Nick Hornby - Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst

  • ASIN/ISBN: 3462054104


    Gebundene Ausgabe: 160 Seiten

    Verlag: Kiepenheuer&Witsch; Auflage: 2. (5. März 2020)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3462054104

    ISBN-13: 978-3462054101

    Inhaltsangabe:


    Tom und Louise machen eine Paartherapie, denn nach vielen Ehejahren ist die Beziehung mehr oder weniger in eine Sackgasse geraten. Was die beiden umtreibt und wo der Hase im Pfeffer liegt, erfährt der Leser nach und nach von ihnen direkt – beim Warten auf die nächste Therapiesitzung im Pub gegenüber. Tom und Louise treffen sich. Regelmäßig. Doch es ist keine Verabredung im herkömmlichen Sinne, der Pub dient ihnen nur als Treffpunkt vor ihren Sitzungen bei einer Paartherapeutin.


    Autoreninfo:


    Nick Hornby gilt als Kultautor. Seine größten Leidenschaften sind der Fußball und die Musik, genauer: die Popmusik. Über beide Themen hat er geschrieben, mit seinem typisch britischen Humor. Bereits sein Erstling „Fußballfieber“ wurde zum Bestseller, und mit „High Fidelity“ konnte er diesen Erfolg noch übertreffen. Dabei arbeitete Hornby, der 1957 im britischen Redhill geboren wurde, nach seinem Studium in Cambridge zunächst als Lehrer. Um sich jedoch ganz dem Schreiben widmen zu können, hing er diesen Beruf an den Nagel. Der Rest ist quasi schon Legende – nicht zuletzt auch dank der erfolgreichen Verfilmungen seiner Geschichten. Nick Hornby lebt mit seiner Familie in London.

    Meine Meinung:


    Titel: Ehetherapie mal anders...


    Aufgrund der witzigen Aufmachung des Buches bin ich auf diesen neuen Hornby aufmerksam geworden.


    In der Geschichte geht es um Louise und Tom, die nach langen Ehejahren in einer Krise stecken. Um da wieder herauszukommen, besuchen sie eine Paartherapie. Bevor es jedoch dort hin geht, treffen sie sich im Pub und besprechen sich. Wird die Therapie helfen oder bleibt am Ende nur die Scheidung?


    Mir hat hier vor allem gefallen, dass wir nicht selbst bei der Therapie dabei sind, sondern immer kurz davor. Über den Inhalt der Therapeutengespräche erfahren wir nur nebenbei etwas. Zudem fand ich niedlich, dass sie durch die Pubbesuche feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind, die sich helfen lassen.


    Hornby stellt sehr realistisch dar wie Beziehungsgespräche in der Krise ablaufen. Wirft man sich zu Beginn nur Anschuldigungen an den Kopf und sieht das Gegenüber als Ursache für alles an, wird mit der Zeit nach einer Lösung gesucht, sofern denn beide wollen. Das fand ich hier sehr schön geschildert, da es hoffungsvoll klingt.

    Dem Autor gelingt es, dass man für keine Seite Partei ergreift, sondern sowohl sie als auch ihn verstehen und sich mit demjenigen identifizieren kann.


    Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und des öfteren schmunzeln dürfen, von daher spreche ich gern eine Empfehlung aus. Gelungen!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • "Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst" von Nick Hornby hat mich sehr gut unterhalten. Es ist ein kleines Büchlein, mit viel Witz und Situationskomik. Ich musste beim Lesen ein paar Mal laut lachen und allein das ist schon ein sehr guter Indikator für das Vergnügen, dass dieser Roman bereitet.


    Der Autor versteht es alltägliche und teilweise ernüchternde Ereignisse so zu schildern, dass sie die Leserin und den Leser zum schmunzeln bringen.


    In dem Buch geht es um das Paar Louise und Tom, beide Mitte 40, zwei Söhne, die sich in einer Ehekrise befinden. Die beiden treffen sich jeweils beim Warten vor ihrer Beziehungstherapie-Sitzung in einem Pub. Es werden in kurzen, knappen Kapiteln jeweils diese Pub-Begegnungen geschildert. Durch die Unterhaltungen der beiden Eheleute erfährt man von ihrer Beziehung und den Problemen und entwickelt schnell ein Bild von den unterschiedlichen Persönlichkeiten. Man beobachtet mit ihnen andere Eheleute, die vor oder nach ihnen die Räumlichkeiten der Therapeutin betreten, man tendiert dazu sich auf eine Seite zu schlagen nur um im nächsten Kapitel die Seite zu wechseln und dann schnell mal Verständnis für beide Parteien aufzubringen. Vieles kommt einem bekannt vor, auch wenn das eigene Leben ganz anders ist. Einfach weil der Autor alltägliche Missverständnisse und Handlungsweisen auf passende und humorvolle Art und Weise mit perfekt austarierter Sprache zwischen Witz und Ernst, ohne die beiden jemals der Lächerlichkeit preiszugeben, zusammenfassen kann.

    Es macht Spaß den beiden quasi "zuzuhören" und den Gang der Therapie mitzuerleben.


    Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen und vergebe 8/10 Eulenpunkte. :)

  • Englischer Humor


    Das zumindest war schon nach den ersten Seiten mein Gedanke.

    Und ich liebe englischen Humor, egal, ob in Büchern oder Filme.

    Verfilmungen von Büchern von Nick Hornby habe ich schon einige gesehen aber bis jetzt noch kein Buch von ihm gelesen.

    Das hat sich nun ja geändert.

    Und mir hat dieses kurze Buch mit seinen 10 Kapiteln wirklich gut gefallen.

    Schon die Idee an sich fand ich klasse: Paar trifft sich jede Woche vor seiner Ehetherapie-Sitzung im Pub.

    Und da findet dann in meinen Augen die eigentliche Therapie statt.

    Die Szenen enthalten viel Wortwitz, viel Humor und man lernt Tom und Louise schnell kennen.

    Und als Leser vermutet man bald, dass dieses Paar eine Zukunft hat.

    Eigentlich hatte ich auch eine Verfilmung schon direkt beim Lesen vor Augen.

    Ich hatte meinen Spaß mit diesem Buch. Und es bietet auch Raum zum Nachdenken.

    9 von 10 Punkten.

  • Ich bin ja nun mein ganzes Berufsleben damit befasst, was passiert wenn der Gang zum Therapeuten zu spät angetreten wird und die Eheleute sich gar nichts mehr zu sagen haben. Hier werden wir Zeugen eines Paares, das zu einer Therapeutin geht, weil die Ehe in einer schweren Krise steckt, es ist schon zum Äussersten auf Seiten der Frau gekommen, aber noch haben beide Interesse an der Ehe, an einem Miteinander und so erleben wir mit wie die Beiden miteinander reden, vor dem Termin bei der Therapeutin im Pub bei stets den gleichen Getränken, ja stets am gleichen Tisch, quasi ein Ritual einhaltend, aber eben miteinander noch im Gespräch- oder vielleicht auch nicht sofort miteinander, sondern zunächst aneinander vorbei aber eben im Gespräch bleibend und so erleben wir ohne die Therapeutin und ohne deren Ratschläge zu erleben, wie sich da wieder etwas herausschält aus den Gesprächen, mit viel Humor und treffender Beobachtungsgabe von Nick Hornby beschrieben. Ein kleines, ein kurzes, aber definitiv ein Lesevergnügen.