Der Duft von Tee und Winter - Hannah Luis

    • Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (14. September 2022)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 608 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3453426266
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453426269


    Zitat


    Zufällig stößt Laura auf ein wunderschönes altes Buch über die Welt des indischen Tees. Darin entdeckt sie das Sepia-Foto eines jungen Mannes – und den Namen der ehemaligen Besitzerin des Buchs, Agatha Sperlich. Die alte Dame reagiert abweisend, als Laura ihr das Foto zurückzubringen will. Doch dann beginnt Agatha zu erzählen: von ihrer Kindheit in England und Jeevan, ihrer großen Liebe, mit der sie nicht zusammen sein durfte. Auf der Suche nach Jeevan reist Laura schließlich nach Kent. Umgeben von der winterlichen Landschaft und den britischen Teegenüssen deckt sie mithilfe von Jeevans Großneffen Joshua ein lang gehütetes Familiengeheimnis auf. Doch kann es eine Zukunft für zwei Menschen geben, deren Schicksale so verschieden sind? Während sich Laura diese Frage stellt, wird ihr bewusst, dass sie dabei auch an Joshua denken muss …


    Allein das Cover und der Titel versprechen für mich eine wunderschöne, winterliche Geschichte. Auch der Klappentext legt das nah.

    Allerdings ist das nur teilweise der Fall. Ja, die Geschichte spielt kurz vor und an Weihnachten und ja es wird auch die englische Landschaft erwähnt und auch Tee spielt eine Rolle. Aber ich muss sagen, ich hatte etwas Anderes erwartet. Mehr Winter, mehr Weihnachten, einfach ein Buch, das man am besten in dieser Zeit liest.


    Was aber nicht heißt, dass mir die Geschichte nicht gefallen hat. Ich mag ja Bücher, die auf zwei oder mehreren Zeitebenen spielen und wo es um Familiengeheimnisse in der Vergangenheit geht. In der Vergangenheit wird die Geschichte von Agatha und Jeevan in den Vierziger und den Fünfziger Jahren erzählt. Wie die beiden sich trafen, dass sie eigentlich Seelenverwandte waren, aber aufgrund der damaligen Umstände nie zusammen sein durften und was für Konsequenzen daraus entstanden sind.


    In der Gegenwart geht es um Laura, die bisher immer eine ganz klar geplante Zukunft vor sich hatte, nun aber ins Grübeln kommt, ob das alles überhaupt noch das Richtige für sie ist. Laura trifft auf die ältere Agatha, die ihr irgendwann rät, nicht den gleichen Fehler zu machen wie sie und dass sie nicht ein Leben leben soll, das nicht ihres ist. Nach und nach wird klar, warum Agatha heute so abweisend ist und sich einen Schutzpanzer zugelegt hat.

    Auch die weiteren Charaktere, wie Joshua, seine Familie und Lauras Freundinnen sind sehr facettenreich beschrieben und alle haben eine Geschichte, niemand bleibt farblos oder eine Randfigur.

    Bis auf den englischen Winter, was ich leider ein wenig schade finde, da ich das Buch mit anderen Erwartungen gelesen habe. Aber das ist wohl mein eigenes Problem.


    Aber die schönen Rezepte am Ende trösten ein wenig und das Short Bread habe ich tatsächlich schon ausprobiert. Lecker!


    Fazit: Wer Familiengeschichten mag, die auf mehreren Zeitebenen spielen, dem wird "Der Duft von Tee und Winter" sicher gefallen, zu jeder Jahreszeit.


    ASIN/ISBN: 3453426266

  • Ich hatte mir das Buch aufgrund des Covers und mit der Erwartung gekauft, dass mich eine Weihnachts-/Wintergeschichte erwarten würde.Der Klappentext hätte es mir jedoch schon sagen müssen, dass es eher um eine unerfüllte Liebe in der Vergangenheit ging.


    Die Gegenwartsebene gefiel mir sehr gut, aber die Vergangenheit war für mich ziemlich langatmig beschrieben, so dass mir das Buch erst ab der Hälfte gefiel und ich vorher mehrfach überlegt habe, es abzubrechen, weil es mich wenig fesseln konnte.


    Laura fand ich zu Beginn sehr übergriffig, dass sie sich so eingemischt hat und bei Agatha aufgetaucht ist, nicht locker gelassen hat und aus welchem Grund eigentlich nach England gereist ist? Das fand ich sehr an den Haaren herbei gezogen, für jemanden, den ich nicht mal kenne und der das auch nicht will, solche Anstrengungen zu unternehmen.


    Agatha ist dabei mein Lieblingscharakter, weil sie ein "harte Schale, weicher Kern"-Mensch ist und gerade zum Ende hin äußerst Liebenswert wird. Auch die beiden Nebenfiguren Marion und Ilina in Hamburg mochte ich sehr. Die Engländer blieben für mich ein wenig blass.


    Wenn der Roman zum Ende hin nicht doch noch schön geworden wäre, wäre es für mich ein Leseflop gewesen.


    So vergebe ich 7 Punkte, greife aber erstmal nicht mehr zu einem Buch von dieser Autorin.