Honigland, Am Ende der Nacht ( Band 1) Hanni Münzer

  • Honigland, Am Ende der Nacht

    Inhaltsangabe: Quelle Piper Verlag


    Mit „Honigland“ startet SPIEGEL-Bestsellerautorin Hanni Münzer eine fesselnde historische Romanreihe und knüpft damit an ihre großen Erfolgsromane „Honigtot “ und „Marlene“ an!

    Von einem Gutshof in der Nähe Stettins führt Hanni Münzer ihre Hauptfigur Daisy von Tessendorf nach Paris, London und Berlin – und aus dem naiven jungen Wildfang wird eine mutige Frau im Zentrum der Macht. Spannend und authentisch werden dramatische Zeiten in diesem Roman lebendig!

    Stettin 1928: Heiraten und an der Seite eines adeligen Ehemannes ein komfortables Leben führen? Für die burschikose Daisy von Tessendorf ist das ein Alptraum! Sie will ihren eigenen Weg gehen – wie der aussehen soll, ist ihr allerdings noch nicht so ganz klar. Ihre nicht standesgemäße Freundin, das selbstbewusste Küchenmädchen Mitzi, hat dagegen eine genaue Vorstellung ihrer Zukunft: Sie will nach Berlin und dort eine erfolgreiche Künstlerin werden. Doch politisch dunkle Zeiten ziehen auf, die das Leben beider Frauen in andere Bahnen lenken– voller Gefahren und mit verhängnisvollen Folgen …

    „Es geht um Liebe und Leidenschaft, um Historie, um Menschen, Geheimnisse, Leid und Glück. Es ist wohl genau diese Mixtur, die Münzers Werke zu Bestsellern macht.“ Fürther Nachrichten


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Wieder ist Hanni Münzer ein großartiges Werk gelungen, ich kann es kaum erwarten den 2.Teil zu lesen. Sie ist eine große Meisterin des Genre, Dramatik , Liebe und das 3. Reich. Man spürt wieviel Herzblut in diese Geschichte geflossen ist. Einige der historischen Persönlichkeiten sind real, wie Antoine de Saint-Exupéry , Hindenburg, Hitler, Göring, und einige Andere. Auch wenn die Geschichte um ihre Protagonisten fiktiv sind, könnten sie sehr real sein, und wirklich so statt gefunden haben. Ein Teil von den Figuren habe ich geliebt und ein anderen Teil regelrecht verabscheut. Ihre Recherche zu, Buch ist wieder hervorragend. Schon Daisy Mutter Yvette sagt :

    „ Krieg ist Irrsinn , nur Irre können ihn befehlen. Krieg ist Mord, nur Mörder können Menschen in den Tod schicken „

    Danke für das Nachwort, man sollte es unbedingt lesen.


    Daisy ist ein regelrechter Wirbelsturm und eine Rebellin , für 1928 ziemlich mutig und oft sehr waghalsig. Standesunterschiede gelten für sie und ihren Bruder Louis nicht, für sie sind alle Menschen gleich. Daisy beste Freundin ist und bleibt das Küchenmädchen Mitzi, die genauso selbstbewusst ist. Nur steht Mitzi mit beiden Füßen fest auf dem Boden, sie kennt die Wahre Welt. Louis ist ein regelrechter Träumer, der mit Stallburschen Willi befreundet ist. Beide Mädchen träumen von einer Zukunft zusammen in Berlin, in einer Welt wo das Leben pulsiert. Mitzi hat ganz genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft, sie möchte heraus aus dem Milieu, und Schauspielerin werden. Aber das ist noch der Drache und das Oberhaupt der Familie, Sybille die die heruntergekommene Werft damals von ihrem Mann übernommen hat, und mit Strenger Hand führt. Ihre Söhne sind keine Stützen, ihre französische Schwiegertochter Yvette liebt ihre Kinder Daisy und Louis und das Nesthäkchen Violette, und versteht ihre Schwiegermutter Sybille in etwa. Am Himmel braut sich einiges zusammen, diese Überrumpelung mit der Verlobung von Daisy und Hugo Brandis , die Daisy wieder löst sie mag diesen abscheulichen Menschen nicht. Das dies einmal böse Folgen für sie und ihre Familie haben könnten ahnt keiner. Daisy und Mitzi , erleben in Berlin so manches schönes und übles Abenteuer, das sie in Unkalkulierbaren Gefahren bringen wird. Besonders die politischen Zeiten werden immer düsterer , ich hoffe die jungen Leute überleben das ganze, es konnte einem manchmal der Atem gefrieren, besonders bei der Begegnung mit diesem widerlichen Nazi Greiff . Amüsant wenn auch mit Ernsten Hintergrund fand ich die Taubstumme Oma Kulke, die es faustdick hinter den Ohren hat, ich konnte mir hin und wieder das Lachen über ihre Taten nicht verkneifen.

