Man könnte auch sagen - „Jacob“ in Grün 
Diesmal sind es Magdalegna, die Schwester des Dämonenkönigs und Gideon, der Heiler, die sich erst nicht und dann doch kriegen. Die Liebesbekundungen muten in diesem Teil der Reihe sogar noch schmalziger und in gewissem Maße auch streckenweise langweilig an. Das mag daran liegen, dass zu oft die gleichen Formulierungen verwendet werden, und wenn man Jacob kurz zuvor gelesen hat, fällt das extrem ins Auge.
Ich habe das Buch ehrlich gesagt mehrfach zur Seite gelegt, was mir normalerweise nicht sehr oft passiert.
Gideon, der im ersten Teil noch Biss und etwas Unnahbares hatte, verkommt in seiner eigenen Geschichte zum hoffnungslos verliebten - ich drücke es jetzt mal unschön aus - Trottel, und ich hatte mächtige Probleme ihn zu (be)greifen. Irgendwie hatte er in diesem Buch kein Gesicht mehr, und dass er der Älteste der Schattenwandler ist, hat er meiner Meinung nach scheinbar vergessen oder gut getarnt. Das fand ich super schade, denn gerade von ihm, in Betracht des Hintergrundwissens, welches man bei Jacob schon sammeln konnte, hatte ich mir viel mehr versprochen.
Generell fand ich es ja schon merkwürdig, dass die Dämonen in Liebesdingen Jahrhunderte lang, mehr oder weniger vor sich hin „vegetierten“ und plötzlich auf wundersame Art, in kürzester Zeit, jedes Töpfchen sein Deckelchen findet. Mit etwas gutem Willen kann man über solche Dinge aber hinwegsehen.
Das nächste Gespann steht ja auch schon in den Startlöchern.
Nachdem ich aber von Gideons Wandlung enttäuscht bin, werde ich mir Elijahs Wandel nicht antun. Den mag ich dann doch lieber als hünenhaften Krieger in Erinnerung behalten. Erst recht, da mich die Beschreibungen der Kampfszenen dieser Autorin auch nicht sonderlich überzeugen konnten.
Die Ideen, die hinter all dem stehen, hätten meiner Meinung nach sehr viel mehr zugelassen und auch verlangt, als sie lediglich zu einer schmachtvollen Romanze zu verwursten. (Und das sage ich, obwohl ich sogar ganz gerne mal meine Helden anschmachte) Da retten leider auch die dahin geworfenen Erklärungen (die nicht mal eine halbe Buchseite füllen) der verschiedenen Gattungen, die es außer den Dämonen noch gibt, nichts daran. Ganz im Gegenteil. Es wirkt teilweise „mal schnell dahin konstruiert“, um der Romanze die nötigen Hürden zu liefern.
An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, jetzt kommt gleich was spannende, was unerwartetes, aber leider blieb es meist bei dem Gefühl.
Wenn die immer und immer wiederholten Liebesschwüre um die Hälfte reduziert und dafür der Rest besser ausgearbeitet gewesen wäre, hätte mir dieses Buch sicherlich gefallen.
Leider passiert es aber immer öfter, dass in solchen Buch-Serien lediglich die Personen gewechselt werden, die „Handlung“ sich, bis auf wenige Ausnahmen jedoch gleicht. Schade.