'So weit das Meer uns trennt' - Seiten 099 - 200

  • Also ich mach jetzt mal weiter


    In diesem Abschnitt fließt auch etwas italienische Politik mit ein - Grüne gibts nicht viele, Flüchtlingsgegner dagegen viele, Touristen sind willkommen, denn sie sichern etliche Arbeitsplätze und bringen Geld, nur die Tagestouristen aus Sardinien bringen kein Geld in die Kasse.


    Clemenza ist vom Leben wirklich gebeutelt Mann und Sohn verloren, einziger Halt geben ihr der Kater und die Besuche von Tonio. Sie durchschaut Tonio und glaubt, daß er in Nina verschossen ist.

    Tonio und Nina beäugen beide den jeweils anderen, aber Cinque funkt dazwischen.


    Das Ouija-Brett kannte ich nicht und mußte googeln


    Rubens Suizid gelingt und Nina soll auch zur Beerdigung und hier die Aufklärung :licht


    Für ein Lächeln sorgte der Palio, ich liebe ja diese Veranstaltungen und auch die entsprechenden Verkleidungen, das hat was :love:


    Auf Seite 164 fand ich bemerkenswerte Sätze, die allerdings nicht nur für den Roman gelten

    Feiert das Leben solange ihr es könnt

    Verschenkt keinen Tag, den ihr besser genießen könntet.

    Nutzt eure gemeinsame Zeit, denn sie ist kürzer als ihr glaubt.



    Es begann und endete in Italien!

  • Du bist ja schnell! :yikes


    In diesem Abschnitt fließt auch etwas italienische Politik mit ein - Grüne gibts nicht viele, Flüchtlingsgegner dagegen viele, Touristen sind willkommen, denn sie sichern etliche Arbeitsplätze und bringen Geld

    Die italienische Politik hat es dem Buch übrigens wirklich schwer gemacht, einen Verlag zu finden. Es gibt da so ein ungeschriebenes Gesetz bei Großverlagen: Aktuelle Politik in einem Frauen- bzw. Liebesroman ist eine Todsünde! Ich sehe das ja - wie so einiges bei Verlagen - komplett anders. Deshalb meine Frage an euch: Stört euch so was, wenn es zur Handlung passt bzw. zur Handlung gehört?

    Für ein Lächeln sorgte der Palio, ich liebe ja diese Veranstaltungen und auch die entsprechenden Verkleidungen, das hat was

    Es gibt bei Youtube übrigens eine ganze Menge Videos von dem Palio und auch von der anschließenden Quadriglia, aus verschiedenen Jahren. Ich hab die mir alle reingezogen im Rahmen der Recherche. Ich war zwar oft auf der Insel, aber nie Mitte September, wenn der Palio stattfindet. Kam immer zu früh oder zu spät.

    :lanze


    Auf Seite 164 fand ich bemerkenswerte Sätze, die allerdings nicht nur für den Roman gelten

    Feiert das Leben solange ihr es könnt

    Verschenkt keinen Tag, den ihr besser genießen könntet.

    Nutzt eure gemeinsame Zeit, denn sie ist kürzer als ihr glaubt.

    Ja, man kann das gar nicht oft genug sagen. Leider vergessen wir das im Alltag allzuoft. Deshalb musste ich das hier noch mal zur Sprache bringen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Nein, politische Einschübe finde ich gut. Es gibt Lesern, die das Land nicht sooo gut kennen einen kleinen Einblick, um vielleicht auch in der Handlung etwas besser verstehen zu können. In dem Fall z.B. die Flüchtlingspolitik, denn im Gegensatz zu uns ist das Land ja an der Außengrenze und bekommt alles "an der Front" mit und muß es bewältigen. Man merkt es an der Einstellung von Clemenza und den älteren Einwohnern, die sich in ihrem Leben quasi bedroht fühlen. Auch den Aspekt, daß in Italien die Grünen keine große Rolle spielen, finde ich auf jeden Fall erwähnenswert.


    Ich kenne auch aus einem kleinen Ort im Trentino den Palio mit Eseln, aber natürlich den Palio von Siena. Wenn wir im August in Italien waren, war es ein echtes Erlebnis, es im TV zu verfolgen, vor allem eigentlich interessanter als der Palio selbst, ist das stundenlange Warten auf den Beginn. In einem Jahr waren wir im Juni einmal in Siena um uns den Platz anzugucken, so teuer habe ich noch nirgends in Italien Cappuccino getrunken :chen


    Einen der Sätze von 164 werde ich als Überschrift für meine Rezi wählen :thumbup:

  • Das Ouija-Brett kannte ich nicht und mußte googeln

    Ich auch...........bin am Anfang dieses Abschnittes.


    Zur Politik: es kommt auf das Ausmaß an...........und auch die Darstellung. "Belehrende" Töne würden mich da echt stören.

