Athos 2643 - Nils Westerboer

  • Athos 2643 - Nils Westerboer

    Verlag: Klett-Cotta; 1. Auflage 2022 (19. Februar 2022)

    Sprache: Deutsch

    Broschiert ‏ : ‎ 432 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3608984941

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3608984941

    Preis: 18,00 €


    Verlagstext:

    Auf Athos, einem kleinen Neptunmond, stirbt ein Mönch. Rüd Kartheiser, Inquisitor und Spezialist für lebenserhaltende künstliche Intelligenzen, ermittelt. An seiner Seite: Seine Assistentin Zack. Schön, intelligent und bedingungslos gehorsam. Ein Hologramm. Für Rüd die perfekte Frau. Doch das Kloster des Athos verbirgt ein altes, dunkles Geheimnis. Rüd erkennt: Um zu überleben, muss er Zack freischalten.

    Das Jahr 2643: Der Neptunmond Athos ist zum Schauplatz eines unerklärlichen Verbrechens geworden. Die lebenserhaltende KI des Klosters steht im Verdacht, gemordet zu haben. Inquisitor Rüd Kartheiser, ein Spezialist im Verhören künstlicher Intelligenzen, wird mit dem Fall beauftragt. Zusammen mit seiner attraktiven holografischen Assistentin Zack, die ihm durch eine Reihe von Sicherheitsbeschränkungen absolut ergeben ist, erreicht er den kleinen, zerklüfteten Mond. Doch die Ermittlungen der beiden treffen auf Widerstand. Während Zacks anziehende Erscheinung bei den Mönchen Anstoß erregt, entpuppt sich die KI des Klosters als gerissene Taktikerin, die ihr Handeln geschickt verschleiert. Als sich unter den Mönchen ein zweiter Todesfall ereignet, begreift Rüd, dass er mehr als je zuvor auf Zacks Hilfe angewiesen ist. Um ihr Potential auszuschöpfen, trifft er – hinsichtlich ihrer Sicherheitsbeschränkungen – eine folgenschwere Entscheidung.


    Der Autor:

    Nils Westerboer, geboren 1978, war nach der Schule in Israel tätig unter anderem als Betreuer für Menschen mit Behinderung, Hausmeister und Trainer für Sprengstoffsuchhunde. Anschließend studierte er Germanistik, Theologie und Medienwissenschaften in München und Jena. Als Naturfilm-Kameraassistent ging er für ZDF, NDR und arte auf Tuchfühlung mit Hornissen, Wölfen und Vampiren. Seit 2012 unterrichtet er an einer Gemeinschaftsschule. Sein Debüt „Kernschatten“ wurde für den Deutschen Science-Fiction-Preis 2015 nominiert.


    Mein Leseeindruck:

    Nach der Lektüre dieses Romans bleiben meine Erwartungen für die Zukunft pessimistisch.

    Die Menschheit im Jahr 2643 hat sich nicht sonderlich weiter entwickelt. Die Erde scheint schon länger unbewohnbar zu sein, nun macht man im heimischen Sonnensystem weiter. Ermöglicht wird und wurde dies durch verschiedene Systeme künstlicher Intelligenz und einer mittlerweile stillgelegten Züchtung, Skleroide genannt.

    Religionen, wie etwa der Islam oder der griechisch orthodoxe Glaube existieren nach wie vor in ihren konservativsten Richtungen.

    Die Fleischproduktion dürfte hier einen Höhepunkt an Perversion erreicht haben. Zumindest rund um den Neptun ist das alles so.


    Erzählt wird die Geschichte von der KI Zack, der im Verlauf immer mehr Kompetenzen frei geschaltet werden müssen.

    Es spricht für sich, dass mir Zack und auch die KI des Neptunmondes sympathischer und verständlicher erschienen als alle menschlichen Protagonisten, die übrigens ausschließlich männlich sind.


    Nils Westerboer hat sich viel Mühe gegeben, eine Menge Wörter erfunden und ausführlichste Beschreibungen der Umgebung gemacht.

    Bei mir konnte das leider nicht richtig zünden, es hat mich über weite Strecken gelangweilt oder genervt. Wirkliche Bilder entstanden nicht, mit Ausnahme der Fleischproduktion, sehr zu meinem Leidwesen!

    Diesen Gesteinsbrocken Athos konnte ich erst durch das Modell auf der Autorenseite für mich visualisieren.

    Die Handlung wird oft unnötig wirr erzählt, was mich wirklich interessiert hätte, blieb angedeutet und vage, bei belanglosen Kleinigkeiten ging es dafür sehr ins Detail.


    Was mich bei der Stange hielt, waren die Gespräche mit den KI auf Athos und die Entwicklung von Zack, ihre Gedanken und Gespräche mit Rüd Kartheiser. Hier gab es einige ethische, philosophische Aspekte und Fragen, die ich interessant fand.

    Das letzte Drittel wurde noch sehr spannend und das Ende bietet eine große Überraschung.


    Science Fiction lese ich eher selten, deshalb ist das ein sehr subjektiver Leseeindruck.

    Geübte Leser dieses Genre werden den Roman vielleicht ganz anders wahrnehmen, es gibt schließlich sehr begeisterte Rezensionen dazu.


    ASIN/ISBN: 3608984941

  • Vielen Dank für die Rezension vev  :thumbup:Das Buch hört sich für mich nach wie vor interessant. Besonders der Aspekt mit der KI, das finde ich immer spannend.

    Was mich bei der Stange hielt, warendie Gespräche mit den KI auf Athos und die Entwicklung von Zack,ihre Gedanken und Gespräche mit Rüd Kartheiser. Hier gab es einigeethische, philosophische Aspekte und Fragen, dieich interessant fand.

    Genau das würde vermutlich auch mich sehr interessieren.

    Ich packe den Roman auf die Wunschliste. Da verliere ich es nicht aus den Augen.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Ich bin ja nicht zufrieden damit, deshalb schreib ich auch seltenst welche. Gibt hier so tolle Schreiber.


    Ja, behalte das Buch im Auge, könnte mir schon vorstellen, dass das etwas für dich ist.

    Mich beschäftigt es durchaus auch noch, ich hätte mir nur eine andere Gewichtung der Themen gewünscht. Gerade die Fragen zu einer Zukunft mit künstlichen Intelligenzen sind ein sehr spannendes Thema.

    Der Roman gibt hier aber auch schon einigen Stoff zum Nachdenken. Die Menschheit hat hier bereits sehr viel Verantwortung ausgelagert.

    Ob das längerfristig gut gehen kann?


    Bin dann auf deine Meinung gespannt, wenn du es mal lesen solltest. :wave

  • Ich bin ja nicht zufrieden damit, deshalb schreib ich auch seltenst welche. Gibt hier so tolle Schreiber.

    Das finde ich schade, denn deine Rezension ist doch gut geworden: informativ und interessant.

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume