LIKE - Andrew Holland

  • Andrew Holland - LIKE


    ASIN/ISBN: 1687117993


    Kurzbeschreibung von Amazon:


    Jack Sloan ist nicht wirklich ein Held, doch für seine Tochter ist er unbesiegbar! Er wäre sogar bereit, für sie zu töten. Die Moral der Menschheit ist am Ende, das bestehende Gesundheitssystem lange zusammengebrochen. Die Schere zwischen Arm und Reich so groß, dass es nur wenigen möglich ist, ein normales Leben zu führen. Eine neuartige Plattform, die das Gesundheitssystem revolutionieren soll, könnte das Leben der sechsjährigen krebskranken Louise retten. Medizinische Hilfe erhält nur derjenige, der die meisten Likes generiert und sich perfekt seinem Publikum präsentiert. Wie reagierst du, wenn sich niemand für das Überleben deiner Tochter interessiert? Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu retten? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dabei stößt Jack auf eine Wahrheit, die nicht nur seines, sondern das Leben vieler Menschen verändern könnte. Dein Like entscheidet. Suche einen Ort auf, an dem die Erinnerungen wie feine Staubkörner auf jedem einzelnen Gegenstand liegen, sodass man sie einatmen kann, wenn man sie aufwirbelt. Damit sie für immer im Herzen bleiben.


    Meine Meinung:


    Die Kurzbeschreibung sagt bereits viel über den Inhalt. Ich hatte allerdings erwartet, dass es mehr darum gehen wird, wie Jack Likes generiert und was am Ende passiert...leider nimmt dieses System nur eine Hintergrundrolle ein, in einer Welt, in der das Gesundheitssystem nicht mehr dasselbe ist...in der Ärzte nicht mehr nach dem hippokratischen Eid handeln. Jack ist ein Normalo und Held in einer Person, der für seine Tochter über sich hinauswächst und kämpft. Manche Szenen sind sprachlich sehr abgehackt beschrieben, manchmal sind auch "Satz-Schätze" in dem Buch enthalten:


    Um ein Trauma zu verarbeiten, kann man versuchen, nicht darüber zu reden, nachzudenken oder das Geschehen, wie manche es taten, einfach verdrängen. Oder man begibt sich in eine Therapie, in der man immer und immer wieder darüber spricht. Oder man sucht den Ort auf, an dem noch alles gut war, an dem die Erinnerungen wie feine Staubkörner auf jedem einzelnen Gegenstand liegen, sodass man sie einatmen kann, wenn man sie aufwirbelt. (S. 18)


    Ich weiß nicht, was ich von dem Buch halten soll, es war ein interessanter Einblick, aber am Ende auch nicht mehr als das. Ein Einblick, ein Licht im Türspalt...ich hätte mir mehr Geschichte gewünscht, mehr Erklärung des Drumherums. Jack konnte dafür nicht dienen, das kann ich sogar nachvollziehen, da seine Welt wichtigere Dinge als die Fernsehnachrichten beinhaltet hat...aber es hätte mir geholfen, plötzliche Ereignisse besser einordnen zu können. Die Figuren wirken ein wenig zusammen gepuzzlet, man braucht sie so, aber es ist nicht in letzter Konsequenz alles passend beschrieben.


    Ich bin daher etwas enttäuscht, hatte erwartet, dass es auch um das System und weniger um den Kampf des einzelnen Vaters für seine Tochter geht. Es war mir zu sprunghaft beschrieben.


    6 Punkte.