    Dass z.B. das Thema Flüchtlinge besonders für die Bewohner dieser kleinen Inseln ein großes und wichtiges ist, ist ganz klar. Und darf auch mal erwähnt werden. :-)


    Tonio macht sich ja auch einige Gedanken um die Umwelt usw. (ist mir auch an der Stelle aufgefallen, als er mit dem Motorrad gefahren ist) - das gefällt mir auch sehr gut und ich finde, du machst das ganz geschickt, mit dem Einstreuen bestimmter Punkte im Buch, Britt.:thumbup:;) Ich denke da auch so an Musicals, Filme, Grüne und so. ;-

  • Ok, jetzt wissen wir, was aus Karsten geworden ist...............

    Ich finde es sehr traurig, dass er keinen anderen Ausweg als den Tod sah.

    Da hätte ich gerne noch etwas mehr zu seinen Beweggründen erfahren.

    Weshalb dieses Untertauchen? Wirklich "nur" weil sein Doppelleben aufgedeckt wurde?


    Und was ist mit Circe? Weshalb diese heftigen Reaktionen?:/

    Hat sie Ruben geliebt? Und hat er ihr etwas erzählt als Nina aufgetaucht ist?


    Nun ja, Nina bleibt jetzt erstmal auf der Insel............


    Und natürlich will ich auf jeden Fall wissen wer den Brief geschrieben hat. ;-)

  • Und natürlich will ich auf jeden Fall wissen wer den Brief geschrieben hat.

    Hier tendiere ich zu Clemenza oder Circe. Obwohl vom Gefühl her eher zu Circe. Anfänglich hatte ich den Pastor in Verdacht. Den schließe ich vom Gefühl her nun allerdings aus.

    Vielleicht ist Circe schwanger von Ruben / Karsten und deswegen auch so aufgewühlt und nun noch trauriger, dass ihr Ruben / Karsten nicht mehr lebt.


    Britt Wie alt ist eigentlich Tonio? Altersmäßig habe ich zu ihm kein Gefühl.


    Diese Eifersuchtsszene von Nina gegenüber Tonio ist so niedlich und herzzerreißend, dass ich mich voll in sie hineinversetzen konnte. Da kam sie endlich mal aus sich heraus. ;) Aber wir Frauen sind oft so, wenn wir lieben, werden viele Szenen und Situationen falsch bewertet. Circe ist nicht in Tonio verliebt, sie hätte sich ihn doch schon vor langer Zeit "krallen" können.


    Britt Zu viele politische Infos stören mich beim Lesefluss. Aber dein kleiner (Um)Weg in die italienische Politik war für mich total in Ordnung. So ist einem auch einiges der italienischen Beweggründe zum Handeln der Leute nähergebracht worden.


    Warum Ruben / Karsten den Weg des Suizid gewählt hat, ist für mich allerdings noch nicht so logisch oder habe ich es irgendwo überlesen?

  • Da hätte ich gerne noch etwas mehr zu seinen Beweggründen erfahren.

    Weshalb dieses Untertauchen? Wirklich "nur" weil sein Doppelleben aufgedeckt wurde?

    Dazu gibt es später im Buch noch eine Erklärung. Man muss ja schließlich den Spannungsbogen bis zum Schluss am Leben erhalten. ;-)

    Und natürlich will ich auf jeden Fall wissen wer den Brief geschrieben hat.

    Damit wirst du auch noch ein Weilchen warten müssen. Das wird erst ziemlich am Ende aufgelöst. #Spannungsbogen 8o


    Billig ist er ja nicht gerade, was aber nicht verwundert (wenig Anbaufläche etc.) .......aber wenn es mal was Besonderes sein soll.

    Als ich im Oktober dort war, wollte ich ihn mal probieren. Was soll ich sagen: Auf der ganzen Insel ausverkauft, nicht mal im Restaurant hab ich ein Glas bekommen. Also, er ist wohl wirklich sehr rar und die Sommertouristen nehmen vielleicht die Vorräte mit nach Hause. :versenk


    Britt Wie alt ist eigentlich Tonio? Altersmäßig habe ich zu ihm kein Gefühl.

    Ich meine, das hab ich irgendwo erwähnt. (Oder war das nur im Expose und im Buch hab ich's vergessen? :gruebel) Er ist 45, also ein Jahr älter als Nina.

    Diese Eifersuchtsszene von Nina gegenüber Tonio ist so niedlich und herzzerreißend, dass ich mich voll in sie hineinversetzen konnte. Da kam sie endlich mal aus sich heraus.

    Tatsächlich ist das eine meiner Lieblingsszenen im ganzen Buch. Ich hab ihn förmlich da stehen sehen, mit der Tomate im Mund und von Möwen umsegelt. Hab beim Schreiben selbst lachen müssen.

    Circe ist nicht in Tonio verliebt, sie hätte sich ihn doch schon vor langer Zeit "krallen" können.

