Die Verlorene - Miriam Georg

  • Die Verlorene

    Miriam Georg

    Fischer

    ISBN: 3758700302

    512 Seiten, HC 24 Euro, Kindle 12,99 Euro


    Änne erzählt ihrer Enkelin Laura nur wenig über ihre Vergangenheit in Schlesien; und wenn, dann geht es um die wunderschöne Landschaft, die goldenen Sommer und um Pferde. Von ihrer Familie berichtet sie allerdings nichts und Irgendetwas scheint vorgefallen zu sein, dass dieses Schweigen verursacht hat. Als eines Tages Post aus ihrer Heimat kommt, stürzt Änne schwer und liegt einige Zeit im Koma. Sie stirbt, bevor sie ihrer Enkelin und ihrer Tochter erzählen kann, was sie so aufgeregt hat.


    Beim Aufräumen des Hauses entdeckt Laura etwas, das sie neugierig auf die Vergangenheit ihrer Oma und ihrer Mutter macht. Das Verhältnis von Änne und ihrer Mutter war schwierig und auch ihr eigenes Verhältnis zu ihrer Mutter ist davon betroffen. Jetzt, wo sie selbst Mutter wird, möchte sie diesen Fragen nachgehen. Sie reist zum ehemaligen Gutshof der Familie und begibt sich auf Spurensuche, eine Suche, die erstaunliche Ergebnisse bringen wird…


    Miriam Georg hat hier eine Familiengeschichte geschrieben, die sehr tiefgründig ist. Einerseits geht es um das Schweigen und das Verschweigen einer ganzen Generation, um Flucht, Vertreibung aber auch um Mutter-Tochter-Beziehungen. Die Reise nach Schlesien, die Laura unternimmt und der Besuch des Gutshauses sind sehr spannend geschrieben. Auch die Landschaftsbilder und die Schilderung des Pappelhofes, wie das Gutshaus heißt, sind so gut gelungen, dass man sich in diese Kulisse hineindenken kann.


    Die Geschichte um Änne und ihre Familie wird uns beim Lesen eher erzählt, als Laura, die erst viel später alles erfährt, was sich im Krieg und den Jahren danach auf dem Pappelhof ereignet hat. Das Ganze ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte.


    Dieses Buch gehört zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr. Es hat mir neben einer sehr interessanten Familiengeschichte auch die Themen Flucht und Vertreibung nähergebracht, hat mir gezeigt, was es bedeuten muss, plötzlich alles zu verlieren, was die Familie seit Generationen aufgebaut hat. Auch so viele Jahre nach Kriegsende und in Zeiten, die wieder unruhiger werden, ein wichtiger und sehr lesenswerter Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen mag.


    ASIN/ISBN: 3758700302

  • Eine Zeitreise mit Herz


    Der Roman, Die Verlorene, von der Schriftstellerin Miriam Georg hat mich total gefesselt.

    Da die Geschichte viel in Oberschlesien spielt, ist es für mich immer interessant, da meine Mutter aus Oberschlesien vertrieben wurde.

    Da wurde ich schon früh neugierig gemacht.

    Hier geht es dann noch mit vielen Überraschungen und Geheimnissen los.

    Der Roman hat zwei Zeitebenen. 2019 in Frankfurt und ab 1943 auf einem Gut in Oberschlesien.


    2019 stirbt die 93jährige Änne in Frankfurt. Die Tochter und die Enkeltochter finden Briefe und Unterlagen, die viele Fragen öffnen.

    Daraufhin fährt die Enkeltochter nach Oberschlesien um das Gut zu finden.

    Abwechselnd erfahren wir von der Familie Ännes.

    Die Erlebnisse werden von der Autorin besonders intensiv und eindrucksvoll beschrieben.

    Wir erfahren von der Nazizeit und später, als erst die Russen und dann die Polen kamen.

    Da ich von meiner Mutter viel erfahren habe, ist dieser Roman real.

    Es ist lesenswert.