M. S. Kelts - Handful
Kurzbeschreibung von Amazon:
Mike und Jamie sind ein Paar, daran gibt es nichts zu rütteln. Doch sind sie auch glücklich? Während Jamie von seinem unverarbeiteten Trauma immer tiefer in die Depression gezogen wird, muss Mike hilflos dabei zusehen, bis es fast zu spät ist. Doch so leicht lässt Mike sich nicht verjagen. Denn wenn es etwas – oder jemanden – gibt, für den er alles tun würde, dann ist es Jamie... Und so müssen sich die beiden Männer erneut ihren Ängsten stellen, doch ihr Lohn ist die ganz große Liebe.
Meine Meinung:
Endlich gibt es die Fortsetzung zu Loving Silver und ein "Wiederlesen" mit Jamie und Mike.
Ich habe die Hauptgeschichte der beiden ja bereits geliebt und auch die anderen Bücher der Autorin mit teils mehr und teils weniger Begeisterung gelesen. So sind die Geschmäcker ja. Als Nebenfiguren tauchen hier all die bekannten Gesichter aus den anderen Büchern auch wieder auf, natürlich Dirk, Chris, Jace und Roman - aber auch Adam und Luca (die Protagonisten aus Band 1 der Dreams-Reihe) sind hier dabei.
Das Cover ist - nachdem man die Geschichte um den Titel Handful dann schnell erführt - einfach wunderbar. Sowohl der kleine Hund im Lichtkegel als auch der Mann, der auf mich - dank Jamies Art im Buch - wirkt, als würde er seine Ketten von sich sprengen, sind gelungen.
Für alle, die Loving Silver nicht mehr präsent im Kopf haben, wird zunächst die Vorgeschichte kurz beschrieben, ehe wir dann in die Handlung um Jamies Trauma und den schweren Weg der Bewältigung eintauchen. In Liebe und Schmerz zwischen Mike und Jamie, wo ich beide Seiten sehr gut verstehen konnte. Vieles davon konnte ich sehr gut nachempfinden. Das große Plus des Buchs ist es, dass es fast ohne Sex auskommt und Jamie und Mike und das, was sie erlebt haben, wirklich in den Vordergrund tritt. Kein "ach, wir hüpfen in die Kiste und alles ist gut" wie ich das schon oft in vergleichbaren Büchern gelesen habe. Das fand ich sehr angenehm. Die Geschichte war zudem rund für mich.
Ich werde Jamie und Mike vermissen, gehe aber davon aus, dass sie durchaus noch als Nebenfiguren in weiteren Büchern auftauchen werden.
Die Art, wie die beiden selbstreflektierend miteinander umgehen und dabei irgendwann die Fassaden bröckeln, die Masken nicht mehr passen, das habe ich mir gut vorstellen können...
Ich hatte aufgrund der Vorfreude ja sehr hohe Erwartungen an das Buch und bin nicht enttäuscht worden. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich viele der Sichtweisen von Mike und Jamie und den Umgang mit Depression in meinem Umfeld bereits erlebt habe und mich so sehr nah an beiden dran fühlte, oft ahnte, in welche Richtung es weitergeht.
Kleine Abstriche gibt es bei manchen Ausdrücken, das ein oder andere Zuckerschnecke, das ein oder andere Himmelherrschaft war dann für mich doch ein kleiner Bruch in der Lesart, obwohl ich verstehe, warum es auftauchen musste.
Ein würdiger Abschied für Jamie und Mike - 9 Punkte.