Anja Gust - Die Schwebfliege: Eine schmutzige Geschichte

  • Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er in die Hamburger Bordell-Szene eintauchen, wo er die Prostituierte Cindy kennenlernt. Doch kann er Cindy wirklich trauen oder spielt sie mit Tatjana zusammen ein falsches Spiel?

    Das Cover des Buches ist schlicht und düster, was ausgezeichnet zum Buch passt; ganz ansprechend finde ich es jedoch nicht.

    Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch hervorragend recherchiert. Aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils, oft auch mit nicht alltäglichen Wörtern gespickt, ist das Buch nicht so leicht zu lesen und nichts für so nebenbei. Mir gefiel dies allerdings.

    Für einen Krimi kam für mich die Spannung leider viel zu kurz; manchmal fühlte es sich so an, als ob sich einiges wiederholte, obwohl es nicht so war. Die Protagonisten und Charaktere waren mir alle nicht sehr sympathisch und konnten mich daher - genauso wie die Handlung - leider nie wirklich abholen.

    Allerdings blieb doch ein wenig Interesse, denn abbrechen wollte ich das Buch dann doch nicht. Allerdings brauchte ich für meine Verhältnisse doch relativ lang für das Buch und war froh als ich es fertig gelesen hatte.

    Teilweise blitzte auch ein wenig Humor auf, der das Buch auflockerte.

    Gesellschaftspolitisch ist dieses Buch zwar interessant, als Krimi für mich aber völlig ungeeignet.

    Fazit: Mehr ein schmutziger Gesellschaftsroman als ein Krimi. 2,5 von 5 Sternen

    ASIN/ISBN: 3946762670

    Edit: ISBN13 durch ISBN10 ersetzt, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

  • Dieser eigenwillige Titel und der dazugehörige Klappentext haben mich erst mal planlos da stehen lassen. Da mich beides total neugierig gemacht hat, wollte ich es mit „Die Schwebfliege“ versuchen. Ich habe es nicht bereut.


    Hinnerk Thies wird eines Tages von einem Fremden verfolgt und versucht vor ihm zu fliehen. Auf der Flucht gerät er plötzlich an seine Ex-Freundin, die mit dem Verfolger zusammen ist, aber versucht von ihm weg zu kommen. Als er ihr dabei hilft, gerät er in einen Strudel von Betrügereien, Gewalt und Lügen.


    Der Einstig ins Buch war ziemlich skurril. Ich war mir gar nicht sicher, in welches Genre das Buch gehört, denn zunächst war ich einfach nur verwirrt. Das hat sich aber im Laufe des Buches geändert. Mir hat sehr gut gefallen, dass einige Szenen überspitzt dargestellt wurden, denn das hat das Buch zu etwas besonderem gemacht.


    Das Buch spielt im Rotlichtmilieu von Hamburg und vermittelte mir als Leserin die Eigenarten dieser Art zu leben. Auch Hinnerk lernt nur langsam, auf was er sich eingelassen hat, und wird im Laufe des Buches immer mutiger. Der verwendete Dialekt, der immer mal durch kommt, wenn Alkohol im Spiel war, hat das Buch sehr authentisch wirken lassen.


    Die Gewaltszenen sind nicht blutrünstig beschrieben, so dass auch zarte Gemüter das Buch durchaus lesen können. Das Buch wird zwar im Genre Krimi eingeordnet, aber ich sehe da schon einen Gesellschaftsroman drin, weil hier einfach Kritik daran geübt wird, das Menschen im Rotlichtmilieu als Ware angesehen werden.


    Wenn du eigenwillige aber spannende Bücher magst, kann ich dir „Die Schwebfliege“ empfehlen. Was es mit dem Titel auf sich hat, wird dir klar werden, wenn du mitten im Buch steckst. Ich kann dir aber auf jeden Fall ans Herz legen mal die Leseprobe zu lesen.


    Das Buch wurde mir von Anja Gust zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.