Original von Belle Affaire
so, jetzt hab ich bisschen Postings hier gelesen - noch nicht alle - aber sonst vergesse ich, was ich schreiben wollte!
Ich fasse es überhaupt nicht, hier so oft den Begriff "kitschig" zu lesen!
Ich fand das Buch überhaupt nicht kitschig, kein bisschen!
Dass Niamh und Dutchy sich sofort zueinander hingezogen gefühlt haben, dass sich verliebt und geheiratet haben, erklärt sich doch durch das Buch an sich - wie kann man das nicht verstehen?! Das ist doch die Quintessenz von allem, die absolute Aussage dieses Buches - dass diese zwei Menschen aneiander einen Halt finden, den sie sonst bei niemandem finden, der das nicht erlebt hat!
Im übrigen hat Vivian niemals gesagt, dass es für ihr weiteres Schicksal besser gewesen sei, dass Dutchy gestorben sei!!! 
Sie sagte - für die Geschäfte(!), also den Laden (!) - war Jim Daly der bessere Geschäftsführer als es Dutchy je gewesen war! Das ist ja wohl ein gewaltiger Unterschied!
Und mit Jim Daly hat sie eben sehr gut harmoniert, ich denke, die Liebe, die sie für ihn empfand war eben eine gute Ergänzung, eine tiefe Freundschaft, eine Geborgenheit.
Aber nicht zu vergleichen mit der romantischen Liebe zu ihrem Dutchy.
Und dass sie ihre Tochter weggeben hat - die Beweggründe werden doch im Buch geschildert!!! Es ist zwar einerseits schwer zu fassen, denn sie bestimmt ihrem Kind ja dann ebenfalls dieses Waisenkind-Schicksal, von daher sollte man meinen, das würde sie doch nicht fertig bringen!
Aber dieses Trauma, immer wieder die Menschen zu verlieren, die sie liebte, saß eben tiefer als alles andere. Und wer das nach diesem Buch nicht nachvollziehen kann, der ist wohl nicht richtig in die Lektüre bzw. Vivians Gefühlswelt eingetaucht?!
Und zum Schluss - klar ist es erstaunlich, wie schnell sie den Umgang mit dem Laptop gelernt hat - ABER dafür ist stark ausschlaggebend, wie sehr ein älterer Mensch so etwas lernen WILL! Anfangs des Buches wollte sie ja davon nichts wissen, zum Schluss dann aber doch, als sie merkte, was Molly damit alles erreicht hat! Und wenn man diesen Lernwillen hat, und außerdem hat ihr Molly ja bei allem wichtigem geholfen - warum sollte sie das dann nicht hinkriegen?
Wenn Molly ihr alles eingerichtet hat und sie nur Suchbegriffe eingeben muss, ist das auch für eine über 90jährige, wenn sie geistig fit ist, kein Problem.
Und wenn ne Tochter oder Enkelin die selben blonden oder roten Haare hat wie die Vorfahrin, so ist das doch ne ganz natürliche Familienähnlichkeit und kein Kitsch??
Also normalerweise gehör ich immer zu denen, denen es schnell zu kitschig ist und die sowas überhaupt nicht leiden können, aber dieses Buch muss ich davon absolut freisprechen.
Ach ja, und Mollys Entwicklung fand ich auch toll. Dass sie sogar in der Schule immer besser wurde, fand ich eben gerade nicht klischeemäßig und deswegen besonders schön.
Die Nebenrollen Jack, Terry, Dina und Ralph waren eben Nebenrollen und sollten auch den Platz einnehmen und nicht genauso viel wie Molly und Vivian - fand ich genau richtig so.