    Der Roman ist ergreifend, spannend wie ein hervorragender Krimi. Es war wunderschön mit die jungen Leuten, auf ihren Streifzügen durch Berlin zu begleiten und zu hoffen das ihre Träume verwirklichen.

    Wenigstens werden wir am Schluss mit einer Leseprobe für Band 2 Entschädigt.


    ASIN/ISBN: 3492063969

  • Ich kannte von Hanni Münzer schon "Honigtot", das ich damals verschlungen habe und so griff ich gerne zu "Honigland", in Erwartung, dass auch dieses Buch mich einfach mitreißen würde.


    Die Geschichte spielt Ende der 20er Jahre teils auf einem Gutshof nahe Stettin und teils in Berlin. Daisy von Tessendorf, eine junge Frau, wächst auf dem Gutshof auf und weiß noch nicht so recht, was aus ihr werden soll. Das führt u.a. dazu, dass sie sich erst mit Hugo Brandis verlobt, diese aber schnellstens wieder löst, denn eigentlich mag sie ihn ja nicht...

    Ihre Freundin Mitzi, ein Küchenmädchen, ist entschieden, nach Berlin zu gehen und Daisy stellt sich das großartig vor, zusammen mit Mitzi dort auf eigenen Beinen zu stehen, doch Mitzi wäscht ihr den Kopf, dass das wohl nicht das Richtige für die naive Gutshofstochter sei.


    Als Daisys Großmutter sie statt ihres Bruders Louis, der lieber Architektur in Berlin studeren möchte, als ihre Nachfolgerin für die Lokomotivenfabrik vorsieht, stimmt sie zu, doch so recht ist auch das nicht ihrs.


    Als Louis nach Berlin zieht, ist das ein guter Grund, sich dort regelmäßig mit ihm und Mitzi zu treffen, doch Louis gerät in gefährliche Kreise der aufbegehrenden Arbeiterschaft und auch Daisys Ex-Verlobter Hugo mischt mit, allerdings auf der Seite der Staatspolizei.


    Mir war Daisy absolut unsympathisch. Sie ist die verwöhnte Tochter, die sich naiv ins Leben stürzt und meint, alles in ihrer Gewalt zu haben, sei es noch so unsinnig oder gefährlich. Dass sie sich oftmals nicht entscheiden kann, führt dazu, dass sie sich überstürzt in Situationen begibt, die sich nachteilig auswirken, wie eben die Verlobung mit Hugo.


    Mitzi als Nebenfigur hat mir noch am besten gefallen, allerdings hat mich ihr Ausdruck "... da habe ich echt keinen Bock drauf" die Stirn runzeln lassen, passt für mich nicht in die Zeit Ende der 20er Jahre. Oma Kulke war wirklich eine Nummer, ebenso eine tolle Nebenfigur.


    Dass Hitler jedoch Daisy bewundert, weil sie ihm Kontra gegeben hat und ihr verspricht, dass sie einen Gefallen bei ihm gut hat, erschien mir wieder weit hergeholt.


    Die Story ist zudem sehr langatmig, erst auf dem letzten Drittel wird es spannend und endet mit einem fiesen Cliffhanger. Der Titel "Honigland" erschließt sich mir nicht, auch wenn er mal in einem Nebensatz auftaucht.


    Mir hat es also leider nicht so gut gefallen, die Fortsetzung werde ich wahrscheinlich nicht lesen.


    6 Punkte von mir.