Der Tod und das dunkle Meer - Stuart Turton

  • Der Tod und das dunkle Meer von Stuart Turton


    Taschenbuch vom Heyne Verlag, 608 Seiten, 2023

    Hardcover vom Tropen Verlag, 608 Seiten, 2021

    Originalausgabe: The Devil and the Dark Water, Raven Book, London 2020

    aus dem Englischen übersetzt von Dorothee Merkel


    Das Buch (Buchrückseite Taschenbuch)

    1634, Kolonie Batavia: Gerade noch hat der Privatdetektiv Samuel Pipps im Auftrag der mächtigen Ostindien-Kompanie den Verbleib eines kostbaren Schatzes aufgedeckt. Nun befindet er sich auf der Rückreise nach Amsterdam – zu seiner eigenen Hinrichtung. Welches Verbrechen er begangen haben soll, weiß er jedoch selbst nicht. Sein Assistent und Freund Arent Hayes ist mit an Bord. Kaum auf hoher See beginnt der Teufel sie heimzusuchen. Unerklärliche Morde geschehen, und ein unheimliches Flüstern weht durch das Schiff. Es ist an Pipps, ein Rätsel zu lösen, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Wenn es ihm nicht gelingt, wird das Schiff sinken und sie alle mit sich in die Tiefe reißen ...


    Der Autor (Autorenseite https://www.penguin.de/Autor/Stuart-Turton/p692621.rhd)

    Stuart Turtons Debüt »Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle« wurde in über 30 Sprachen übersetzt und ist ein internationaler Bestseller. Der Roman wurde mit dem Costa First Novel Award und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet. Stuart Turton lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Hertfordshire.


    Die Übersetzerin (Seite https://www.klett-cotta.de/personen/dorothee-merkel-p-6)

    Dorothee Merkel lebt als freie Übersetzerin in Köln. Zu ihren Übertragungen aus dem Englischen zählen Werke von Edgar Allan Poe, John Banville, John Lanchester und Nickolas Butler.


    Meine Meinung


    Ein sehr außergewöhnliches Buch, das sich kaum in Worte fassen lässt. Das fängt schon bei der Wahl des geeignetsten Genres an. Ich habe es unter „Krimis“ gepackt, da es auch Verlag und Autor in diese Kategorie packen, aber es ist alles andere als ein „normaler“ Krimi.


    Spontan würde ich es mit „Sherlock Holmes auf hoher See“ beschreiben. Das ist zwar die passendste Umschreibung, die mir einfällt, allerdings trotzdem sehr unzureichend. Natürlich braucht es genaue Beobachtungsgabe und geschicktes Kombinieren um die „dämonischen“ Vorfälle und „unheiligen Wunder“ aufzuklären, doch das Buch bietet weitaus mehr. Es ist eine Schauergeschichte mit unerklärlichen Geschehnissen, ein Roman über das raue Seeleben auf einem Ostindienkreuzer im 17. Jhd. und auch ein Buch über starke Frauen (und Männer), die über sich hinauswachsen. Ich mag solche genreüberschreitenden Bücher, die sich nicht einordnen lassen und so immer wieder überraschen.


    Man muss sich aber einlassen können auf dieses Buch, das seine dunkle und teils gruselige Atmosphäre langsam entwickelt und aufbaut. Ein richtiges Buch zum Eintauchen und Wegtauchen, da haben auch so manch kleineren Längen nicht weiter gestört. Das Beobachten der „Ermittlungen“ hat mir Freude bereitet, auch wenn ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie sich die Vorfälle logisch auflösen lassen. Doch der Autor hat es geschafft und selbst wenn nicht jede Detailfrage erörtert wurde ist der der Plot stimmig.


    Danke Rouge für den gelungenen Buchtipp! :wave Anfangs bin ich zwar über die kleine Schrift bei so vielen Seiten etwas erschrocken, aber es war das richtige Buch zur richtigen Zeit und ich konnte mich voll drauf einlassen und mitnehmen lassen.


    Fazit: Daumen hoch für einen sehr ungewöhnlichen Roman! Acht gute Eulenpunkte!


    ASIN/ISBN: 3453441729

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021