Bevor die Welt sich weiter dreht , Luca Brosch

  • Bevor sich die Welt weiterdreht

    Inhaltsangabe: Quelle DVT


    DAS BUCH ZUR ARD-EVENTSERIE DAVOS

    Bevor die Welt sich weiterdreht

    Ihr Schicksal entscheidet über Krieg und Frieden

    1917: Der Erste Weltkrieg verwüstet Europa. In Kontrast dazu erscheint Davos, der noble Bergkurort in der neutralen Schweiz, wie eine Oase des Friedens. Doch in Wahrheit tobt hier hinter den Kulissen ein unerbittlicher Agentenkrieg der Weltmächte. Die junge Schweizer Krankenschwester Johanna Gabathuler gerät unerwartet zwischen die Fronten der Spione: Um ihre uneheliche Tochter zurückzubekommen, lässt sie sich auf ein tödliches Spiel mit dem deutschen Geheimdienst ein – und wird so plötzlich zum Zünglein an der Waage, das über Krieg oder Frieden entscheidet.


    Meine Meinung zum Autor und Buch

    Es ist mein erster Roman von Luca Brosch, und ich bin mehr als begeistert, das Buch ist schon regelrecht ein Agenten Thriller. Der vor dem großen historischen Hintergrund des 1. Weltkrieges spielt. Die Sprache ist sehr kraftvoll, klar und Bildlich und sehr mitreißend geschrieben. Seine Recherche ist hervorragend, und spielt im Winter im Nobelkurort Davos, das so idyllisch liegt und man in tiefe Abgründe blickt.

    Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt auf die Verfilmung, ob sie genau so gut ist wie das Buch. Die Protagonisten sind sehr Authentisch und real beschrieben, auch die einzelnen Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet.


    Der erste Weltkrieg verwüstet Europa, auf den Schlachtfeldern sterben die Soldaten, die Überlebenden sind oft schwer gezeichnet oder verstümmelt. Während in der neutralen Schweiz in Davos, die Reichen, Mächtigen und Agenten feiern und in Saus und Braus leben. Es hat mich sehr erschüttert, besonders die neutrale Schweiz, die diesen Menschen Unterkunft gibt. Man merkt Geld regiert die Welt und die Feinde feiern zusammen, auf Kosten der Soldaten und Menschen. Ich mochte Johanna von Anfang an, die Tochter des Churhauses das elegante Sanatorium das ihrem Vater gehört. Johanna ist als Krankenschwester in Verdun dieser Hölle. Hier lernt sie den deutschen Soldaten Erich kennen, es ist Liebe. Sie wird schwanger von ihm , aber das Glück meint es nicht gut mit ihnen, Erich fällt. Johanna kehrt hochschwanger in die Schweiz zurück , ihr Vater und ihre Schwester hintergehen sie heimtückisch , und nehmen ihr das Kind weg. Ihr bleibt nichts andere übrig als im Sanatorium ihres Vaters zu arbeiten als Krankenschwester, irgendwie bekommen es die Spionie spitz und missbrauchen sie als Spionin für ihre Zwecke, sie gerät in einen Strudel, aus dem es anscheinend kein entrinnen gibt. Wir blicken dabei in viele Abscheuliche Abgründe. Ich konnte Johanna verstehen, den diese Agenten versprechen dafür das sie ihr Kind wiederbekommen wird. Sie wird in diesem Krieg das Zünglein an der Waage wie der erste Weltkrieg enden wird. Ich konnte Johanna verstehen, besonders als Mutter ich hätte glaube ich das gleiche getan und alles riskiert. Lassen wir uns überraschen wie die Geschichte endet.


    ASIN/ISBN: 3423283777

  • Wer ist der Gute, wer ist der Böse?

    Beim Lesen dieses Buches musste ich anfangs an Thomas Mann denken. Die Assoziation fällt nicht schwer. Der Zauberberg von Thomas Mann spielt auch mit diesen Themen: Schweiz, Davos, Lungensanatorium, Tuberkulose, Patienten die sterben, nur um durch andere ersetzt zu werden, Menschen aus ganz Europa kommen da zusammen. Damit aber hören die Gemeinsamkeiten auf. Der Stil ist ein ganz anderer, als bei Thomas Mann (OK, der ist unerreichbar), der Satzbau ist knapp, der Stil direkt.

    Die Handlung nimmt einen sofort gefangen. Schon bald fragt man sich, wer ist krank, wer simuliert? Wer spioniert für wen und gegen wen? In Davos scheinen sich legale und geheime Vertreter aller Krieg führenden Nationen die Klinke in die Hand zu drücken. Neid, Missgunst, Hass, Ressentiments gegen andere Völker sind an der Tagesordnung. Wir erfahren auch über die Gewaltherrschaft der Belgier über den Kongo oder wie die Armee des deutschen Kaisers Belgien überrannt hat, um schneller in Frankreich einzufallen und was für ein brutales Blutbad das war, sowohl im Kongo als auch in Belgien. Das sind Nebenschauplätze der Geschichte, die leider zu schnell Gefahr laufen, in Vergessenheit zu geraten. Luca Brosch macht uns diese Taten gegenwärtig, holt sie ans Tageslicht. Auch die Rolle Deutschlands im Ausbruch der großen Oktoberrevolution in Russland findet Eingang ins Buch. Die Hölle von Verdun ist äußerst präsent im Roman. Eine Krankenschwester, ein Arzt und Deserteur, ein Soldat, sie haben sich dort zwar nicht getroffen, aber das gleiche erlebt und sind davon für ihr Leben gezeichnet. Diese Erfahrungen fließen in die Romanhandlung ein. helfen uns die Beweggründe der handelnden Personen zu verstehen. Die Schweizer, als neutrale Personen, wollen kräftig mit dabei verdienen. Der Krieg ist ja für alle da. Für manche zum Sterben, für andere, um noch reicher zu werden, auch wenn das eigene Land dadurch in Gefahr gerät, von einer der kriegführenden Parteien überrannt zu werden.

    Der Schluss des Buches ist noch nicht das Ende des Romans. Dafür sind zu viele Enden lose oder gar offen. Es sind zu viele Fragen unbeantwortet. Die Handlung erstreckt sich über ein paar Monate, zwischen November 1916 und das erste Drittel von 1917. Was geschieht mit den Spionen und Personen, die das erste Buch überlebt haben? Es ist so passend und praktisch, dass alle, die Johanna und Elli gefährlich werden könnten, einen gewaltsamen Tod sterben auf den letzten Seiten und dadurch Johanna den Weg ebnen als Ehefrau eines schweizer Magnaten und Spionin des deutschen Kaiserreichs. Was geschieht mit Johanna nach Kriegsende Wird sie für die Räterepublik spionieren müssen und wird irgendwann die Gestapo an sie herantreten und sie zur unfreiwilligen Mitarbeit zwingen? Luca Brosch, lassen Sie uns bitte nicht zu lange warten auf die Fortsetzung!