Nächstes Jahr in Berlin, Astrid Seeberger

  • schicksalhafte Erinnerungen



    Nächstes Jahr in Berlin

    Inhaltsangabe: Urachhaus

    Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert.

    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Astrid Seeberger, erzählt in ihrer autobiografischen Familiengeschichte, die sie dazu inspiriert hat, vom Schicksal ihrer Familie, die aus Ostpreußen fliehen musste, dem Schicksal während des zweiten Weltkriegs. Keine leichte Geschichte, die man mal gerade so weg liest. Es ist mehr, die Tochter setzt sich endlich nach dem Tode ihrer Mutter, mit ihrer Geschichte und von der Mutter auseinander. Ein oft schmerzhafter Prozess, die Autorin gibt uns tiefe Einblicke in das Seelenleben, und man fragt sich selbst wie gut habe ich meine Eltern gekannt. Eine Geschichte die unter die Haut geht, wortgewaltig und doch mit Poesie erzählt. Sie lässt einem beim Lesen, alles Bildhaft vor den Augen erscheinen, und reißt einem mit, in einen Strudel voller Gefühle, Hoffnungen, Ängsten , Verlusten und Sehnsüchte. Es sind die Erinnerungen der Autorin an ihre Mutter, die sie in der Geschichte aufarbeitet und sich damit auseinandersetzt. Sowie ihre eigenen Gefühle, die hoch kommen und verdrängtes, eine sehr bewegende Geschichte. Voller Höhen und Tiefen, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. In dem man das Leben seiner eigenen Verstorbenen Eltern noch einmal Revue passieren lässt.

    Eine Geschichte voller Emotionen und Gefühlen.



    ASIN/ISBN: 3825152618

    ISBN ergänzt

    Gruß Herr Palomar

  • Nächstes Jahr in Berlin – Astrid Seeberger


    Mein Eindruck:

    Astrid Seeberger hat ihre Familiengeschichte in 2 Büchern verzahnt: Nächstes Jahr in Berlin und Goodbye Bukarest. Letzteres hatte ich zuerst gelesen, aber die Handlung dort setzt da ein, wo „Nächstes Jahr in Berlin“ endet.

    In beiden Büchern geht es um die Vergangenheit. Die Flucht der Mutter aus Ostpreußen, das Schicksal ihre Bruders als Soldat und es gibt ein großes Geheimnis. All diesem ist die Autorin auf der Spur.

    Aber in erster Linie ist dieses Buch die Geschichte der Mutter, sensibel erzählt von Astrid Seeberger.

  • Ich habe das andere Buch „ Goosbye Bukarest „ von ihr leider nicht gelesen .

  • Wenn Eltern sterben, bemerkt man plötzlich, dass es da noch Unausgesprochenes gibt.

    Astrid reist von Schweden nach Stuttgart, um die Beerdigung ihrer Mutter Rose zu organisieren, die an einem Herzinfarkt gestorben ist. Zu ihrer Mutter hatte Astrid ein problematisches Verhältnis, denn die Mutter war nicht einfach und unterkühlt. Über sich hat sie nie viel erzählt. Doch nun kommen Erinnerungen hoch. Astrid beschäftigt sich mit dem Leben ihrer Mutter und bringt Dinge zutage, die alles in ein neues Licht rücken.

    Der Krieg hinterlässt Spuren, die weit in die Zukunft reichen.

    Diese Geschichte ist manchmal schwer zu ertragen, denn das Buch ist wirklich keine leichte Kost.

    Die Kriegsgeneration hat viel erlebt, was sie nach Ende des Krieges verdrängt hat. Sie wollte nach vorne schauen und die Not und die Schrecken vergessen. Doch es bleibt in einem und wirkt sich auf das Verhalten aus. Das Unausgesprochene hat sogar Auswirkungen auf das Leben der Kinder und Enkel. Auch Rose hat nicht über das geredet, was sie erlebt hat. Rose hat Die Schrecken des Krieges und der Flucht erlebt und hat die Not und das Elend überlebt. Ihre große Liebe wurde ihr genommen, doch sie hat weitergemacht und sich nach dem Krieg ein neues Leben aufgebaut. Dabei hat sie Heimweh nach ihrer alten Heimat. Astrid erfährt so vieles erst nach dem Tod der Mutter und kann ihre emotionslose Mutter nun besser verstehen.

    Ich habe diese autobiografische Geschichte sehr gerne gelesen.


    8/10