Robert Thorogood – Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam

  • Ein ruhiger Krimi mit typisch britischem Flair


    Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam


    Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2023 bei Kiepenheuer & Witsch in der Übersetzung von Ingo Herzke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet Death comes to Marlow und ist 2023 erschienen.


    Zum Autor:

    Robert Thorogood ist ein englischer Drehbuchautor und Romancier. Er ist vor allem als Schöpfer der international gefeierten BBC-Krimiserie Death in Paradise bekannt und hat eine Reihe von Spin-Off-Romanen mit dem Detektiv DI Richard Poole geschrieben.

    Zum Inhalt:

    Judith, Suzie und Becks sind am Vortag seiner Hochzeit bei Sir Peter Bailey anwesend. Der Hausherr wird tot in seinem Arbeitszimmer von einem Schrank erschlagen aufgefunden. Die Polizei vermutet einen Unfall, doch Judith geht von einem Mord aus. Dies gilt es nun zu beweisen.


    Meine Meinung:

    Die drei Damen vom Mordclub treten noch eine Spur schrulliger auf als in ihrem ersten Fall. Suzie engagiert sich als Moderatorin im Lokalradio und ausgerechnet Becks könnte eine Affäre haben. Judith hält die Einladung des Bräutigams für die Aufforderung, den Mörder zu ermitteln. Unterstützt werden sie von der Polizistin Tanika, der ein reaktivierter Senior vor die Nase gesetzt wurde, der sie als Schreibkraft sieht. Dann ist da noch das Geheimnis der seltsamen Kreuzworträtsel, deren seltsame Eckbegriffe Judith aufgefallen sind. Die vier Damen haben ihren eigenen Kopf und ihre besonderen Stärken. Unter der Führung von Judith Potts gehen sie auf Spuren- und Motivsuche. Das Motiv des Mordes in einem abgeschlossenen Raum scheint ein Lieblingsmotiv des Autors zu sein. Es taucht einige Male in seinen anderen Werken auf. Doch auch ihre Gefährtinnen wecken das Interesse von Judith. Hartnäckig und in kleinen Schritten geht es voran. Irgendwie kann es niemand aus dem Kreis der Verdächtigen mit einem Motiv gewesen sein. Es braucht schon die rege Fantasie von Judith, um den Täter zu entlarven und dann auch noch zu überführen. Am Ende steht ein vollständig und nachvollziehbar gelöster Fall und für die Probleme der Damen zeichnen sich Lösungen ab.

    Der Schreibstil ist ansprechend und humorvoll mit einem ordentlich Schuss skuriller Ideen. Es ist zeitweilig nicht sonderlich spannend, aber die Nebenhandlungen sorgen für einen Ausgleich. Gegen Ende zieht das Tempo deutlich an und es wird sogar dramatisch. Auch wenn mir der erste Band noch besser gefallen hat, habe ich mich sehr gut unterhalten und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.


    Fazit:

    Ein unterhaltsamer Cozykrimi mit sympathischen und eigenwilligen Ermittlerinnen, der mich sehr gut unterhalten hat, aber das Niveau des ersten Bandes nicht ganz erreicht. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger Kriminalromane mit typisch britischem Humor aus.


    ASIN/ISBN: B09QC9TQH7

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Es ist einige Zeit vergangen seit „Mrs Potts’ Mordclub” in einen Mordfall verwickelt war. Nun steht die Hochzeit Sir Peter Bailey mit Jenny Page an und Judith, Suzie und Becks sind zur Party am Vortag der Hochzeit eingeladen. Doch es kommt nicht zur Hochzeit, denn der Bräutigam wird von einem Schrank in seinem Arbeitszimmer erschlagen. Das Zimmer ist jedoch abgeschlossen und der Schlüssel steckt in der Tasche des Toten. Die Polizei geht von einem Unfall aus, aber Judith Potts ist anderer Ansicht.

    Auch in diesem zweiten Band der Reihe geht es beschaulich und sehr britisch zu. Der Schreibstil ist bildhaft und unterhaltsam.

    Die Charaktere sind gut und skurril dargestellt. Judith Potts, Suzie Harris und Rebecca (Becks) Starling sind ziemlich unterschiedlich. Sie haben sich durch einen Mordfall zusammengefunden und ihren Mordsclub gegründet. Die Polizei macht es sich leicht, indem sie von einem Unfall ausgeht. Aber die Damen sind anderer Meinung und übernehmen kurzerhand die Ermittlungen. Ihre Methoden sind recht unkonventionell und mangelnde Beharrlichkeit kann man ihnen auch nicht vorwerfen. Judith Potts kratzt zwar schon fast an den achtzig und damit deutlich älter als Suzie und Becks, aber das ist ihr kaum anzumerken, wenn sie einen Mordfall klären will.

    Es ist gar nicht so leicht dem Täter auf die Spur zu kommen, denn die Verdächtigen haben wohl alle ein Alibi. Daher tappte auch ich lange im Dunkeln, aber am Ende löst sich alles nachvollziehbar auf.

    Ein humorvoller Krimi für Agatha-Christie-Fans. Mir hat es wieder Spaß gemacht, mit dem ungewöhnlichen Trio zu ermitteln.


    8/10

  • Meine Rezension

    In Marlow will kein Frieden einkehren... wieder wird unser Trio um Judith, die unternehmungslustige Seniorin, in einen Mord verwickelt. Doch die hiesige Polizei will nicht an ein Verbrechen glauben, sehr zum Unwillen der Polizistin Tanika, die ebenso wie unser Trio der Ansicht ist, dass es sich beim Tod des reichen Sir Peter Bailey sehr wohl um ein Verbrechen handelt. Was bleibt den Damen also anderes übrig, als wieder auf eigene Faust zu ermitteln, dies mal unter dem Wohlwollen Tanikas?


    Der 2. Band kommt meines Erachtens nicht ganz an den ersten Band an. Was ich ein wenig unrealistisch fand und mich daher auch ein wenig gestört hat war, wie ausgesprochen ignorant und unfähig die hiesige Polizei für sich beschlossen hat, es handele sich beim Ableben Sir Peter Baileys auf keinen Fall um einen Mord und wie sehr Tanika daran gehindert wurde, zu ermitteln. Gut, der Kniff war natürlich handlungstechnisch erforderlich, aber ich bin mir sicher, das hätte man auch anders lösen können, ohne die örtliche Polizei als völlig unfähige Trottel hinzustellen.


    Davon abgesehen hat das Miträtseln aber wieder großen Spaß gemacht: wie konnte es gelingen, Sir Peter in einem abgeschlossenen Raum, zu dem er noch den einzigen Schlüssel in der Tasche trug, zu ermorden? Alle, die ein Grund, oder ein Motiv gehabt hätten, ihn zu töten, haben ein wasserdichtes Alibi. Wirklich?


    Dieser cosy Krimi animiert wieder zum Mitraten und ist sehr unterhaltsam geschrieben. Der erste Band hat mir ein bißchen besser gefallen, aber auch dieses Buch hat mir wieder großen Lesespaß bereitet und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.


    Auf einer 10-er Skala würde ich sehr positive 8 Punkte vergeben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)