John Grisham - Der Polizist

    • Herausgeber : Heyne Verlag (10. Mai 2021)
    • Sprache : Deutsch
    • Gebundene Ausgabe : 672 Seiten
    • ISBN-10 : 345327315X
    • ISBN-13 : 978-3453273153
    • Originaltitel : A Time For Mercy (novel 27)


    ASIN/ISBN: 345327315X



    Über den Autor:

    John Grisham hat 32 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sieben Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.



    Inhaltsangabe:

    Jake Brigance, Held der Bestseller »Die Jury« und »Die Erbin«, ist zurück. Diesmal steht er als Pflichtverteidiger im Zentrum eines aufsehenerregenden Mordprozesses in Clanton, Mississippi. Sein Mandant Drew Gamble hat einen örtlichen Deputy umgebracht – doch war es Notwehr oder Mord? Die Mehrheit von Clanton fordert lautstark einen kurzen Prozess und die Todesstrafe. Dabei ist Drew Gamble gerade einmal 16 Jahre alt. Jake Brigance arbeitet sich in den Fall ein und versteht schnell, dass er alles tun muss, um den Jungen zu retten. Auch wenn er in seinem Kampf für die Wahrheit nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben seiner Familie riskiert.



    Meine Kritik:

    Anwalt Jake Brigance, den wir bereits aus den Romanen „Die Jury“ und „Die Erbin“ kennen, ist alles andere als glücklich, als er einen Mordfall aufs Auge gedrückt bekommt: Der 16-Jährige Drew Gamble hat einen Polizisten erschossen und die Tat sogar gestanden. Weil ihm der Richter keine Wahl lässt, übernimmt Jake die Verteidigung und wird dadurch zum unbeliebtesten Mann der ganzen Kleinstadt Clanton. Nicht nur, dass es zu offenen Anfeindungen kommt, bei der Polizei steht er nun ebenfalls auf der schwarzen Liste. Dazu kommen keine neuen Aufträge mehr rein, sodass die Kanzlei kurz vor der Pleite steht. Parallel zu dem schwierigen Fall gibt es noch einen zweiten über einen Unfall bei einem Bahnübergang, an dem Jake gerade arbeitet. Doch auch der verzögert sich immer weiter. Jake ist der Verzweiflung nahe.

    Die Geschichte spielt 1990 und damit fünf Jahre nach "Die Jury". Es gibt mehrere Anspielungen auf den früheren Fall (inklusive dreier kurzer Treffen zwischen Carl Lee und Jake), außerdem sind Harry Rex Vonner und Lucien Wilbanks wieder mit von der Partie. Der Roman ist ziemlich weitläufig erzählt und verfolgt jede Menge Details nebenher. Erst im letzten Drittel geht es tatsächlich um den Mordprozess. Aber die Geschichte ist gut erzählt und man folgt Grisham auch bereitwillig durch das ganze Drumherum. Negativ empfand ich lediglich, dass der Fall am Ende etwas offen bleibt.

  • Ich habe das Buch heute beendet und kann mich deinem Eindruck nur anschließen.


    Die Geschichte drumherum hat nicht gestört, im Gegenteil, der Prozess selbst war wieder solch ein Highlight und Lesegenuss wie bei "Die Jury" - doch das Ende gefiel mir ebenfalls nicht wirklich, auch die Klageeinreichungen am Ende fand ich störend (also davon zu berichten), aus Jakes Perspektive war das notwendig und auch gerechtfertigt.


    Faszinierend für mich war, dass die Geschichte ansich für mich so gut funktioniert hat, immerhin ist der Täter zweifelsfrei als Täter überführt und das bereits ganz am Anfang des Buches. Danach dreht es sich um Fragen der Rechtfertigung und Schuld und man konnte sowohl tief in die Themen als auch in die Zeit und Umgebung der Geschichte eintauchen.


    Die Nebenfiguren fand ich allesamt interessant, einmal bleibt einem dann bei der Geschichte doch etwas der Atem weg, in Bezug auf das, was Jake angetan wird. Mehr kann ich jetzt ohne Spoiler dazu nicht schreiben. Aber auch da gefielen mir die anderen handelnden Figuren.


    Größtenteils interessant, am Ende abflauend, daher:


    8 Punkte.