Hanser, 2023
176 Seiten
Kurzbeschreibung:
Auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte – der neue Roman von Sylvie Schenk
Eine Annäherung an die eigene Mutter und eine schmerzhafte Abrechnung: 1916 wird Sylvie Schenks Mutter geboren, die Großmutter stirbt bei der Geburt. Angeblich war diese eine Seidenarbeiterin, wie schon die Urgroßmutter. Aber stimmt das? Und welche Geschichte wird den Nachkommenden mit auf den Weg gegeben? Als Kind leidet Sylvie Schenk unter dieser Unklarheit, als Schriftstellerin ist sie deshalb noch immer von großer Unruhe geprägt. Mit poetischer Präzision spürt sie den Fragen nach, die die eigene Familiengeschichte offenlässt. „Maman“ ist waghalsiges Unterfangen und explosive Literatur zugleich.
Über die Autorin:
Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry, Frankreich, geboren, studierte in Lyon und lebt seit 1966 in Deutschland. Sylvie Schenk veröffentlichte Lyrik auf Französisch und schreibt seit 1992 auf Deutsch. Sie lebt bei Aachen und in La Roche-de-Rame, Hautes-Alpes.
Mein Eindruck:
Es gibt viele Mütter-Bücher in der Literatur und Sylvie Schenk hat es tatsächlich geschafft, mit Maman dem ein weiteres wichtiges Buch beizufügen.
Sie erzählt das Leben ihrer 1916 geborenen Mutter Renee, die zeitlebens verschlossen und zurückhaltend war, auch ihren Kindern gegenüber.
Die Autorin blickt auch auf die Kindheit der Mutter. Ihre Mutter starb bei der Geburt. Renee wurde zu Bauern gegeben, dort aber vernachlässigt- Erst spät wird sie adoptiert, aber das Trauma ihrer ersten Jahre haben sie geprägt.
Schließlich heiratet sie und bekommt 5 Kinder.
Später im Buch folgen Sylvies frühe Erinnerungen an die Familie. Da sind einige bemerkenswerte, detaillierte Passagen voller dichter Atmosphäre darunter.
Sylvie Schenk schafft es, autofiktional schreiben zu können, dabei aber auch poetische Mittel zu verwenden. Das funktioniert meiner Auffassung nach.
Viele der Romane von Sylvie Schenk habe ich gelesen. Mit Maman konnte sie mich überraschen und ein weiteres Mal überzeugen.
ASIN/ISBN: 3446276238 |