Stephan Ludwig - Unter der Erde

  • Produktinformation


    Broschiert: 400 Seiten

    Verlag: FISCHER Scherz; Auflage: 2. (26. Februar 2020)

    ISBN-10: 3651000788

    ISBN-13: 978-3651000780


    Klappentext

    Was verbirgt ein ganzes Dorf? – der neue Thriller von Stephan Ludwig, dem Autor der Kult-Bestseller-Reihe »Zorn«


    Volkow, ein Dorf am Rand eines riesigen Tagebaugebiets. Täglich fressen sich die Bagger näher heran, in einigen Monaten wird das Dorf verschwunden sein. Doch die Bewohner bleiben, »man kümmert sich umeinander«.


    Das erfährt Elias Haack am eigenen Leib, als er an einem heißen Sommertag nach Volkow kommt. Die Neugier auf seinen Großvater Wilhelm hat ihn in das so malerische wie abgelegene Dorf gebracht.


    Elias hat Wilhelm seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen, doch das Wiedersehen währt nur kurz. Wilhelm stirbt, und Elias strandet bei der Suche nach seiner Herkunft, die weit in die Vergangenheit reicht, in Volkow. Es führt zwar ein Weg ins Dorf, aber wie es scheint, keiner mehr heraus.


    Je länger er im Haus seines Großvaters bleibt, desto merkwürdiger kommen ihm die Dorfbewohner vor. Warum harren sie aus, obwohl die Bagger von Tag zu Tag näher rücken? Was haben sie zu verbergen? Und was hat das alles mit Elias zu tun?



    Autor


    Stephan Ludwig arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze.

    Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.



    Meine Meinung



    Die Hölle auf Erden


    Der erfolgreiche Fantasy-Horror-Autor Elias Haack hat eine Einladung zum 90. Geburtstag seines Großvaters erhalten. Er hat den alten Herrn schon über 30 Jahre nicht mehr gesehen und ist deshalb verwundert, aber er entschließt sich in die Lausitz zu fahren. Noch nicht ganz am Zielort angekommen, bemerkt er schon Probleme mit dem Handynetz und an der Ortseinfahrt fährt er unglücklicherweise über sogenannte Krähenfüße. Er selbst kann aus dem demolierten Auto aus eigener Kraft aussteigen und ins Dorf laufen. Das Haus des Großvaters findet er in dem überschaubaren Ort sofort. Außerdem bemerkt er ein ständiges Brummen, das von den herannahenden Baggern des Kohlebergbaus stammt, die 24 Stunden am Tag arbeiten und vermutlich in nicht einmal einem Jahr im Dorf ankommen werden. Zum Großvater hat er eigentlich kein Verhältnis, denn sein Vater ist vor seiner Geburt verschwunden und seine Mutter hat später Suizid begangen. Daraufhin hat ihn der Großvater in ein Heim gegeben und sich nicht mehr um ihn gekümmert. Jetzt will Elias die Gelegenheit nutzen und den Großvater in einem Gespräch um eine Erklärung für die Vergangenheit und sein Sonnenblumen-Tattoo bitten. Leider kommt es nicht mehr dazu, denn der Großvater verstirbt in der Nacht nach der Geburtstagsfeier. Nun hat Elias neue Probleme, sein Auto muß repariert werden und er scheint der einzige Verwandte gewesen zu sein, also muß er die Beerdigung organisieren und sich um sein Erbe kümmern. Soweit so gut, dann beginnt das Kennenlernen der Dorfbewohner. Und die sind eine Ansammlung von skurrilen Figuren. Allesamt sonderlich, aber miteinander eng verbunden, sie wollen ausharren bis die Bagger kommen und besitzen alle Furcht einflößende, namenlose Hunde. Was ist hier eigentlich los? Und was steckt hinter den angeblichen Geschäften des Großvaters? Weshalb gibt es hier ein großes Autohaus, wenn keine Kunden vorhanden sind? Die Autowerkstatt hat einen Maschinenpark, den keiner braucht, weshalb? Der Priester scheint zu trinken und predigt in der leeren Kirche. Nichts scheint hier normal. Und dann kommen unerklärlicher weise die Ersatzteile für sein Auto nicht, so daß er in dem Dorf quasi gefangen ist.


