Michael Tsokos - Abgefackelt

  • Super spannende Fortsetzung der Paul Herzfeld-Reihe


    Auf die Fortsetzung der Paul-Herzfeld-Thriller hatte ich mich schon gefreut, weil ich die Bücher von Rechtsmediziner Michael Tsokos immer regelrecht verschlungen habe. Und schon das Cover macht echt was her und führt bereits an die Handlung heran: Jetzt hat es Paul Herzfeld nämlich mit einer gefährlichen Mörderin zu tun, die gerne mit dem Feuer spielt und dabei auch auf modernste technische Mittel, wie Drohnen zurückgreift.


    Das kommt Herzfeld, der sich von den Ereignissen im Vorgängerband eigentlich erholen will, so gar nicht gelegen. Und trotzdem stürzt er sich in die Arbeit an seinem neuen Arbeitsort und kommt dem Tod seines Vorgängers auf die Schliche. Damit hat er binnen kürzester Zeit aber eine Zielscheibe auf dem Rücken und arbeitet gegen die Zeit - denn immer mehr Tote finden ihren Weg auf seinen Obduktionstisch.


    Was mir wieder super gut gefallen hat, war die authentische Schilderung der medizinischen Aspekte, es spricht schließlich ein Autor, der in diesem Metier jahrzehntelange Erfahrung hat. Außerdem fand ich die kurzen Kapitel und den generellen, leicht zu lesenden, flüssigen Schreibstil wieder super!


    Ein Hinweis noch für Leser, die den Vorgängerband noch nicht gelesen haben: Da Band 2 auf die Geschehnisse auf Band 1 Bezug nimmt, sollte man den ersten Band möglichst vorher gelesen haben. Ansonsten nimmt man sich den Spaß an Band 1, wenn man ihn dann noch lesen möchte.


    Ich freue mich auf jeden Fall auf schon auf das neue Buch von Tsokos, das hoffentlich bald erscheinen wird und sage: Daumen hoch für einen spannenden Crime-Thriller, mit fundierten Einblicken in die pathologische Forensik und einem sympathischen, engagierten Pathologen, der wieder einmal alles gibt, um den Fall zu lösen!


    ASIN/ISBN: 3426524406

  • „Abgefackelt“ von Michael Tsokos habe ich als ebook vom Knaur-Verlag gelesen. Das Buch hat 340 Seiten, die in 95 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Datum, Uhrzeit und Ort überschrieben.
    Es ist der 2. Paul Herzfeld Krimi.

    Schon mit dem Prolog beginnt das Buch sehr spannend und grausam, obwohl man noch nicht weiß, wer der Mann ist und was er dort tut. Hier bekommt man auch schon den Bezug zum Cover.

    Paul Herzfeld leidet immer noch unter den kürzlich erlebten Ereignissen. Dadurch hat sich auch das Verhältnis zu seiner Verlobten etwas abgekühlt. Also lässt er sich von seinem Chef überreden, vertretungsweise in der Pathologie im Elbklinikum Itzehoe einzuspringen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Der dortige Arzt Dr. Petersen ist plötzlich verstorben. Paul fühlt sich zunächst unterfordert. Auf die Fragen nach seinem Vorgänger weichen alle aus. Da er von seinem Fenster aus auf eine abgebrannte Ruine auf dem Klinikgelände schaut und dann noch alle Patientenakten von Petersen verschwunden sind, entfacht das natürlich seine Neugierde und er versucht, mehr über Dr. Petersen in Erfahrung zu bringen, was ihn erneut in Gefahr bringt, weil er damit zur Bedrohung einiger wichtiger Persönlichkeiten wird.

    Die Handlungen wechseln zwischen Kiel und Itzehoe. Außerdem gibt es noch kurze Abschnitte, die aus einer anderen Perspektive erzählt werden.

    Die Charaktere sind wieder sehr gut beschrieben. Paul ist eine charismatische Person, die besonnen und überlegt agiert. Nur mit seinem Privatleben kommt er anscheinend nicht zurecht. Seine Arbeit hat immer Vorrang. Da kann ich seine Verlobte schon verstehen, wenn sie so langsam die Nase voll hat. Aber auch sie wird an Paul‘ s Verhalten nichts ändern können.
    In Levke Hermanns hat Paul vor Ort eine sehr fähige und vertrauenswürdige Sektionsassistentin gefunden, die ihm sehr behilflich ist. Ansonsten weiß er nicht mehr, wem er trauen kann.
    Einige Personen, z.B. Hauptkommissar Denecke, sind sehr unsympathisch und das Verhalten ist für einen Polizisten eigentlich unmöglich. Aber wer weiß, von wem er besser bezahlt wird.

