Benjamin Stevenson - Jeder im Zug ist verdächtig

  • Teil zwei von den Cunninghams. Ich kenne Teil 1 nicht, konnte das Buch ohne Probleme lesen und verstehen. Ernest Cunningham hat eine Schreibblockade. Also setzt er sich in einen Zug, der durch das australische Outback fährt zum 50. australischen Krimi-Festival. Doch da geschehen einige Morde.



    Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Es passt auch wunderbar. Schön ist vor allem dass im Klappendeckel eine Karte von Australien ist. Zudem ist auch der Zug „Der Ghan“ in einen Grundriss zu sehen.



    Mit seinem humorvollen, sarkastischen Schreibstil hat mich der Autor schnell auf seiner Seite. Zudem ist das Buch sehr spannend, bis fast zum Schluss habe ich gerätselt, bis mich dann eine völlig überraschende Auflösung nochmals verblüfft hat.



    Für dieses witzig-spannende Buch "Jeder im Zug ist verdächtig" gebe ich gerne 5 Sterne und empfehle es weiter.

    ASIN/ISBN: 3471360581

  • Der Ich-Erzähler Ernest Cunningham, der kürzlich einen Bestseller veröffentlicht hat, ist gemeinsam mit weiteren Autoren zu einem Literaturfestival eingeladen. Dieses findet auf dem Ghan statt, einem Luxuszug, der Australien in einer mehrtägigen Reise von Nord nach Süd durchquert. Doch dort geht ein Mörder um ...


    "Jeder im Zug ist verdächtig" ist der zweite Band einer Reihe. Den Vorgänger habe ich bisher noch nicht gelesen (was ich jetzt zeitnah ändern werde), dennoch habe ich alles gut verstanden, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen und die offensichtlich bereits aus Band 1 bekannten Figuren werden nochmals neu eingeführt. Es gibt einige Anspielungen auf den ersten Band, die Lust machen, diesen zu lesen, aber glücklicherweise keine direkten Spoiler.


    Vor dem Lesen haben mich an dem Buch das Setting und die Aussicht auf einen Locked-Room-Krimi zum Miträtseln angesprochen. In beiden Punkten wurden meine Erwartungen voll erfüllt. Ich konnte mich während des Lesens auf eine Traumreise quer durch Australien begeben und herrlich beim Kriminalfall miträtseln. Dennoch hat der Autor es geschafft, mich zu überraschen, denn auf den Täter bin ich nicht gekommen. Die Überraschungen gehen hier sogar bis zur letzten Seite, wie ich ohne Übertreibung sagen kann. Eine besondere Würze bekommt der Krimi durch die stellenweise ungewöhnliche Erzählweise. Immer wieder macht Ernest Cunningham, der nicht nur Protagonist und Ermittler, sondern auch fiktiver Autor dieses Buchs ist, kryptische Andeutungen zu kommenden Ereignissen und gibt Einblicke in den Schreibprozess. So geht er z.B. auf Anmerkungen seiner Lektorin ein oder nimmt die Regeln des klassischen Detektivromans aufs Korn, was die Krimihandlung auf humorvolle Weise auflockert.


    Fazit:

    Ein sehr gelungener, ungewöhnlicher Krimi, der während eines Literaturfestivals in einem australischen Luxuszug spielt, zum Miträtseln einlädt und gleichzeitig den klassischen Detektivroman humorvoll aufs Korn nimmt, 10 Eulenpunkte.

  • Zwischen Klappentext-Vorfreude und literarischer Einschlafhilfe

    Der Krimi ist das zweite Buch von Benjamin Stevenson um Ernest Cunningham, den ersten Teil kenne ich leider nicht.


    Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, und ich hatte gehofft, in etwa die Atmosphäre eines Orient-Express-Krimis von Agatha Christie zu finden.


    Der Starautor Henry McTavish wird im Laufe der Zugfahrt tot aufgefunden. Zuerst wurde ein natürlicher Tod vermutet, aber kurz darauf wurde festgestellt, dass es sich um Mord handelt.

    Kurz darauf wird auch noch der Verleger von McTavish ermordet. Wer hatte Grund beide Männer zu ermorden? Verdächtige gibt es viele, aber wer davon ist der Mörder.


    Ernest, der hängeringend nach Inspiration für sein nächstes Buch sucht, möchte den Fall aufklären, vielleicht kann er ja daraus seinen nächsten Krimi spinnen.


    Ich hatte erwartet, dass die Krimiautoren zusammen nach dem Mörder fahnden, aber das war nicht der Fall. Somit konnte der Krimi meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Es kam wenig Spannung auf und plätscherte vor sich hin. Viele Figuren bleiben blass oder wirken unfähig, wodurch sich die Lektüre stellenweise zieht. Ich hatte Probleme mir die zahlreichen Personen zu merken.


    Gut fand ich, dass Ernest mit uns Lesern spricht, dadurch entsteht eine gewisse Nähe. Ich denke, dass das auch nicht den Lesefluss behinderte, wie einige meiner Vorrezensenten anmerkten.

    Interessant fand ich den Zwischenstopp, als Ernest um die Löcher, verursacht durch Opalabbau, herumlaufen musste. Da gab es viel Interessantes und Wissenswertes zu entdecken.


    Die Handlung zog sich wie gesagt ziemlich, zumindest bis zu dem Mord. Danach kamen nach und nach diverse Geheimnisse der verdächtigen Autoren/Personen zu Tage.


    Die Auflösung fand ich relativ stimmig und der Abschluss nach der Aufklärung des Mordes ist überraschend und gelungen.


    Fazit: Ein leichter Krimi, der sich gelegentlich zieht und nicht ganz die Erwartungen erfüllt, aber dennoch lesbar ist. Für Fans von gemütlicher Krimi-Lektüre, doch kein wirklicher Höhepunkt.


    3 von 5 Sternen