Die Liebe des Pilgers - Petra Schier

  • Über die Autorin (Amazon)

    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

    Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag und bei HarperCollins, ihre ebenfalls sehr beliebten Weihnachts- und Liebesromane bei MIRA Taschenbuch, HarperCollins und Weltbild.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ HarperCollins Taschenbuch; 1. Edition (22. August 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 576 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3365002995

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3365002995


    Spannendes Finale

    Palmiro zerreißt es das Herz, als der Mann den er liebt, Koblenz verlässt, Doch er weiß, wie gefährlich diese Liebe ist. Er stürzt sich zur Ablenkung in sein junges Geschäft, den Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide. Er ist erfolgreich und angesehen. Doch ahnt er nicht, dass auch dieser Erfolg be4droht ist. Der ehemalige Inquisitor Erasmus von London hat es auf ihn abgesehen und will ihn der Ketzerei überführen. Dabei schreckt er vor nichts zurück und bringt damit auch die Familien in Gefahr.



    Meine Meinung

    Dieses Buch ist der dritte Band der Pilger-Trilogie der Autorin und es ist ein spannender Abschluss. Geschrieben, wie immer, ohne Unklarheiten im Text die meinen Lesefluss gestört hätten, habe ich es in einem Rutsch gelesen. Und wieder war ich begeistert. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. Eigentlich sind es ja sechs Bände, die irgendwie zusammengehören. Denn es fängt mit der Eifelgräfin an über die Gewürzhändlerin und die Bastardtochter (Kreuztrilogie) um dann mit der Pilgertrilogie nämlich Das Geheimnis des Pilgers, das Kreuz des Pilgers und dem hier zu rezensierenden Buch Die Liebe des Pilgers ein spannendes Ende zu finden. Aber natürlich lässt sich die Pilger-Trilogie durchaus eigenständig lesen, zumal die Autorin immer wieder Erklärungen dazu eingeflochten hat, was zu den vorliegenden Vorgängen geführt hat. Doch ist es trotzdem empfehlenswert, auch die Kreuz-Trilogie zu lesen, es entgehen einem sonst wirklich spannende Lesestunden. In diesem Buch geht es um Palmiro und Benedikt, aber auch um eine Tochter der Eifelgräfin. Benedikt erfährt etwas, was er nie gedacht hätte und will die Folgen tragen. Doch da stehen einige Hindernisse im Weg. Ob er es schafft (oder doch nicht?) erfährt der geneigte Leser beim Lesen dieses Buches. Ursprünglich sollte er ja, wie wir aus den Vorgängerbänden wissen, unter anderem Palmiro für Erasmus von London, ausspionieren. Doch aus irgendeinem Grund hat er dies aufgegeben. Es gibt noch eine zweite Person, auch bereits bekannt aus den Vorgängerbänden, die Erasmus von London auf Palmiro angesetzt hat. Ob Erasmus von London, der ehemalige Inquisitor, sein Ziel erreicht, auch das wird der geneigte Leser in diesem Buch lesen. Es ist sehr spannend und fesselnd geschrieben, hat mir sehr gut gefallen und mich genauso gut unterhalten. Ich habe mitgefiebert, mit den Protagonisten gelitten und mich mit ihnen gefreut. Von mir bekommt es definitiv eine Empfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: 3365002995

  • 1379: Benedikt von Heidenstein hat Koblenz verlassen und ist auf dem Weg nach Amberg, um seine Familie wiederzusehen. Doch, was ihn dort erwartet, hatte er nicht ahnen können.


    Palmiro Bongert leidet unter Benedikts Fortgang, doch beim Rest der Familie und dem Freundeskreis blüht die Liebe, auch wenn manche Paarung überraschend ist. Doch nicht nur Palmiro geht es weniger gut, Oswald von Langenreth muss nicht nur mit seiner veränderten Gesundheit zurecht kommen, was alleine ihm alles andere als leicht fällt.


    Es ist wieder viel los, im dritten und abschließenden Band der Pilger-Trilogie, bei der am Ende alle Fäden miteinander verknüpft sind, Offenes aus den Vorgängerbänden, aber auch neue Problematiken werden geklärt, und auch das Kreuz gibt wieder seinen Teil dazu, das Kreuz, das man schon in der Kreuz-Trilogie kennen lernen konnte, und dass immer mehr seine eigene Agenda zu haben scheint. So entkommen ihm auch Menschen, die in der Ferne weilen, nicht.


    Da ich bereits die Kreuz-Trilogie gelesen habe, sind mir die Charaktere sehr vertraut, auch, wenn in dieser Trilogie die nächste Generation die Protagonist:innen stellt, spielen natürlich auch die Älteren noch eine Rolle. Die Charaktere sind, wie immer bei der Autorin, liebevoll und tiefgehend gezeichnet, sie wirken nach allem, was man mit ihnen schon erlebt hat, wie Freunde, und ich bin traurig, dass man sich wieder einmal trennen muss. Aber, vielleicht kommt Petra Schier ja noch einmal auf die Bongerts, von Mantens, Wieds und von Langenreths zurück? Ich würde mich sehr freuen.


