Anna Schneider – In den Tiefen der Schuld

  • Super spannend, aber Krammer geht gar nicht


    Buchmeinung zu Anna Schneider – In den Tiefen der Schuld


    In den Tiefen der Schuld ist ein Kriminalroman von Anna Schneider, der 2024 bei Fischer erschienen ist. Dies ist der vierte Teil der Grenzfall Reihe.


    Zum Autor:

    Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee.

    Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.


    Zum Inhalt:

    Statt seiner Kollegin Roza Szabo findet Chefinspektor Bernhard Krammer in ihrer Wohnung eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske. Eine Spur führt zum Walchensee in Bayern. Gemeinsam mit Oberkommissarin Alexa Jahn von der Inspektion Weilheim beginnt er zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich in Teilen gefesselt, aber mit den beiden Ermittlern Krammer und Jahn hatte ich erhebliche Probleme. Seit kurzer Zeit wissen sie, dass sie Vater und Tochter sind, aber ihr Verhältnis ist ziemlich angespannt. Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Auftreten oft verstörend wirkt und sie gegen Regeln verstoßen, wenn es ihnen opportun erscheint. Krammer ist meist als Einzelkämpfer unterwegs, während Alexa Jahn gemeinsam mit ihrem Kollegen Huber auf Spurensuche ist. Es gibt neben den Perspektiven der beiden Hauptfiguren einige Kapitel aus der Sicht einer jungen Frau, die als Rückblenden deren Lebensweg zeichnen. Der Schreibstil ist oft emotional und mitreißend und gewährt einen tiefen Blick in das Innere der Protagonisten. Der Spannungsaufbau ist gekonnt und die Stärken der Ermittler werden deutlich. Aber es gibt Stellen, an den sich insbesondere Krammer nicht wie ein erfahrener Kriminalist verhält. Wenn er ohne Not und ohne Schutzkleidung Fundorte durchsucht, Kollegen grundlos vor den Kopf stößt oder Dinge geheim halten will, die er melden müsste. Dieses Verhalten führt auch zu unglaubwürdigen Szenen, wenn er z. B. Szabos Wohnung untersuchen lässt, aber ihr Untertauchen verschweigt. Oberkommissarin Alexa Jahr ermittelt besonnener, was aber auch auf die Unterstützung durch ihren Kollegen Huber liegt, der zudem hervorragend vernetzt ist. Ein weiterer Minuspunkt ist die teils mangelhafte Kommunikation zwischen Jahn und Krammer auch in beruflichen Angelegenheiten. Trotzdem habe ich mit den Ermittlern mitgefiebert und mitgelitten. Am Ende steht ein Showdown, der einem Spionagethriller zur Ehre reichen würde. Er ist allerdings völlig unglaubwürdig.

    Der Fall ist komplex und sauber konstruiert und weist einen soliden Spannungsbogen auf. Die Auflösung ist nachvollziehbar und vollständig. Das große Manko ist aber, dass vor allem Krammer mit seinem Verhalten nichts im Polizeidienst zu suchen hat.


    Fazit:

    Die Konstruktion des Falles und der Schreibstil haben mich überzeugt, aber die Ermittlerfigur Krammer geht gar nicht. Deshalb vergebe ich nur zwei der durchaus möglichen fünf Sterne (50 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0BMF35XV9

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch; 1. Edition (24. Januar 2024)

    Taschenbuch ‏ : ‎ 400 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3596708192

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596708192

    ASIN ‏ : ‎ B0BMF35XV9

    Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER E-Books; 1. Edition (1. Januar 2024)



    Kurzbeschreibung


    Chefinspektor Bernhard Krammer steht geschockt in der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo in Innsbruck. In ihrem Wohnzimmer liegt eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske. Doch von Roza selbst fehlt jede Spur. Was ist geschehen? Warum hat sie nicht die Kollegen alarmiert, sondern ist wie vom Erdboden verschwunden?

    Als klar ist, dass Roza das letzte Mal am Walchensee gesehen wurde, bittet Krammer Oberkommissarin Alexa Jahn von der Inspektion Weilheim um Hilfe. Aber Rozas Spur verliert sich am See.