    Nein, natürlich ist sie das nicht. Aber Ninas Selbstwertgefühl ist seit Karstens Verrat so unterirdisch, dass sie dieser Gedanke einfach nicht loslässt. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass Tonio nicht in diese strahlende Schönheit (sondern in sie) verliebt ist. Die Szene bei ihrem Besuch in der Tauchschule und dann später noch mal beim Fest des San Mamiliano manifestieren das alles noch mal.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Cinque hatte ich als Briefschreiberin auch in Verdacht, weil sie ins Büro stürmte und einen Brief auf ihrem Schreibtisch weggeholt hat und gleich wieder rausrannte.

    Meinst du, sie macht so was öfter? :rofl

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • nein, ich meinte einen anderen Brief, und zwar Tonio wollte mit Nina etwas im Büro am PC von Cinque erledigen, Cinque stürmte herein und schnappte sich einen Brief von ihrem Schreibtisch und verließ fluchtartig und obendrein sauer das Büro

  • nein, ich meinte einen anderen Brief, und zwar Tonio wollte mit Nina etwas im Büro am PC von Cinque erledigen, Cinque stürmte herein und schnappte sich einen Brief von ihrem Schreibtisch und verließ fluchtartig und obendrein sauer das Büro

    Jaja, schon kapiert, mir war nur nicht klar, was du glaubtest, was für ein Brief das war, den Cinque da an sich reißt wie Gollum den Ring ;-). Für mich las es sich so, als hieltest du ihn für den anonymen Brief an Nina mit der Botschaft, dass Karsten noch lebt. Aber der kann es ja kaum gewesen sein, weil den Nina schon seit Wochen in der Handtasche mit sich rumträgt. :brief

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  • und ich finde, du machst das ganz geschickt, mit dem Einstreuen bestimmter Punkte im Buch, Britt. Ich denke da auch so an Musicals, Filme, Grüne und so. ;-

    Naja, man greift ja bei Vergleichen, Metaphern etc. erst mal auf Dinge zurück, die einem bekannt sind. Unbekanntes muss man schon genug recherchieren. :chen

    Apropos: Mich würde mal interessieren, wer von euch noch diese alten "Nummer 5"-Filme kennt, die in den 80er Jahren ziemlich bekannt waren. Hab mir die ganze Zeit beim Schreiben Sorgen gemacht, dass an den meisten Lesern diese schönen Gags, also die Sprüche, mit denen Tonio und Matteo Cinque so gern ärgern, ("Nummer 5 gibt nicht auf", "Nummer 5 lebt"), vorbeigehen könnten, weil sie die Filme nicht kennen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • sorry, die Filme kenne ich nicht, das ging an mir vorbei

    Sehr schade. Aber an dieser Stelle könnte ich mal erzählen, wie Cinque zu ihrem Spitznamen kam. (Bissl Hintergrundinfos sind ja vielleicht ganz interessant für euch.) Tatsächlich war es ein schlichter Vertipper. Ich wollte eigentlich "Circe" schreiben, aber meine Finger schrieben allen Ernstes "Cinque". Das fand ich so ungeheuerlich, weil das ja nicht gerade naheliegend ist, dass ich mich fragte, was da gerade in meinem Unterbewusstsein passiert. Ich glaube ja - genau wie mein Alter-Ego Clemenza :lache - nicht an Zufälle. Also stellte ich mir die Frage, warum hab ich anstatt Circe Cinque (italienisch "Fünf") geschrieben?

    Naheliegendste Antwort des Unterbewusstseins: Sie ist das 5. Kind ihrer Eltern. Die haben so viele, dass sie sie einfach durchnummeriert haben. So kam Cinque nicht nur zu ihrem Spitznamen, sondern auch zu ihrer Familiengeschichte, und auch zu ihrem jüngeren Bruder Otto (zu Deutsch "Acht"), der ihr den Schwertfisch geangelt hat.


    Das wirklich Verrückte an dieser Sache aber ist, dass ich später noch einmal auf genau diese Familiengeschichte zurückgreifen konnte und Cinques konservative Eltern, für die wilde Ehe und Empfängnisverhütung eine Todsünde waren, mir eine logische Erklärung dafür lieferten, wofür ich bis dahin noch keine logische Erklärung hatte (mehr will ich nicht spoilern, das erfahrt ihr erst gegen Ende des Buches). Das ist die Magie beim Schreiben. Manchmal weiß man gar nicht, warum man eine Figur so oder so anlegt, oder eine Idee aufschreibt, die einen in den Kopf kommt. Später merkt man, dass man genau dieses Detail später braucht, um einen Handlungsstrang zu verknüpfen oder etwas aufzuklären. Das ist wie Zauberei und das wirklich Tolle beim Schreiben: Wenn am Ende alle Fäden wie von Zauberhand zusammenlaufen.


    Als wäre die ganze Geschichte mit allen Einzelheiten schon in einem drin gewesen und man musste sie während des Schreibens nur entdecken.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)