    Die Geschichte spielt im historischen Koblenz, die Autorin hat wie immer gut recherchiert und auch die Sprache angepasst, so dass man sich gut vorstellen kann, mit z. B. Palmiro durchs historische Koblenz zu gehen – die Karte des Koblenz jener Zeit hilft zusätzlich dabei. Petra Schier übt durchaus auch Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen, z. B. an der Heiratspolitik, geht aber auch auf gesellschaftliche Veränderungen ein, z. B. der zunehmenden Wichtigkeit der Kaufleute.


    Eine Hilfe kann auch das Personenregister sein, neben den Hauptcharakteren gibt es doch eine ganze Reihe weiterer Personen. Ich persönlich habe es nicht benötigt, es spoilert auch ein bisschen. Unbedingt lesenswert ist auf jeden Fall aber das Nachwort der Autorin, hier wird manches in den richtigen Kontext gestellt.


    Die Geschichte ist für alle die die Vorgängerbände mochten, ein Muss, denke ich, man will unbedingt wissen, wie es weiter geht. So hat es einige spannende Momente, aber auch ein paar Zufälle. Für mich ist klar, dass auch das wahre Leben oftmals, teils sogar fast unglaubliche, Zufälle bereit hält. Also ja, so lange es nicht zu viele Zufälle sind, kann ich damit in einem Roman gut leben. Hier hatte ich nur gegen Ende, als jemand genau zum richtigen Zeitpunkt am genau richtigen Platz ist, das Gefühl von „vielleicht ein bisschen zu viel Zufall“. Aber immerhin wurde damit eine, wenn auch nur ganz kurz angesprochene, Storyline zu einem Ende geführt. Und, ganz ehrlich, es fühlte sich gut an.


    Nun ist also auch die Pilger-Trilogie zu einem Ende gebracht, einerseits freue ich mich, nun alles erfahren zu haben, andererseits bin ich traurig, weil ich mich von liebgewonnenen Charakteren trennen muss. Es ist ein sehr passender Abschluss, der alle Fäden verknüpft, und mich zufrieden das Buch zuklappen lässt. Wie bereits für die beiden Vorgängerbände, gibt es natürlich auch hier volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Fans gut recherchierter historischer Romane.

  • Ein würdiger Abschluss der Pilger-Reihe


    Buchmeinung zu Petra Schier – Die Liebe des Pilgers


    Die Liebe des Pilgers“ ist ein Historischer Roman von Petra Schier, der 2023 bei Harper Collins erschienen ist. Diis ist der abschließende Band der Pilger-Trilogie.


    Zum Autor:

    Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

    Zum Inhalt:

    Koblenz 1379: Palmiros Liebe hat ihn verlassen und so stürzt sich Palmiro in den riskanten Ausbau seiner Handelsfirma. Weiterhin droht Palmiro und seiner Umgebung Gefahr durch den Inquisitor Erasmus. Auch im Umfeld der Hauptfiguren ist noch einiges zu tun, sowohl geschäftlich als auch im privaten Bereich.

    Meine Meinung:

    Auch in diesem Buch ist die Handlung vielschichtig und viele Figuren sind komplex gestaltet. Der Leser erhält einen tiefen Einblick in das Leben der Händler und der Adligen. Neben dem Hauptthema gleichgeschlechtliche Liebe stehen die psychischen Probleme von Conlins Bruder und Benedikts Aufarbeitung seiner Familiengeschichte im Zentrum der Betrachtungen. Auch Inquisitor Erasmus gibt ein Gastspiel. So ist für reichlich Aufregung und Bewegung gesorgt. Vieles entwickelt sich anders, als ich es am Anfang erwartet habe. Das Beziehungsgeflecht um die Koblenzer Manthen-Sippe bleibt komplex, steht aber auch für einen sehr starken Zusammenhalt. Manche mögen ihre Ecken und Kanten haben, aber der positive Grundton ist allen gemein. Die negativen Emotionen kommen von außen, bringen aber Unruhe mit sich. Viele kleine Geschichten, die sich durch mehrere Bände entwickelt haben, werden zu einem Abschluss gebracht. Dabei erfährt der Leser viel über die Gedanken der Beteiligten und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten jener Zeit. Etliche historische Details waren neu für mich und haben mich zum Nachdenken gebracht. Am Ende der Geschichte gibt es einen Showdown und ein fast schon überzogenes Happyend.

    Durch viele Perspektivwechsel bleibt das Tempo hoch und der Leser kann mit mehr als einer Figur durch die Handlung schlendern.

    Es ist Platz für romantische Gefühle und auch für humorvolle Einschübe. Der Schreibstil ist empathisch und die historischen Gegebenheiten sind vorzüglich recherchiert. So gewinnen die Figuren an Leben und laden zum Mitfiebern ein. Die Figuren selbst sind mit vielen Grautönen durchsetzt. Die Handlung ist überaus komplex, doch der rote Faden bleibt erkennbar.


    Fazit:

    Ein historischer Roman der Spitzenklasse, der mit interessanten Figuren, einer komplexen Handlung und einem ungewohnten Hauptthema punktet. Mich hat dieser Titel bestens unterhalten und deshalb bewerte ich ihn mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde lebendiger Geschichten aus.


    ASIN/ISBN: 3365002995

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln