Hans Rosenfeldt – Wolfssommer / Vargasommar

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Der Auftakt einer neuen Thrillerreihe - von einem der größten schwedischen Krimi- und Drehbuchautoren!

    In der schwedischen Stadt Haparanda wird ein toter Wolf gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie im Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine Spur: In Finnland ist ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen, es gab mehrere Tote. Und daher tauchen gleich mehrere Kriminelle in Haparanda auf - allen voran Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Die leitende Polizistin vor Ort, Hannah Wester, hat noch ganz andere Probleme: Sie befürchtet, ihr Mann könnte sie verlassen, die Affäre mit ihrem jüngeren Chef macht es nicht besser. Doch Hannah steht ihre Frau.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Hans Rosenfeldt, Jahrgang 1964, ist einer der angesehensten Drehbuchautoren Schwedens und Schöpfer der bislang erfolgreichsten skandinavischen Serie «Die Brücke», die in über 170 Ländern ausgestrahlt wurde und zahlreiche Preise erhielt. Für die britische Fernsehserie «Marcella» wurde er mit dem British Screenwriters' Award in der Kategorie Best Crime Writing on Television ausgezeichnet.


    Allgemeines

    Titel der Originalausgabe: „Vargasommar“, ins Deutsche übersetzt von Ursel Allenstein

    Erschienen im Rowohlt Verlag am 13.10.2020 als HC mit 544 Seiten
    Gliederung: Zwei Prologe – Kapitel ohne Nummerierung – Danksagung

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Haparanda, Nordschweden, in der Gegenwart


    Inhalt

    In Finnland, nahe der Grenze zu Schweden, endet ein Geschäft zwischen russischen Drogenhändlern und finnischen Käufern in einem Blutbad. Der einzige Überlebende macht sich mit den Drogen und dem Geld der Käufer davon.

    Auf der anderen Seite der Grenze, im schwedischen Haparanda, wird kurz darauf ein toter Wolf entdeckt, in dessen Magen menschliche Überreste gefunden werden.

    Der russische Drogenboss möchte sein Rauschgift und das Geld der ermordeten Käufer wiederhaben, deshalb schickt er eine bestens ausgebildete Auftragskillerin nach Haparanda. Sie soll nicht nur die vermissten Dinge wiederbeschaffen, sondern auch die für den Diebstahl Verantwortlichen töten.

    Hannah Wester von der örtlichen Polizeibehörde untersucht den Fall, allerdings ist es für sie nicht einfach, sich auf die Ermittlungen zu konzentrieren, denn sie hat gerade einige private Probleme. Die Hitzewallungen der Wechseljahre setzen ihr zu, außerdem ist ihre langjährige Ehe aus dem Gleichgewicht geraten und sie hat eine Affäre mit ihrem wesentlich jüngeren Chef.


    Beurteilung

    Bei „Wolfssommer“ handelt es sich um einen inhaltlich sehr komplexen Kriminalroman, der aufgrund der Fülle an Romanfiguren, Perspektivwechsel und Rückblenden in die Vergangenheit beim Leser einiges an Konzentration erfordert. Die Perspektivwechsel kommen ziemlich abrupt und werden oft nur mit einem Personalpronomen (er, sie) eingeleitet, sodass man sich orientieren muss, um wen es gerade geht. Einige dieser Perspektiven gehören „ihr“, der Stadt Haparanda, außerdem einigen Einwohnern der Stadt, die im weiteren Verlauf keine Rolle spielen – das ist gewöhnungsbedürftig.

    Von diesen Eigenheiten abgesehen ist der Erzählstil höchst anschaulich, stellenweise sehr brutal und quasi durchgängig von hoher Spannung geprägt. Die Charaktere der Romanfiguren sind gründlich ausgearbeitet, dies gilt in besonderem Maße für die beiden weiblichen Protagonisten Hannah Wester und ihre Gegenspielerin, die Profi-Killerin, die sich Katja nennt, aber auch unter anderen Namen und Identitäten auftritt. Bei beiden Frauen werden ihre persönlichen Vorgeschichten thematisiert, diese Rückblenden erscheinen als Erinnerungen mitten in der fortlaufenden Handlung, auch hier ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.


    Fazit

    Ein durchgängig spannender, stellenweise sehr brutaler Krimi, dessen Lektüre Konzentration erfordert und fesselnd unterhält!

    8 Punkte

    ASIN/ISBN: 9783805200028

  • Die kleine schwedische Stadt Haparanda liegt in der Nähe der finnischen Grenze und hat ihre besten Zeiten hinter sich. Die Staatliche Veterinärmedizinische Anstalt hat tote Wölfe untersucht und dabei menschliche Überreste in deren Magen gefunden. So wird die Polizei von Haparanda eingeschaltet. Die Spuren führen nach Finnland, wo ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen ist. Hannah Wester hat einen Drogendealer in ihrer Stadt im Blick. Die Russen sind hinter den Drogen her und schicken die Killerin Katja. Neben den Ermittlungen hat Hannah auch noch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen.

    Dieses Mal hat Hans Rosenfeld ohne seinen Kollegen Michael Hjorth einen spannenden Thriller geschrieben. Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber gut zu lesen. Die Atmosphäre ist recht düster, wie so oft bei Skandinavien-Thrillern.

    Im Mittelpunkt steht die erfahrene Polizistin Hannah Wester, die alles daransetzt, diesen Fall aufzulösen. Dabei hat sie schon genug persönliche Probleme. Die Wechseljahre machen ihrer zu schaffen und auch in ihrer Ehe läuft es nicht rund. Ihr Mann Thomas scheint Geheimnisse zu haben und Hannah hat eine Beziehung zu ihrem Vorgesetzten Gordon Backman Niska, dem viel an Hannah liegt. Die Killerin Katja hat eine tragische Vergangenheit. In ihre Karriere wurde sie hineingedrängt und sie ist sehr von sich überzeugt. Sympathisch war sie mir nicht. Aber auch die anderen Personen sind authentisch dargestellt.

    Auch wenn der Fall am Ende schlüssig gelöst wird, bleiben doch lose Enden, die neugierig auf die Fortsetzung machen.

    Mir hat dieser spannende Thriller gut gefallen.

    10/10