    Darüber hinaus gibt es noch weitere Stränge aus seiner und des Großvaters Vergangenheit sowie einen aktuellen Strang über Personen, die Elias beobachten und sich mit Walkie-Talkies darüber austauschen.



    Ich kenne den Autor vor allem aus der ZORN-Reihe und mir hat sein Schreibstil sehr gut gefallen. Der Schreibstil des vorliegenden Thrillers hat mir anfangs zugesagt und war fesselnd, aber im Laufe der Handlung ließ die Begeisterung dann Schritt für Schritt nach. Die Figur des Elias fand ich gut beschrieben, ich konnte ihn und die Schauplätze bildlich vor mir sehen. Seine Handlungen waren teilweise nachvollziehbar, aber ich hätte ihm schon etwas mehr Argwohn gewünscht. Mit den seltsamen Dorfbewohnern hat der Autor seine Leser an der Nase herumgeführt, sie immer wieder auf neue falsche Fährten gelockt, und einen abstrusen Schauplatz für den Showdown gewählt. Ab einem gewissen Punkt wurde die Story für mich zu konstruiert, verwirrend und unglaubwürdig. Manches wirkte tatsächlich wie die Hölle auf Erden. Ich werde aber gerne wieder einen Band der ZORN-Reihe lesen.


    ASIN/ISBN: 3651000788

  • Cover: Das Cover passt für mich gut zum Buch, es zeigt eine Straße die durchaus auch den Ort am Tagebau wiederspiegeln könnte. Durch die düstere Stimmung wirkt das ganze etwas bedrückend.


    Inhalt: Elias Haack folgt der Einladung seines Großvaters um ihn an seinem Geburtstag zu besuchen. Jahrzehnte hat er nichts von ihm gehört. Kaum ist er in dem kleinen Dorfe am Rande des Tagebaus angekommen hat er einen Autounfall und muss seinen Aufenthalt ungewollt verlängern. In der Nacht verstirbt auch noch sein Großvater, was verbergen die Einwohner im Dorf, das bald vom Tagebau zerstört wird.


    Meine Meinung: Die Geschichte schafft es nicht von Anfang an mich zupacken, aber wird ab der Hälfte umso spannender. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und gut verständlich. Die Geschichte spielt sowohl in der Gegenwart, als auch in Elias Kindheit. Hier erlebt Elias immer in einer Art Flashbacks woran er sich aktuell nicht mehr erinnern kann. Im späteren Verlauf der Geschichte erfährt man auch mehr über die Vergangenheit von Wilhelm.


    Elias ist für mich allerdings eher ein durchschnittlicher Charakter, so richtig warm bin ich mit ihm nicht geworden. Allerdings hat mir gefallen, das er nicht von seinen Prinzipien abweicht auch wenn sein Leben dadurch in Gefahr ist.


    Die Bewohner und auch Wilhelm, Elias Großvater, verstehen es zu Beginn seht gut ihr wahres ich zu verbergen. Dadurch bliebt es für mich sehr lange unklar, wer den jetzt genau zu den Guten und den Bösen gehört. Am Ende habe ich keinem mehr getraut und die letzte Wendung vor dem Finalen Showdown hat mich dann doch noch überrascht.


    Fazit: Nach einer kurzen Anlaufphase ein interessanter Thriller mit einem etwas blassen Hauptcharakter.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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  • "Unter der Erde" (mein erstes Buch von Stephan Ludwig) hat sehr spannend und interessant angefangen - wurde dann aber zum Ende hin doch etwas zu konstruiert und auch unglaubwürdig.

    Das ist sehr schade, denn zu Beginn war ich wirklich ziemlich begeistert von diesem seltsamen Dorf und seinen Bewohnern in dem der Schriftsteller Elias dank der Einladung seines lange nicht mehr gesehenen Großvaters gestrandet ist.

    Und von dem er nicht mehr weg kommt.

    Die mit der Zeit, und dank Rückblenden in die Vergangenheit, ans Licht gekommenen Ereignisse tragen schon langsam zur Erklärung des Ganzen bei.

    Allerdings wird diese immer hanebüchener.

    Das hat mir dann schon einiges von der anfänglichen Begeisterung genommen.

    Vielleicht versuche es ich mal noch mit einem Buch aus der Zorn-Reihe............um den hochgelobten Autor noch eine Chance zu geben.