Kathleen Kent - Der Weg ins Feuer

  • Die Schreibweise macht den Unterschied


    Nachdem bereits sehr starken ersten Teil , habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und bin absolut nicht enttäuscht. Es gibt so viele Thriller aus den USA die im Drogen-Millieu spielen, die 1000 ste Auflage von Inspektoren, Gerichtsmedizinern, CSI und was es alles gibt und sämtliche Themen sollten doch inzwischen aufbereitet sein. Und Doch gibt es einen Unterschied : Die Schreibweise !

    Kathleen Kent schafft es, aus einer soliden Geschichte, etwas besonderes herauszuholen und das, durch Ihre Schreibweise, die an Spannung kaum zu überbieten ist und den Leser an die Hand nimmt und nicht mehr loslässt. Es zu beschreiben was da passiert ist fast unmöglich.

    Es gibt jede Menge absolut skurrile Personen, die mich als Film absolut kalt lassen würden und auch die Zigste aufgewärmte Serie kann mich nicht so begeistern wie Betty Rhyzyk, die Hauptdarstellerin in diesem Roman. Stur, uneinsichtig trotz dem alle hinter ihr stehen, schafft sie es jeden zu verletzen, der ihr Nahe steht und trotzdem hat der Leser immer den Eindruck , dass alles genau so sein muß.

    Mitglieder von rivalisierenden Drogenkartellen werden ermordet, Sie selbst bekommt weiter Drohungen von der Sekte, aus der Sie im ersten Teil nur knapp entkommen ist. Ihre Partner im Drogendezernat sind alle verdächtig, der Kartellkiller zu sein und Ihre Partnerschaft geht den Bach herunter....

    Es passiert so viel auf 358 Seiten und meistens im rasenden Tempo, das mich absolut begeistert. Es sollte unbedingt jedoch der erste Teil gelesen werden, da sich einiges und vor allem Ihre Kollegen im ersten Teil präsentieren und einiges an Vorgeschichte fehlen würde.

    Fazit : Für mich 5 Sterne , weil ich einfach von dieser Schriftstellerin überzeugt bin. Das ist natürlich absolute Geschmackssache und wahrscheinlich auch Situationsgeschmack aber hier hat mich jemand zur richtigen Zeit erwischt und einen blendenden Eindruck hinterlassen. Empfehlung für alle die gerne härtere Drogenkrimis mögen und aus der 1000. Wiederholung ausbrechen wollen.:strahl:strahl:strahl:strahl:strahl

  • Ein knallharter, sehr dunkler Thriller mit einer charismatischen Hauptfigur


    Buchmeinung zu Kathleen Kent – Der Weg ins Feuer


    Der Weg ins Feuer ist ein Kriminalroman von Kathleen Kent, der 2023 bei Suhrkamp in der Übersetzung von Andrea O’Brien erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet The Burn und ist 2020 erschienen.


    Zum Autor:

    Kathleen Kent, geboren 1953 in Meadville, Pennsylvania, und aufgewachsen in Texas, ist bekannt für ihre historischen Bestseller-Romane The Heretic’s Daughter, The Traitor’s Wife und The Outcasts. Für ihren ersten Thriller, Die Tote mit der roten Strähne, wurde sie für den Edgar Award und den Nero Award nominiert. Für das Sequel Der Weg ins Feuer wurde sie ebenfalls für den Edgar Award nominiert. Sie lebt in Dallas.


    Zum Inhalt:

    Betty Rhyzyk, rothaarige Drogenfahnderin in Dallas, leidet noch an den Folgen ihres letzten Falles.

    Beruflich und privat steht sie am Abgrund, aber sie nimmt den Kampf im Drogenumfeld auf, während das Private warten muss.

    Meine Meinung:

    Betty Rhyzyk ist auf den ersten Blick eine unleidliche Person, die wenig sympathisch wirkt. Sie hat Schlimmes erlebt und dies noch nicht vollständig verarbeitet. Aber zu Hause fällt ihr das Dach auf den Kopf und sie stößt ihre Frau immer wieder vor denselben. Ihr Chef verordnet ihr Innendienst, aber nicht mit ihr.

    Die Geschichte wird meist aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt und schnell ist man im Innern des Chaos, das sie umgibt. Betty Rhyzyk ist eine vielschichtige Figur, die gern alles unter Kontrolle hätte, aber merkt, dass sie die Kontrolle verloren hat. Bei ihrer Suche nach dem Weg zurück fällt sie einsame und manchmal auch falsche Entscheidungen. Ihre gedanklichen Gespräche mit dem verstorbenen Onkel gaben ihr eine Richtschnur für den richtigen Weg, aber es kommt kein Kontakt zustande. So mäandert Betty wie eine vor der Explosion stehende Bombe durch den Fall. Man spürt ihre wachsende Verzweiflung und das sinkende Vertrauen in ihr Umfeld. Sie begegnet einem Killer eines Drogenkartells und schöpft daraus dringend benötigte Kraft, aber auch erhaltene Informationen. Aber nicht nur Betty Rhyzyk ist eine zerrissene Figur, sondern auch ihre Kollegen bei der Drogenfahndung sind gezeichnet. Es ist ein dunkler Sumpf, den Betty trockenlegen will.

    Betty wurde mir im Laufe des Romans zunehmend sympathischer, ist aber niemand, den ich mir als Freund vorstellen kann. Trotzdem habe ich gemeinsam mit ihr gelitten. Die Spannung ist permanent hoch und die Auflösung ist nicht erkennbar. So wurde ich gefesselt und sehr gut unterhalten.


    Fazit:

    Ein harter Kriminalroman, der im Drogenmilieu spielt und keine Gewinner kennt. Es geht ums Überleben in einem gnadenlosen Sumpf. Mich hat der Titel zunehmend gefesselt und begeistert. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus, sofern man mit der massiven Gewaltdarstellung umgehen kann.


    ASIN/ISBN: 3518472968

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln