Viktor - Judith Fanto

  • Viktor

    Judith Fanto

    Urachhaus

    ISBN: 382515257X

    400 Seiten, 24 Euro


    Über die Autorin: Judith Fanto, geboren 1969, ist Juristin im Bereich Medizinrecht und Mutter von drei Kindern. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit setzt sie sich als Gründerin mehrerer Stiftungen für kulturelle Aktivitäten und Bildungsangebote vor allem für jüdische Mitmenschen sowie für Kinder mit psychiatrischen Problemen ein. Ihr Debütroman Viktor erzählt vom Schicksal ihrer Familie und avancierte schon nach wenigen Wochen zum Bestseller.


    Amazon-Kurzbeschreibung: Wien, 1914. Der junge Viktor entwickelt sich zielstrebig zum schwarzen Schaf seiner wohlhabenden jüdischen Familie. Nimwegen, 1994. Die Studentin Geertje hat es satt, dass sich ihre Familie noch immer für ihr Judentum schämt. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität will sie die Mauer des Schweigens endlich durchbrechen. Denn das Schicksal ihrer Familie ist allgegenwärtig – auch das von Viktor.


    Judith Fantos Debütroman handelt von der Geschichte ihrer Familie in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Einerseits ist da die wohlhabende jüdische Familie in Wien, die ab ca. 1914 in den Fokus des Romans gelangt – andrerseits ist da Geertje, die Studentin, die 1994 in Nimwegen verzweifelt nach ihrer Identität sucht. Ihre Familie ist jüdisch, das weiß sie, doch es werden keine jüdischen Traditionen gelebt, die Religion spielt keine Rolle und man scheint sich seiner Abstammung zu schämen.


    Geertje ändert zornig ihren Vornamen in Judith und versucht immer tiefer und immer verzweifelter, ihre jüdischen Wurzeln zu ergründen. Auf dem Dachboden ihrer Großmutter stößt sie auf das Familienarchiv und entdeckt so einen Teil der Geschichte ihrer Vorfahren.

    Immer wieder eingestreut erfahren wir von der Vergangenheit, in der Viktor und seine Familie in Wien den Einzug der Nazis erleben und wie sich ihr Leben dadurch immer mehr verschlechtert; wie aus angesehenen Bürgern plötzlich geächtete Personen werden. Viktor, das schwarze Schaf der Familie steht immer wieder im Fokus der Erzählung, er pfeift auf Konventionen und mit Charme und Abgebrühtheit stellt er sich den neuen Machthabern entgegen…


    Judith Fanto erzählt ihre Familiengeschichte voller Wärme und mit viel Humor trotz des ernsten Themas. Sie beschwört eine untergegangene Epoche herauf, zeigt auf, welche liebenswürdigen und interessanten Persönlichkeiten es in ihrer Familie gab und wie sie vernichtet wurden. Sie hebt sie dadurch aus der Masse der unzähligen Opfer dieser Zeit heraus und gibt ihnen ein Gesicht, zeigt auf, was Rassenwahn und Nazi-Terror angerichtet haben.


    Ein wunderbarer Roman, eine beeindruckende Familiengeschichte - klug und sympathisch erzählt.


    ASIN/ISBN: 382515257X

  • Jüdische Familiengeschichte


    Die niederländische Schriftstellerin Judith Fanto erzählt in ihrem Roman Viktor“ aus ihrer Familiengeschichte.


    Die Studentin Geertie van der Berg wohnt 1994 in Nimwegen. Sie weiß das sie Jüdin n ist, aber ihre Familie verschweigt viel. Es ist als wenn sie sich schämen überlebt zu haben. Ihre Großeltern waren und Urgroßeltern waren eine angesehene wohlhabende Wiener Familie.


    1914 ist Viktor Fanto ein aufgeweckter wilder Junge. Er entwickelt sich zu einem verwegenen Mann, der vieles anfängt, aber aus Sicht seines Vaters es zu nichts bringt.


    Der Roman wechselt stets von Geerties Suche nach den Verwandten und Viktors Leben. Teils ist es ziemlich bedrückend zu lesen, wie sich das Leben der Juden nachdem Einmarsch der Deutschen so grausam ändert.


    Die Autorin schreibt bewegend und humorvoll über die Familie Fanto.

    Ich war von der Geschichte gefesselt und möchte den Roman unbedingt empfehlen.