    Sehr interessant sind die Beschreibungen einiger Fälle, die nebenher untersucht werden und der ablaufenden Sektionen.

    Durch den sehr guten und verständlichen Schreibstil war das Buch flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen war von der ersten Seite durchweg vorhanden, sodass keine Langeweile aufkam. Gegen Ende werden die Kapitel noch kürzer, was die Spannung noch einmal so richtig steigen lässt.

    Ein absolut tolles Buch mit einer erschreckenden Story und mit Aussicht auf den nächsten Teil mit Paul Herzfeld.

  • Brandheiß


    Abgefackelt, True-Crime Thriller von Michael Tsokos, 352 Seiten, erschienen bei Droemer Knaur.
    Ein Paul Herzfeld Thriller
    Dieser Band schließt unmittelbar an die Geschehnisse an, die Paul Herzfeld im vorangegangenen Band „Abgeschlagen“ erlebt hat.
    Herzfeld steckt sein letzter Fall noch in den Knochen, weshalb er von seinem Vorgesetzten an eine ruhigere Stelle in der Pathologie Itzehoe versetzt wird. Doch die rätselhaften Todesumstände seines Vorgängers und seine damit verbundenen Nachforschungen bringen ihn in die Fänge einer eiskalten Killerin.
    Schon der brisante Einstieg hatte Sogwirkung und ich kam sofort in Lesefluss. Kurze heftige Kapitel, die spannend endeten, ließen mich nur so durch das Buch fliegen. Tsokos hat es wieder geschafft, mit seinem atmosphärisch dichten Schreibstil mich ans Buch zu fesseln, zu jeder Zeit war mir klar, dass der Autor weiß wovon er schreibt. Wieder einmal hat er Fälle eingewoben und beschrieben, die er tatsächlich „auf dem Tisch hatte“, sogar die unterirdischen Drainagekanäle die im Buch eine Rolle spielen fundieren auf biografischen Erlebnissen. Immer wieder ist mir der eiskalte Schauer den Rücken hinuntergelaufen. 94 kurze knackige Kapitel, versehen mit Ort Datum und Uhrzeit, gestatten den Überblick zu jeder Zeit. Verschiedene Erzählstränge die sich immer mehr zusammenfügen und in einem fulminanten Schluss enden und gut charakterisierte Figuren, machen den Plot glaubhaft und die Aktionen der Handelnden nachvollziehbar. Eine angedeutete Karte des Settings und eine Abbildung eines Einstiegs in einen Drainagekanal haben mir geholfen mich zu orientieren. Der große Cliffhänger am Ende reizt mich den Nachfolgeband auch zu lesen, alles deutet darauf hin, dass es für Herzfeld wohl noch lange keine Ruhe geben wird. Der Zeitungsbericht am Ende und Gedanken der Agierenden sind mit anderer Schrift deutlich kenntlich gemacht. Tsokos hat sich des auktorialen Erzählstils bedient, jederzeit hatte ich den Überblick über das gesamte Geschehen. Hier möchte ich gerne den Autor zitieren: S.328. „Die Aufgabe eines guten Thriller-Autors ist es, seine Leserinnen und Leser nicht nur dort abzuholen, wo sie stehen, sondern auch dorthin mitzunehmen, wo sie noch nie waren, und mit Situationen zu konfrontieren, in die sie selbst niemals geraten möchten.“ Dies ist dem Autor m. M. in vollem Umfang gelungen, der Vorgängerband hat mich schon fasziniert doch hier ist dem Autor der große Wurf gelungen, bin gespannt ob Tsokos das in einem weiteren Paul-Herzfeld Thriller noch toppen kann. Es ist nicht unbedingt nötig den ersten Band der Reihe zu lesen, ohne weiteres kann dieses Fall als Einzelband gelesen werden, doch es wäre schade sich das entgehen zu lassen. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung und volle Punktzahl, verdiente 10 Punkte