Siegfried Lenz - Heimatmuseum

  • Autor:


    Siegfried Lenz (* 17. März in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller. Sein wohl bekanntestes Werk ist der Roman Deutschstunde (1968).

    Heimatmuseum erschien 1978.


    Inhalt:


    Um zu verstehen, warum jemand ein Heimatmuseum aufbaut, muss man verstehen, was Heimat bedeuten kann.

    Deshalb lässt Siegfried Lenz Zygmunt Rogalla von Masuren erzählen, beginnend vom Ende des 1. Weltkriegs: von der Natur, einem Dorf, das ziemlich weit weg scheint von den großen Ereignissen der Weltgeschichte, und seinen Bewohnern, denen ihr Leben unveränderlich vorkommt. Doch die Zeit schreitet voran und das Wort „Heimat“ bekommt eine neue Bedeutung.


    Meinung:


    Siegfried Lenz erzählt keine durchgehende Geschichte, sondern einzelne Episoden, so dass dem Leser ein Faden fehlt, an dem er sich entlang hangeln kann. Manche Ereignisse und Zeitangaben werden lediglich angedeutet. Ich habe sie nicht alle verstanden. Dabei hätte ich oft gern genauere Angaben gehabt, um alles besser einordnen zu können, ob z. B. das Kind noch ein Kind ist oder schon ein Jugendlicher.

    Das Erstarken des Nationalsozialismus wird nur angedeutet, indem plötzlich Männer in braunen Uniformen auftreten. Die Wörter „Nationalsozialismus“, „NSDAP“ oder „Hitler“ kommen im ganzen Buch überhaupt nicht vor. So fühlte ich mich beim Lesen manchmal in einem nebelhaften Zustand.


    Trotz allem hat es sich gelohnt, dieses Buch zu lesen, denn Siegfried Lenz ist ein großartiger Erzähler. Er versteht es, dem Leser diesen wunderschönen, rauhen Flecken Erde mit seinen Bewohnern und Bräuchen näher zu bringen. Das Glanzlicht in diesem Buch war für mich die Beschreibung des Erntefests. Es war für mich fast so, als ob ich dabeigewesen wäre oder als ob es tief in mir drin eine verschüttete Erinnerung an ein ähnliches Ereignis gäbe.

  • Ich habe das Buch bereits zweimal gelesen und war auch beim neuerlichen Lesen begeistert.


    Bei der Figur des Rogalla hat sich Siegfried Lenz übrigens in einigen Sequenzen an dem Maler Emil Nolde orientiert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich traue mich da irgendwie nicht ran, weil ich vor Lenz total Respekt habe.

    Vielleicht teste ich mal die Leseprobe.

    :gruebel Ich habe "So zärtlich war Suleyken" und die "Deutschstunde" von Lenz gelesen und bin nicht vor Ehrfurcht erstarrt. So ganz verstehe ich Deine Hemmung nicht. :hmm

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando