Linus Giese - Ich bin Linus

  • 224 Seiten


    Über den Autor

    Linus Giese ist studierter Germanist und arbeitet seit November 2017 als Blogger, Journalist und Buchhändler in Berlin. Auf buzzaldrins.de schreibt er über Bücher und auf ichbinslinus.de über seine Transition, zudem hat er mehrere Texte für den Tagesspiegel, die taz und das Onlinemagazin VICE veröffentlicht. Twitter: 10.800 Follower*innen.


    Kurzbeschreibung

    Ein Satz, der wie eine Selbstverständlichkeit klingt – «Ich bin Linus» –, doch er teilt sein Leben in ein Davor und Danach. Auf beeindruckende Weise erzählt Linus Giese, warum er einunddreißig Jahre alt werden musste, um laut auszusprechen, dass er ein Mann und trans ist und warum sein Leben heute vielleicht nicht einfacher, aber sehr viel glücklicher ist.

    «Wer verstehen will, welche verschlungenen Wege es manchmal sein können, auf denen sich die eigene Identität entdecken lässt, wer verstehen will, wie sich eine Person immer wieder neu finden kann, wer verstehen will, was es heißt, trans zu sein, dass das nicht nur im Singular, sondern im Plural existiert, dass es ein ganzes Spektrum gibt, wie sich als trans Person leben, denken und lieben lässt – all denen sei dieses Buch ans Herz gelegt.» (Carolin Emcke)


    Eigentlich ahnt er es seit seinem sechsten Lebensjahr. Doch aus Sorge darüber, wie sein Umfeld reagieren könnte und weil ihm Begriffe wie trans, queer, nicht-binär fehlen, verschweigt Linus lange, wer er wirklich ist. Mit dem Satz «Ich bin Linus» beginnt im Sommer 2017 sein neues Leben, das endlich nicht mehr von Scham, sondern Befreiung geprägt ist. Offen erzählt Linus Giese von seiner zweiten Pubertät, euphorischen Gefühlen in der Herrenabteilung, beklemmenden Arztbesuchen, bürokratischen Hürden, Selbstzweifeln, Freundschaft und Solidarität, von der Macht der Sprache und digitaler Gewalt. Seit seinem Coming-Out engagiert sich Linus für die Rechte von trans Menschen. Vor allem im Netz, aber nicht nur dort, begegnet ihm seither immer wieder Hass. Doch Schweigen ist für ihn keine Option.


    «Linus Giese erzählt seine Geschichte so offen, mutig und spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich sage das nicht oft, aber: Hören Sie diesem Mann zu.» (Margarete Stokowski)


    Meine Rezension

    Linus Giese begegnet mir seit vielen Jahren immer wieder im Internet, ohne ihn je persönlich getroffen zu haben. Vor sehr vielen Jahren war er auch einmal eine Büchereule und ich mochte damals schon seine Buchanmerkungen und Kommentare sehr, auch wenn wir büchertechnisch eher wenig Überschneidungen hatten. Ich fand es auch sehr schade, als er sich damals immer mehr zurück gezogen hat.


    Nun hat er vor einiger Zeit ein Buch herausgebracht, in dem er erzählt, wie er endlich seine Identität gefunden hat. Ein schwieriger Weg war es für ihn herauszufinden, wer er wirklich ist und dann auch diesen Weg in aller Konsequenz zu beschreiten.


    Ein Weg, der nicht nur wegen der Angst vor Reaktionen ein schwieriger war sondern auch, weil er mit Menschen konfrontiert wurden, die anscheinend ein Problem mit seiner Entwicklung und Identität haben. Das ging soweit, dass er unerwünschte Post nach Hause und zur Arbeit bekam und sogar ungebetenen Besuch an Arbeits- und Wohnstätte.


    Als ein Mensch, der von Anfang an das Gefühl hatte, „in der richtigen Haut zu stecken“, fand ich es sehr interessant von einem Mensch zu lesen, der diese Haut erst für sich suchen und finden musste und welche Schwierigkeiten sich dabei auftaten.


    Man kann sich nur wünschen, dass dieser Weg für alle Menschen die erst noch auf der Suche nach sich selbst sind, einfacher wird. Dass sie sich nicht immer und überall beweisen müssen. Dass vieles (Arztbesuche, Amtsangelegenheiten etc.) für trans Menschen ebenso selbstverständlich werden wie für cis Menschen. Was mich sehr freut ist, dass sich Linus trotz berechtigter Ängste nicht zurückgezogen hat, sondern nach wie vor präsent ist und für trans Menschen, Toleranz und – stark vereinfacht gesprochen – für eine buntere Welt eintritt. Seine Buchtipps lese ich nach wie vor sehr gerne.


    Ich fand das Buch interessant und habe dabei durchaus auch die eine oder andere neue Erkenntnis gewonnen.


    ASIN/ISBN: 3499003120

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mir geht es wie Batcat :write


    Ich habe Linus als Büchereule kennengelernt, kann mich allerdings an seinen Namen hier nicht mehr erinnen .Später bin ich im Netz immer wieder auf ihn getroffen. Das Buch habe ich auch gleich nach dem Erscheinen gelesen und fand es sehr interessant.

  • Danke für die Rezi, Batcat.


    Richie

    Ich glaube, buzzaldrin ist der Eulennick, wenn ich es nicht verwechsle. Mir begegnete er irgendwie über Twitter (wo ich nicht bin, aber ich lese ab und zu die "Twitterperlen des Tages") und sein Avatar dort war, glaub ich, wie mal bei der Eule, so dass ich dachte "Warte, den kennst Du doch" und dann hab ich ein wenig auf dem Profil gestöbert (glaub, geht jetzt ohne Twittermitgliedschaft nicht mehr so einfach oder evtl. mit der App, weiß nicht). Jedenfalls meiner Meinung nach ein sehr interessanter Mensch. Den Blog und so hab ich nicht verfolgt, einfach nur, weil ich eh zu nichts komme, aber ich freu mich über Battys Rezi.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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