Ben Macintyre - Agent Sonja

  • Hochinteressante Geschichte einer reellen Spionin


    Auch wenn das ganze fast eher unter Sachbuch fällt, ist das Buch aufgebaut wie ein Roman mit einer spannenden Geschichte, doch mit dem Unterschied, dass diese Geschichte real ist. Das Cover vermittelt das typische 2. Weltkriegs Aussehen und zeigt jedoch nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben der Agentin Sonja.

    Angefangen mit dem aufwachsen eines jüdischen deutschen Mädchens nach dem ersten Weltkrieg und ihrer ersten Begegnung auf einer Demo mit der Polizei veränderte ein ganzes Leben. Trotz Warnungen der Eltern lebt Ursula mit unbändigem Willen Ihre gesamte Überzeugung für den Kommunismus aus und wird schnell Mitglied der kommunistischen Partei in Deutschland...

    Der Schreibstil ist fesselnd und kommt direkt zum Punkt. Es erzählt das Leben einer Frau, die für Ihre Ziele lebt, Kinder bekommt, ein normales Leben lebt und nachts in eine andere Rolle schlüpft und Mitarbeiter anwirbt. Es ist spannend, es lebt von Gefühlen und Ben Macintyre überzeugt auf ganzer Linie mit seinen Recherchen. Er präsentiert uns eine sympathische Frau, die vom Kommunismus überzeugt ist und dennoch von der Lösung der Russen nicht überzeugt ist, aber für eine ausgleichende Gerechtigkeit sorgen will.

    Biographie ist es nicht, eher ein gut recherchiertes Buch über eine starke Frau, wobei der Autor es schafft, alles sehr lebendig darzustellen. Man spürt den Atem der Verfolger im Nacken und wundert sich über die Dummheit mancher früherer Geheimdienste als auch die Stimmung die in der Bevölkerung herrschte, nicht nur in Deutschland auch in China, Polen, Schweiz und England wo sie eingesetzt war um für die Sowjet Union zu spionieren.

    5 Sterne für ein herausragendes Stück Geschichte und für ein hochinteressantes Buch.:strahl:strahl:strahl:strahl:strahl


    ASIN/ISBN: 345864346X

  • Ein abenteuerliches Leben


    Auf den ersten Blick ist "Agent Sonja" nicht unbedingt ein Buch, das mich ansprechen würde. Das Cover finde ich ist - nach der Lektüre des Buches - nicht unpassend gewählt, aber auf mich wirkt die Gestaltung dennoch eher abschreckend. Das liegt vor allem am für mich eher lieblos gestalteten Titelschriftzug in rot.


    Nicht so aber der Inhalt: Agent Sonja erzählt die Geschicht einer Frau, die ganz unterschiedliche Rollen im Leben ausfüllte. Als Mutter lebte sie ein völlig unauffälliges, durchschnittliches Leben, als unerschrockene Agentin und Spionin, die sich dem Kommunismus verpflichtet sah und aktiv gegen den Faschismus kämpfte, war sie eine absolut interessante Persönlichkeit.


    Ben Macintyre hat die Geschichte rund um Ursula Kuczynski gut recherchiert und liefert viel Hintergrundwissen mit. Es ist ein Sachbuch und zugleich eine tolle Biografie, liest sich aber wie ein (Agenten-)Roman. Als Leser war ich sofort gefesselt. Man kann sich ein gutes Bild von Ursula aka Sonja machen und über das weltpolitische Geschehen zu dieser Zeit.


    Ich empfehle das Buch für jene Leser, die sich gerne mit Geschichte und Politik auseinandersetzen und/oder einen guten Spionage-Thriller zu schätzen wissen.