'Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre' - Seiten 313 - 450

  • So unterschiedlich ist dann wahrscheinlich das Auffassen des Gelesenen. Ich hatte den Eindruck, dass das Sorbet im Vordergrund stand und nicht seine Bemühungen. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich mit Rudolf als Charakter auch einfach nicht warm werde.

    Das mit dem Veilchensorbat und dem Jagdschloss ist ja historisch belegt. Und das Rosensorbet war mein Versuch der Synthese zwischen Rudolf und einem Kaffeehaus-Motiv. Und Rudolf ist leider bei aller Tragik kein sympathischer Charakter!

  • Marie Louise hingegen finde ich mittlerweile auch weniger sympathisch. Geldsorgen hin oder her, aber wie sie berechnend Mary ins offene Messer laufen lässt, nur um wirklich wahnsinnig viel Geld abzugreifen, ist wirklich kein besonders edler Charakterzug.

    Marie Louise Larisch ist in der wahren wie auch in meiner Geschichte die absolute Schurkin!

  • Ich hatte das mehr darauf bezogen, dass er Angst hatte, dass Rudolf Mary mit Syphilis infizieren könnte. Klar, die Jungfernschaft spielt mit eine Rolle, aber die Krankheit ist quasi der Tod.

    Beides spielt eine Rolle! Eine unverheiratete Komtess zu entjungfern, galt selbst bei den schlimmsten "Hurenböcken" als Tabu. Und natürlich macht sich Richard auch Sorgen, dass Rudolf Mary anstecken könnte.


    A propos: Ein bürgerliches Madl zu entjungefrn, war nur ein Kavaliersdelikt!:(

  • Jetzt wird’s etwas schwierig; meine Onlinezeit ging nicht synchron mit meiner Lesezeit - lies, ich bin schon weit im nächsten Abschnitt.


    Mary steigert sich immer weiter in ihre Verliebtheit hinein. Da das Ende bekannt ist, kann ich mir die Bemerkung „das wird noch böse enden“ ja sparen. ;-)


    Die Gräfin Larisch wird - neben Rudolf - auch zunehmend unsympathisch. Die nutzt die anderen ganz schön aus.


    Amalie rückt in der Riege der unliebsamen Figuren auch unaufhörlich auf einen der vorderen Plätze. Die hat schon ganz vergessen, weshalb diese Verlobung inszeniert wird - und daß ihr Fehlverhalten da auch einen gehörigen Teil dazu beigetragen hat. Wobei mich ohnehin wundert, daß Richard sich alles gefallen läßt und nicht die eine oder andere spitze Bemerkung in der Richtung von sich gibt.


    Ich glaube, ich werde nie mehr einen Sisi-Film sehen können. Ihr Verhalten Rudolf gegenüber an Heiligabend ist einfach nur schlecht. Die scheint für ihren Sohn ja gar nichts übrig zu haben, desgleichen wie Rudolfs Vater. Was sind das nur für Eltern?! :yikes


    Richard küßt zwar Sophie, doch er ist zu feige, ihr von der bevorstehenden Verlobung zu erzählen. Dermuß noch viel lernen.


    Derweil ist der Stiefvater von Sophie über Weihnachten zu Besuch. Wenn der öfters direkt auftaucht, kann ich weder für meine Contenance noch für ein Zuende-Lesen des Buches garantieren. Der ärgert mich dermaßen, daß ich nur mit Mühe die Anwandlungen, das Buch in eine gerade vorhandene Ecke zu pfeffern, unterdrücken kann... :fetch

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Diese Irrungen und Wirrungen um Rudolph und Mary waren einfach sehr kurzweilig. Mit gehen beide zwar immer noch auf die Nerven, aber was soll's.

    :write Die Entwicklung der "Beziehung" der beiden sowie die Handlung ist sehr gut geschrieben, trotz der Tragik, die darin steckt, macht das Lesen Spaß (auch wenn das etwas seltsam klingen mag).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich kann froh sein, dass ich das Buch heute nicht mit hatte, als ich bei meiner Schwiegermutter war. Sie hätte es mir wohl entrissen :lache Bis heute wusse ich nicht, dass sie das Thema so interessiert, dann hat sie mir aber einen Vortrag über das Kaiserpaar, die Nachkommen und alle möglichen Begebenheiten gehalten. :lache


    Im Gegensatz zum Anfang des Buches sind in diesem Abschnitt mehr Handlung und weniger Fakten, wodurch ich etwas schneller lesen konnte. Mittlerweile habe ich mich auch an die österreichischen Worte gewöhnt, die in der Tat nicht übermäßig auftauchen, sondern für mich genau richtig dosiert. Mein Lieblingswort ist übrigens "Katharr", weil der Gatte immer ein Scherzchen mit dem Wort macht. Mir war nicht klar, dass es ein österreicherisches Wort ist. Oder ist es einfach nur generell ein altes Wort?


    Mary hat mich dazu gebracht mich fremd zu schämen. Die biedert sich ja so an. Das wäre wirklich unter meiner Würde. Und mich nervt zunehmend, dass sie so unglaublich egoistisch ist. Und Rudolf - über den rede ich lieber nicht || Der ist auch unwürdig. EInem Mädchen so etwas wie die große Liebe vorzuspielen, weil er sich nicht traut alleine zu sterben ist schon ein starkes Stück. Allerdings tat er mir am Ende des Abschnitts leid, als er weinend in Sisis Armen liegt.


    Sophie und Richard nähern sich endlich an. Sehr schön. Ich finde deren gemeinsame Geschichte total schön. So langsam und entspannt. Ich hoffe wirklich sehr, dass er Wind davon bekommt, dass Sophie erbt und Geld mit in die Ehe bringen könnte, damit er diese schreckliche Amalie nicht heiraten muss. Was für eine widerliche Person.


    Marie Luise ist übrigens auch widerlich. Nur Mary durchschaut es nicht.