She who became the sun – Shelley Parker-Chan

  • Cross Cult, 2023

    512 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    e Neuerzählung einer chinesischen Legende: Shelley Parker-Chan zeichnet den Aufstieg Zhu Yuanzhangs nach, jenes armen Bauern, der einst die Mongolenherrschaft stürzte und die Ming-Dynastie gründete. Ein Dorf im staubigen Flachland, geplagt von einer Hungersnot. Ein Seher offenbart zwei Kindern ihre Zukunft: Den Jungen erwartet ein bedeutendes Schicksal, das Mädchen dagegen – nichts. Im Jahr 1345 steht China unter der brutalen Herrschaft der Mongolen. Plünderer ziehen durch das Land und überfallen die armen Bauern. Auch ins Dorf der Kinder kommen sie und machen die beiden zu Waisen. Während Zhu Chongba verzweifelt und aufgibt, fasst das Mädchen jedoch den Entschluss, sein Schicksal zu ändern. Sie nimmt die Identität ihres toten Bruders an. Kann Zhu dem entkommen, was doch in den Sternen geschrieben steht? Oder kann sie das bedeutende Schicksal ihres Bruders für sich selbst beanspruchen – und letztlich so hoch aufsteigen, wie sie nur träumen kann?


    Über die Autorin:

    Shelley Parker-Chan ist eine asiatisch-australische Fantasy-Autorin, hat als Entwicklungsberaterin in Südostasien gearbeitet und sich für Menschenrechte, Gleichberechtigung und LGBTQ+-Rechte eingesetzt. Der historische Fantasyroman „She Who Became the Sun“ ist Parker-Chans Debüt und hat gleich nach Erscheinen die Bestsellerliste der Sunday Times angeführt. Er wurde bereits in zwölf Sprachen übersetzt. Parker-Chan hat 2022 den Astounding Award for Best New Writer gewonnen als auch den British Fantasy Award in zwei Kategorien: für den besten Fantasyroman sowie für das beste Nachwuchstalent. Außerdem war Parker-Chan Finalistin für den Lambda, den Locus, den Aurealis, den Ditmar und die British Book Awards. Parker-Chan lebt in Melbourne (Australien).


    Mein Eindruck:

    She who became the sun ist ein ambitioniertes Werk und zugleich nur der erste Teil einer Dilogie.

    China Mitte des 14.Jahrhunderts. HongWu war Kaiser über China von 1368 bis 1398 und Gründer der Ming-Dynastie. Die Handlung des Romans setzt aber einige Jahre vorher ein: 1345 bis 1356.


    Das Buch zeigt den Lebensweg eines in Armut aufgewachsenen Mädchens, das sich als Junge verkleidet. Zhu entschließt sich, Novize in einem Kloster zu werden. Auch danach ist sie bereit Risiken einzugehen, um sich zu behaupten. Sie schreckt auch der Weg auf die Schlachtfelder des Kriegs nicht.

    So eine starke Figur kann ein ganzes Buch tragen. Mit Zhus größten Gegner, dem Eunuchen-General Ouyang gibt es eine weitere herausragende Figur. Weitere interessante Figuren sind Ma Xiuying, Prinz Esen, Xu Da und noch einige. Das Buch ist insgesamt sehr figurengetrieben.

    Zhus Verbindung zu Ma Xiuying, Tochter eines gefallenen Generals, betont das queere Element der Geschichte.


    Es ist ein Alternative History-Roman. Weitere Fantasy-Anteile sind rar. Wichtiger sind die Gender-Elemente. Bei all dem geht die Autorin sorgsam und einfühlsam vor.


    Sprachlich ansprechend hat Shelley Parker-Chan ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Mit He who drowned the world wird es weitergehen.


    Was kann man als Fazit sagen? Es ist ein Buch, das mich als Leser stark an die Handlung und den Emotionen der Figuren fesselt. Man wird in die Zeit und Geschehnisse hineingesogen, wie es selten der Fall ist. Das ist stark!


    ASIN/ISBN: 3986662790

  • China im 14. Jahrhundert. Mädchen sind nichts wert in einem Land das von Männern regiert wird. Als Vater und Bruder nach einem Banditenüberfall tot sind, entschließt sich die überlebende Schwester das Schicksal des Bruders anzunehmen. Sie geht in ein Kloster und wird am Ende der Anführer der Rebellen gegen die mongolischen Herrscher.


    Die Autorin nimmt hier die Geschichte von Zhu Yuanzhang, dem Gründer der Ming-Dynastie, auf und erzählt sie aus einem anderen Blickwinkel neu. Ein namenloses Mädchen übernimmt das vorgesagte große Schicksal des Bruders um ihrer Bedeutungslosigkeit zu entkommen. So schafft sie es sich in einem Kloster durchzuschlagen, ohne ihre Identität preiszugeben. Und später auch allen politischen Intrigen zu entkommen und als Anführer die herrschenden Mongolen zu vertreiben.


    Das Buch ist wirklich schön geschrieben. Ich konnte mir das Setting gut vorstellen, auch wenn es fremd wirkt. Die Schicksalsgläubigkeit der Menschen und der Glaube an Geister, die die Menschen begleiten, war anfangs etwas ungewohnt, verstärken aber auch das Gefühl, eigentlich einen Fantasy Roman zu lesen. Der queere Ansatz, der sich im Laufe der Geschichte ergibt, hat mir sehr gut gefallen.


    Ich kann das Buch empfehlen. Man kann gut in die Geschichte eintauchen, auch wenn es natürlich ein wenig mehr Vorstellungskraft braucht, wenn man sich mit der chinesischen Kultur nicht so gut auskennt.


    Von mir eine Leseempfehlung.

    9 von 10 Punkte