    Die Ermittlungen geraten zusehends ins Stocken, doch eines wird immer klarer: Jemand ist hinter Roza her. Und wenn Alexa und Krammer sie nicht rechtzeitig aufspüren können, wird sie mit ihrem Leben bezahlen.



    Autorin


    Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Vor allem wenn es spannend wurde, war ihr Interesse geweckt. So ist es wenig verwunderlich, dass sie eine Vorliebe für Kriminalfälle entwickelte und sich nach dem Abitur bei der Polizei bewarb. Zum Glück wurde sie damals abgelehnt, sonst wäre sie vielleicht nie zum Schreiben gekommen. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee. Die Nähe zur österreichischen Grenze tat dann ihr übriges. Die Serie spielt in beiden Ländern, Deutschland und Österreich, und lässt zwei gegensätzliche Ermittler aufeinandertreffen, die erst einen Weg finden müssen, als Team zusammenzuwachsen. Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.



    Meine Meinung


    Rosa Szabo, die engste Mitarbeiterin von Chefinspektor Bernhard Krammer hat überstürzt das Büro verlassen und ist seither verschwunden. Aber nicht nur das, in ihrer Wohnung wurde eine männliche Leiche entdeckt. Er trug eine Tauchermaske mit der Aufschrift „In Liebe Krisztina“, um seinen Körper waren Lilien drapiert und sein Kopf lag auf einem pinkfarbenen Kissen. Krammer ist ratlos und gleichzeitig hektisch, denn Roza hatte in letzter Zeit Drohbriefe erhalten und an ihrem Auto waren die Radmuttern gelöst gewesen. Hatte sie es etwas mit ihrer ungarischen Vergangenheit zu tun? Ein Zeuge will Roza am Walchensee gesehen haben, deshalb weiht Krammer seine Tochter, Oberkommissarin Alexa Jahn und ihren Kollegen Florian Huber ein. Das alles geschieht unter einem immensen Zeitdruck, denn die Frage wo und was ist mit Roza geschehen, läßt sie alle nicht aufhören, nach ihr zu suchen. Werden sie Roza finden und auch den Mörder? Was und wer steckt dahinter?


    Kursiv gedruckt erfährt der Leser eine andere Perspektive, die erst mit der Zeit schlüssig zuzuordnen ist.



    Ich habe bisher alle Fälle mit dem grenzüberschreitendem Duo Krammer/Jahn gelesen, nicht alle haben mir gleich gut gefallen. Der vorliegende Krimi ist für mich der beste Band! Von Beginn an spannend, komplex und temporeich. Die Figuren werden weiter ausgebaut und auch dieses Mal gibt es einen actionreichen Showdown. Und auch hier gilt wieder einmal, daß man die Bände in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, das ist vor allem für das Verständnis von Krammer/Jahn zu empfehlen. Sehr gut finde ich, daß das Cover stimmig und passend zum Inhalt gewählt wurde.


    Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung und ich warte gespannt auf Band 5!


    ASIN/ISBN: 3596708192

  • Grenzfall - In den Tiefen der Schuld (Jahn und Krammer ermitteln 4) von Anna Schneider


    Jahn und Krammer ermitteln nun bereits zum vierten Mal zusammen in der Grenzfall-Reihe von Anna Schneider.

    Und dieser Fall hat es in sich.

    Die Kollegin von Krammer ist spurlos verschwunden - von einer Minute zur anderen hat Rosa das Büro fluchtartig verlassen und ist seitdem unauffindbar.

    Als Krönung finden sie auch noch eine männliche Leiche in der Wohnung von Rosa.

    Krammer macht sich von Stunde zu Stunde mehr Sorgen und versucht mit allen Mitteln, Rosa zu finden.

    Denn er weiß, dies ist kein normales Verhalten von ihr und es muss etwas Schlimmes dahinterstecken.

    Seine Tochter Alexa, die Annäherung zwischen den Beiden erfolgt sehr langsam, aber es geht voran, hilft ihm dabei.


    Die Story ist wendungsreich, spannend und absolut kurzweilig aufgebaut.

    Für mich der bis jetzt beste Teil der Reihe.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und wurde bestens unterhalten.

    Teil 5 kann kommen.