Chris McGeorge - Escape Time. Die Morde von morgen

  • Über den Autor:

    Chris McGeorge erzählte schon als Kind mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Thriller, »Dead Room«, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Arthur Conan Doyle und legt seine Geschichten gern als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.


    Kurzbeschreibung:

    Kannst du der Zukunft entkommen?

    Rätselhaft, raffiniert und hoch spannend: In dem neuen Thriller »Escape Time« hört Shirley Steadman einen Radiosender, der die Zukunft vorhersagt - und einen Mord ankündigt. Es beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit.

    Shirley Steadman kann kaum glauben, was sie da im Radio hört: lokale Nachrichten, harmlose Unfälle – aber das Datum ist das von morgen! Erst denkt die 70-Jährige noch, dem Piratensender, den sie zufällig entdeckt hat, sei ein Fehler unterlaufen. Doch am nächsten Tag ereignet sich alles exakt wie gemeldet. Kann es wirklich sein, dass jemand die Zukunft vorhersieht? Oder wird sie, die hin und wieder mit ihrem toten Sohn spricht, langsam verrückt?


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Den Autor Chris McGeorge kenne ich schon seit vier Jahren und habe alle seine Bücher gelesen. Jedes davon war wirklich gut. Sehr zu empfehlen. Auch "Escape Time" hat mich positiv überrascht. Fesselnde Erzählung mit völlig unerwarteten Wendungen, dabei fing der Roman recht ruhig an, doch ab 30% konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und habe es an zwei Abenden durchgesuchtet.


    Die Geschichte handelt von einer älteren Dame, Shirley Steadman. Obwohl ihr Körper einiges dagegen hat, wenn sie sich zu viel bewegt oder überanstrengt und darauf mit Schmerzen reagiert, lässt sie sich nicht davon abhalten, ins Abenteuer zu stützen, wenn sich einer bietet. Shirley lebt alleine mit einem Kater und versucht ihr Leben lebenswert und abwechslungsreich zu gestalten, in dem sie sich mit ihrer Stick-Gruppe trifft und ehrenamtlich im Krankenhaus eine Radiosendung moderiert. Eines Tages stößt sie zufällig auf einen unbekannten Radiosender, wie sie vermutet, einen Piratensender, der die Nachrichten von Morgen sendet. Dabei stellt sich heraus, dass das, was der Moderator von 66,40 AM prophezeit auch in Erfüllung geht. Solange kein Mord vorhergesagt worden ist, war es noch amüsant. Doch nun ist es ernst geworden, und Shirley versucht das Rätsel zu lösen...


    Der Roman entwickelte sich garantiert nicht so, wie man sich das am Anfang der Geschichte vorstellt. Der Autor ist ein Meister, was die überraschenden Wendungen betrifft. Die Charaktere waren ebenfalls plastisch und lebhaft dargestellt, sodass man die vor innerem Auge hatte. Bis in die Nebenfiguren, die praktisch keine große Rolle gespielt haben. Dieser Thriller stellt keine hochliterarischen Ansprüche, doch im Bereich Thriller ist es ein solider, sehr spannender und unterhaltsamer Roman mit raffinierten Wendungen. Ich hatte hervorragende Lesestunden, die mich alles vergessen ließen. Die negativen Kritiken verstehe ich ehrlich gesagt nicht, denn ich habe definitiv das Buch bekommen, das ich auch erwartet habe. Chris McGeorge kann auf jeden Fall für die Spannung sorgen. Für alle, die in die rätselhafte Welt von Shirley Steadman eintauchen möchten, unbedingt lesenswert. Von mir gibt es 8 Punkten, da ich meinen Spaß an der Geschichte hatte.

    ASIN/ISBN: 3426227886

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Darum geht‘s

    Die 70-jährige Shirley Steadman liebt es, bei einem Krankenhaus-Radiosender die Liedwünsche der Patienten zu erfüllen. Ihr geliebtes Hobby hilft ihr, ihre Einsamkeit seit dem tragischen Tod ihres Sohnes besser zu ertragen. Auch sonst hört sie gerne Radio und staunt nicht schlecht, als ein lokaler Sender Nachrichten über Unfälle überträgt mit dem Datum von morgen. Erst glaubt sie an ein Versehen. Doch am anderen Tag geschieht genau das, was der Sender berichtet hatte. Shirley, die insgeheim gerne mit ihrem toten Sohn spricht, ist einerseits besorgt, ob sie langsam den Verstand verliert. Gleichzeitig ist sie so fasziniert und schaltet immer öfter den Sender ein – bis eines Tages ein Mord angekündigt wird. Kann Shirley diese schreckliche Tat verhindern?


    So fand ich‘s

    Der Einstieg ins Buch ist mir recht leichtgefallen. Ich mochte Shirley von Anfang an gerne. Sie kam mir vor wie eine liebenswerte ältere Nachbarin. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und litt mit ihr mit, wenn sie sich an die Tragödie um ihren Sohn erinnerte.


    Der Autor hat die etwas düstere Atmosphäre (sehr passend zum Cover) gut fühlbar hinbekommen. Der Prolog versprach dann auch eine intensive Geschichte und schraubte meine Erwartungen noch höher als sie durch den früheren Roman „Der Tunnel“ des Autors bereits geweckt worden waren. Doch irgendwie konnte mich dieses Mal die Geschichte nicht ganz so mitreißen.


    Ich lasse mich gerade in Thrillern sehr gerne überraschen. Und auch hier wird man als Leser ab und an mit unerwarteten Wendungen konfrontiert. Dennoch fehlte für mich das letzte Quäntchen, um mich endgültig vom Hocker zu reißen. Für den geübten Thrillerleser ist dann doch nicht alles unvorhersehbar. Und wenn die Spannung angezogen wurde, rechnete ich damit, dass sich gleich ein Lesesog einstellen würde. Doch der ersehnte Thrill kam jeweils zu schnell wieder ins Stocken. Für meinen Geschmack gab es zu viele etwas langatmige Passagen. Ich konnte daher nicht so in die Geschichte eintauchen, wie ich es gerne mag.


    Die Grundidee der Geschichte finde ich aber immer noch genial und schlussendlich hat Chris McGeorge mit „Escape Time – Die Morde von morgen“ einen soliden und routinierten Thriller geschrieben, der mir trotz meiner Kritikpunkte auch spannende Lesemomente beschert hat.


    Es mag nicht so ganz mein Buch gewesen sein. Dennoch weiß ich, dass der Autor es richtig gut draufhat, Spannung zu erzeugen und werde ein nächstes Buch von ihm bestimmt auch wieder lesen.