Den Inhalt noch mal wiederzugeben erspare ich mir an dieser Stelle.
Ich hatte mich eigentlich auf Irland, Herzschmerz und vielleicht sogar ein bisschen Romantik mit einer Prise Humor gefreut - bekommen habe ich ein gezwungen komisches Chaos ohne Hand und Fuß.
Dieses Buch war irgendwie nicht Fleisch, nicht Fisch. Nix Halbes und nix Ganzes.
Falls man irgendetwas hätte halbwegs ernst nehmen sollen oder wollen, ging das gar nicht, denn die gesamte Geschichte wurde von gewolltem, unnatürlichem und aufgesetztem Witz erschlagen. Vielleicht hätte diese Art von Schreibstil besser funktioniert, wenn sie nicht im Präsens geschrieben worden wäre. Hätte Louisa sich im Nachhinein über die ein oder andere Situation lustig gemacht, wäre es vielleicht glaubhafter gewesen und man hätte noch was nettes daraus machen können. Der Grundplot beinhaltet nämlich alles, was eine gute Story braucht ... wenn es gut umgesetzt wird.
Im gesamten hatte ich den Eindruck, dass die Autorin, vor lauter auf die Schenkel klopfen, ihren Plot entweder unterwegs verloren hat, oder ihn mit soviel neuen Inspirationen immer weiter aufgepumpt hat, dass er letztendlich leider geplatzt ist wie ein Luftballon. Tausend Dinge wurden angerissen, aber nichts wurde wirklich befriedigend beendet.
Bei den äußerst sparsamen Beschreibungen hätte Irland genau so gut Wanne Eickel sein können. Der Liebeskummer glich eher einer leichten Sommergrippe und das sagenumwobene Geheimnis um Zuckermann versickert irgendwo im Frittenfett. Tja, und die ganzen Personen konnte ich mir bis zum Schluss nicht bildlich vorstellen. Das waren alles Märchenfiguren ohne Gesicht.
Das Lektorat schien ja auch so seine Probleme mit der Geschichte gehabt zu haben. Waren es vielleicht verdrehte Augen, Freudentränen oder richtige Tränen, die deren Augen so getrübt haben, dass eine ganze Anzahl von Rechtschreib- und Logikfehlern unbemerkt blieb??? Dass man als Schreiber die Fehler nicht mehr sieht verstehe ich durchaus (geht mir leider auch immer so ) aber von professionellen Lektoren kann man doch ein bisschen mehr erwarten, oder?
Vielleicht stehe ich ja auch einfach nur mehr auf Geschichten in denen Witzigkeit als Würze eingefügt ist und nicht Hauptbestandteil sein soll.