war.


    Vielleicht platzt sein "Hassknoten" ja noch, wenn er mal Zeit hat genauer darüber nachzudenken, wenn er begreift, dass er auf dem besten Weg ist so zu werden wie sein Vater - und wenn Bastian ihm ein bisschen dabei hilft. Vielleicht wird er doch noch ein Netter ;-)

    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Also Wasser hatten sie ja bis zum Überfluss, siehe Gewitter. Und erst nachdem der Ausgang eingestürzt ist, mussten sie haushalten. Aber so richtig Durst erlitten, nee. Und auch das mit dem Hungern ist noch nicht schlimm. Beim Heilfasten - schon probiert - isst man eine Woche nichts und nach 3 Tagen setzt ein Mechanismus ein - weiß jetzt nicht wie das heißt - und man fühlt sich mehrere Tage richtig gut. Natürlich kann man keinen Berg erklimmen aber sie haben ja nicht mal drüber nachgedacht, wie sie sich befreien könnten. Außerdem haben 20-Jährige eine ziemlich hohe Leistungsfähgikeit und erholen sich nach ein paar Stunden Schlaf schnell wieder von den Strapazen einer langen Wanderung. Ich empfand ihre Entbehrungen und Anstrengungen nicht als so dramatisch. Vor allem wenn man hört, dass sie nur durch einen Tunnel mussten und dann schon wieder auf ihrer Lichtung rauskamen. Dann können sie ja nicht so arg weit gelaufen sein. :gruebel
    Und die Hemmschwelle zu Morden liegt bei Menschen in Friedenszeiten relativ hoch. Krieg und privater Beziehungskrieg mal ausgenommen.


    Ich denke, dass man die Situation, die die Gruppe erlebt hat nicht mit Heilfasten vergleichen kann. Heilfasten macht man freiwillig mit einer ständigen Option es abzubrechen, wenn man sich nicht wohl damit fühlt.
    Und dass 20 jährige so leistungsfähig sind ist auch nicht immer gesagt, viele schaffen es nicht mal auf den Kölner Dom :-)
    Dass mit der Hemmschwelle ist leider auch nicht immer so. Im Buch hat sich ja letztendlich auch niemand dazu überwinden können Bastian zu töten. Quatschen und machen sind dann doch zwei verschiedene Dinge.
    Aber in der Realität kommt es leider öfters dazu, dass aus irgendwelchen Mobbing-Geschichten oder Gruppenzwängen tödlicher Ernst wird, und das aus weit weniger dramatischen Gründen. Das muss es nicht rechtfertigen, aber selber Todesangst zu haben und sein eigenes Leben retten zu wollen, oder jemanden nur seines Handys wegen umzuhauen - da sehe ich schon Unterschiede.
    Viel dramatischer sehe ich die Entscheidung von Bastians Vater (er ist also doch noch mal aufgetaucht, wenn auch anders, als ich vermutet habe). Er ist Arzt, nein sogar Dr. und überlässt ein paar durchgeknallten Kids die Entscheidung über das Leben eines Menschen??? Das geht ja mal gar nicht, oder besser gesagt, er macht seinem Arschlochdasein alle Ehre. Nein mich gruselt es, wenn ich mir vorstelle, dass ich mit so einem Arzt zutun haben könnte. Tja aber auch hier ist es so, dass Ärzte nicht grundsätzlich Heilige sind und es passt in die Geschichte.

    Zitat

    Original von Catabejas
    Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, daß es unter solchen Umständen sehr schnell zu so einem extremen Verhalten kommen kann.


    Zum einen sind die meisten noch sehr jung und sie wurden ja doch irgendwie in die Richtung vorbereitet. Dazu noch fünf Tage in einer wirklich unheimlichen einsamen fremden Umgebung, mit unheimlichen Ereignissen und unter doch recht extremen Bedingungen (kein Dach über dem Kopf, maues Essen, keine Verbindung zur Außenwelt, die Geschehnisse)... da kann die Phantasie schon gewaltig über die Stränge schlagen und die Nerven ganz schnell blank liegen.


    Das sehe ich auch so. Die menschliche Psyche ist eben absolut unvorhersehbar. Das hatte Paul nicht so wirklich bedacht (konnte er auch gar nicht), dass alles einen extremeren Verlauf nehmen könnte, wo er sich doch so sicher war, alles bestens vorbereitet zu haben.

    So, ich bin nun auch am Ende angekommen. Schade eigentlich. Will sagen, das Buch hat mir, wie auch schon Erebos, sehr gut gefallen. Irgendwie bin ich aber jetzt ein bisschen müde und werde erst mal schlafen gehen und mich dann später noch mal mit meinen Eindrücken melden :-)

    Nur zur Info, falls erwünscht ;-)


    Auf Seite 348 ist mir noch mal sowas wie die "halb leergegessene" Breischüssel aus dem letzten Abschnitt aufgefallen, und zwar bückt Bastian sich nach der fast erloschenen Fackel, obwohl er die doch schon eine Seite zuvor aufgehoben hat.

    Ein sehr spannender Abschnitt.


    Was Leute in Extremsituationen so alles anstellen, mag ich mir gar nicht immer so genau vorstellen. Ich denke, da passieren weit aus öfters recht krasse Dinge, als man sich das vorstellen kann.
    Obwohl ich hier in unserer Truppe den ein oder anderen auch mal ganz gerne in den Allerwertesten treten würde.
    Anstatt einen Ausweg zu suchen schmieden sie tatsächlich Mordpläne??? Irgendwie kann ich manchmal auch nicht mehr glauben, dass das alles echt ist. Aber für eine durchgeplante Inszenierung kann ich es auch nicht wirklich halten, denn wer verletzt sich schon gerne selber.
    Ich hab echt keinen Schimmer wie alles enden könnte und lasse mich gerne überraschen :-)
    Ich bin aber auch gespannt, wer der Anrufer war und was es mit der Katze auf sich hat und ob nicht doch Bastians Vater die Finger im Spiel hat.

    Zitat

    Original von Clare
    Hm, Ich frage mich immer noch, wessen Knochen der Hund angeschleppt hat :gruebel


    Ich muss schon sagen, Doro wird mir immer verdächtiger. Sie ist dermaßen drin in dieser ganzen Fluch-Thematik, ja sie beharrt regelrecht darauf. Sehr seltsam.


    Nach wie vor kann ich mir für mich selber nicht vorstellen, in so einem Waldlager zu hausen, schon gar nicht unter diesen gruseligen Umständen.
    Warum sich nicht alle irgendwie zusammendrängen, erstaunt mich auch. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass das Vertrauen zueinander nachlässt.


    Ich könnte mir so ein Waldabenteuer durchaus vorstellen :-)


    Warum sie ihre Lager immer soweit auseinander aufschlagen und kein Feuer in der Nacht machen hat mich ja von Anfang an gewundert. Und Vertrauen hin oder her (das war doch nie wirklich da) wenn es anfängt unheimlich zu werden würde, glaube ich, jeder zusammen rücken und "FEUER" machen :-)


    Schade, ich habe für dieses Buch eine Ablehnung bekommen, obwohl ich es sehr gerne gelesen hätte.