Die Alte - Hannelore Cayre

  • Die Alte

    Hannelore Cayre


    Originaltitel: la daronne

    Übersetzt von Iris Konopik

    Ariadne, Hardcover, 193 Seiten

    ISBN-10: 3867542406

    ISBN-13: 978-3867542401


    Die Autorin (Verlagsangabe)


    Hannelore Cayre, Jahrgang 1963, arbeitet als Strafverteidigerin in Paris. Die Autorin von bisher fünf Romanen betätigt sich zudem als Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin.

    Früher war sie Finanzchefin bei einer Filmproduktionsfirma. Irgendwann langweilte sie das Finanzwesen, die Juristerei hingegen faszinierte sie zunehmend. Cayre spezialisierte sich auf Strafrecht und wurde Pflichtvertei­digerin. »In Créteil arbeitet man als Strafverteidigerin mit und in dem Milieu, das aus der Immigration entstanden ist«, sagt sie und nennt dieses Milieu faszinierend und spannend. Ein schwerer Unfall, nach dem sie beinahe querschnittgelähmt war, konnte ihre Energie, ihr Engagement für ihre Klientel und ihren genauen Blick für die tragikomischen Seiten ihres Berufs nicht schmälern. Für Die Alte erhielt sie den Prix du polar européen und den Grand Prix de littérature policière. Sie schrieb auch das Drehbuch für den eben entstandenen Kinofilm mit ­Isabelle Huppert als Patience Portefeux.


    Inhalt (Verlagsangabe)


    Madame Portefeux, die Arabischübersetzerin mit den Patience-blauen Augen, führt ein Scheißleben. Die Kohle ist knapp, die alte Mutter liegt im Sterben, die Welt biegt sich vor Ungerechtigkeit. Dann tut sich unverhofft eine Chance auf, die einfach ergriffen werden muss. Und alles wird anders.


    Eigene Ergänzung: Madame Portefeux ist nicht irgendeine Übersetzerin. Sie arbeitet bei der Drogenabteilung und übersetzt die häufig in arabischer Sprache geführten Telefonate von Dealern, die die Polizei abgehört hat.


    Meine Meinung


    Dies ist eine der Geschichten, bei der ich mich mit der Einordnung schwer tue. Gehört es wirklich in die Kategorie Krimi? Wäre das Buch nicht besser in „Zeitgenössisches“ untergebracht?

    Da es mit dem deutschen Krimipreis 2019 ausgezeichnet wurde, beschließe ich, es gehört in die Rubrik Krimi.

    Aber was für einer! Cayre beschreibt akribisch und mit mehr als schwarzem Humor, was so alles schiefläuft in der französischen Gesellschaft. (Und sicher nicht nur dort) Dabei scheut sie vor der Verwendung von drastischer Sprache nicht zurück, alles andere wäre, wie die „Warnung“ zu Anfang des Buches schon sagt, unkorrekt. Es würde die Geschichte auch unglaubwürdig machen, denn sie lebt auch davon, dass hier eine Autorin schreibt, die sich im Milieu bestens auskennt.


    Jedes weitere Wort verrät eigentlich zu viel. Für mich ist dieses Buch ein heißer Anwärter für den Titel: Krimi des Jahres.


    ASIN/ISBN: 3867542406