Sonja Kindler - Schwarzwälder Treibjagd

  • Kriminalhauptkommissarin Ines Sandner wird mit ihrer Kollegin Emma zur Leiche eines 15-jährigen Mädchens gerufen. Doch was wollte das Mädchen mitten in der Nacht auf dem unbeleuchteten Berg? Das tote Mädchen ist nicht nur eine Mitschülerin von Ines´ Tochter, sondern war auch Umweltaktivistin, wodurch sie sich nicht nur Freunde machte. Doch trotz einiger Verdächtigen und Motive tappt das Team im Dunkeln, bis der junge Kriminalkommissar Peter Fuhrer einen entscheidenden Hinweis findet.

    Das Cover ist einigermaßen passend, auch zum Genre Regionalkrimi. Es ist gut gemacht, sagt aber selbst nicht viel über den Inhalt des Buches aus.

    Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

    Der Fall ist sehr gut konstruiert und beginnt bereits ab der ersten Seite spannend.

    Die Charaktere sind ebenfalls sehr authentisch; für mich war es der 1. Fall über Ines Sandner, aber sie wuchs mir gleich ans Herz. Und dass ich die bisherigen Bücher der Reihe nicht kannte, war kein Problem, da das Buch definitiv für sich alleine gelesen werden kann.

    Für den geübten Krimileser wird wohl einiges, wie das Motiv, schon relativ früh erkennbar sein. So war es auch bei mir, nichtsdestotrotz war der Spannungsbogen bis zum Ende sehr hoch und das Ende doch ein wenig überraschend, obwohl man eben schon viel erraten konnte.

    Auch eine Prise Humor ist dann dazwischen immer wieder vorhanden.

    So gefiel mir das Buch außerordentlich gut, und ich freue mich auf weitere Fälle um das Team und werde wohl auch die früheren Fälle noch lesen.

    Fazit: Spannend und sehr gut konstruiert. 5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: 3965551922

  • Sonja Kindler wuchs in Blumberg im Südschwarzwald auf, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. 2008 begann sie mit dem Schreiben. 2019 erschien der erste Kriminalroman mit der Villinger Kommissarin Ines Sandner. „Schwarzwälder Treibjagd“ ist nun bereits der vierte Band ihrer spannenden Schwarzwald-Reihe, die inzwischen mit einer ansehnlichen Fangemeinde aufwarten kann.


    "Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass schon jemand anderes ihn retten wird." (Robert Swan)

    Auf der Kuppe des Fürstenbergs wird die Leiche eines 15-jährigen Mädchens gefunden. Als wenig später Kerstin Martin ihre Tochter Michaela als vermisst meldet, wird KHK Ines Sandner hellhörig. Ist sie gar ihr Opfer vom Fürstenberg? Was wollte die Jugendliche mitten in der Nacht dort in der dunklen Einöde und warum wurde sie erst jetzt von den Eltern vermisst? Klar ist, dass Michaela eine junge Umweltaktivistin war, die schon mehrmals auffällig wurde. Doch sie war auch hilfsbereit und hat als Babysitter bei einer Bauernfamilie ausgeholfen. Wer hätte also ein Interesse an ihrem Tod gehabt, oder war es gar doch ein Unfall gewesen? Ines Sandner und ihr Team laufen mit ihren Ermittlungen immer wieder ins Leere. Bis KK Peter Fuhrer endlich eine ganz neue Spur entdeckt, die ihnen eine neue Richtung gibt.


    Meine Meinung:

    Das Cover greift schon sehr schön die Thematik des Inhalts auf. Ich kenne alle Bücher dieser Reihe und habe sie bisher schätzen und lieben gelernt. Besonders das Ermittlerteam um Kriminalhauptkommissarin Ines Sandner gefällt mir dabei gut. In diesem Band geht es dieses Mal um sehr aktuelle Themen wie Umwelt, Klima, Windräder, Tierhaltung und wie die Politik damit umgeht. Zum einen geht es um den merkwürdigen Tod eines 15-jährigen Mädchens und einen fragwürdigen Jagdunfall eines Politikers bei einer Treibjagd. Haben diese Fälle gar irgendwie etwas miteinander zu tun? Zumindest war das tote Mädchen aktiv in einer Umweltaktivistengruppe gewesen. Trotzdem bleibt offen, was sie in jener kalten Nacht auf dem Fürstenberg wollte. Hat sie sich dort mit jemandem getroffen und es kam zum Streit? Eben so fragwürdig ist der Unfall von Landrat Thorsten Reimann. War es wirklich nur ein Jagdunfall oder haben wir es hier mit einem Attentat auf einen Politiker zu tun? Schließlich wirbt der Landrat aktiv für den Ausbau von Windparks. Leider verlaufen die Recherchen bisher immer in einer Sackgasse, was die Ermittlungen nicht gerade voranbringt. Ebenso ergeht es ihnen mit dem Jagdunfall, der erst so richtig interessant wird, als auch noch Reimanns Sohn verschwunden ist. Leider plätschern die beiden Fälle so ein bisschen vor sich hin und an Spannung fehlt es mir leider im Grunde fast permanent. Zumindest ist das meine Meinung, denn bisher hatten die Fälle um Ines Sandner immer recht viele Spannungsmomente und Überraschungen auf Lager. Doch die fehlen mir hier diesmal leider gänzlich. Erst ganz am Ende wartet die Autorin mit einer krassen Wendung und Auflösung auf, mit der ich so nicht gerechnet habe. Die Thematik selbst fand ich jedoch durchaus interessant und aktuell. Ebenso sind es der Schwarzwald als Setting und der leichte Humor, die mich erneut überzeugt haben. Schön fand ich, das Peter Fuhrer in diesem Buch viel mehr Raum bekommt und er scheint nun endgültig im Team angekommen zu sein. Der Spezialist für IT hängt sich auf seine ganz eigene Weise in den Fall ein. Ebenfalls pfiffig und speziell ist wieder einmal Ines Kollegin Emma Kleinschmidt. Erheiternd fand ich, als es mit ihrer riesigen Handtasche zu Problemen kommt. Lediglich was den Spannungsbogen anbelangt, fehlte es mir diesmal an Einfällen, und mitunter war es mir zu viel Privates rund um die Ermittler. Darum bekommt das Buch von mir nur 4 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3965551922

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."