'Die Tochter des Schmieds' - Seiten 206 Mitte - Ende

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Mary
    Die Sache mit dem Schwitzbad hatte ich so verstanden, daß ihre Stiefmutter Gül unter dem Vorwand, die Großmutter möchte ins Schwitzbad, mitnimmt, weil sie ihr ihre Schwangerschaft bzw. die Rührung, die der Schmied empfand, neidet.


    :gruebel
    Das muss ich noch mal nachlesen... so versteh ich in deinem Satz nur Bahnhof. sie... ihr... du... mir... wer weiss dass schon :grin
    *lesengeh*


    edit: so, hab nachgelesen
    Und nun glaube ich das nicht, was du sagst. Mir scheint eher, die Schwiegermutter regt sich darüber auf, dass die Grossmutter die schwangere Gül ins Dampfbad "jagen" wollte und dann so tut, als sei das gar nicht ihre Idee gewesen. Und was die Schwiegermutter damit gemeint hat, nämlich die Kritik daran, dass die Grossmutter wissentlich die Schwangerschaft gefährdet, eben das kapiert Gül erst viel später.
    Diejenige, die neidisch ist, weil der Schmied ob der Schwangerschaft gerührt war, das ist ja Arzu, die Stiefmutter.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

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  • Eben und darum geht Arzu mit Gül ins Dampfbad und behauptet es wäre die Idee der Großmutter.
    Die Großmutter hat keinen Grund so zu handeln und eben das versteht Gül erst später :grin .

  • Ok... ich komme zur Zeit irgendwie nicht zum Lesen, viel um die Ohren und so.
    Aber was mich beschäftigt, denke ich bloß wieder zu pervers oder habt ihr auch das Gefühl, daß Timur leicht sodomistisch veranlagt ist. Also die Sache mit der Kuh, ich weiß nicht, les da nur ich so eine Andeutung heraus??


    LG
    Jane, die schon mal den Kopf einzieht und sich duckt. :grin


    EDIT:
    Ich bin durch.


    Den Teil 3 fand ich irgendwie seltsam, aber gut.


    Allerdings hatte ich bei den letzten 20 Seiten irgendwie das Gefühl, es geht mir alles zu schnell.... :-(

  • Ne, war ziemlich am Anfang, ist mir nur grade eben wieder aufgefallen, weil in irgendeinem Satz schon wieder Timurs Liebe zu den Kühen erwähnt wurde.
    Er hat da irgendwie ein besonderes Verhältnis zu dieser Kuh, die immer den falschen Weg läuft und das wird mit so seltsamen Worten beschrieben, daß ich mit meinem fiesen Hirn nicht umhin konnte so etwas anzunehmen. Zumal immer wieder Anspielungen darauf kommen..


    "...hätte ich ja wissen müssen, daß Kuhpisse mehr hilft als Salbe!"


    "...Er war glücklich mit seiner Arbeit, seinen Töchtern, den Apfelbäumen und natürlich der Kuh."


    (Ich zitiere aus dem Gedächtnis und finde die Stellen grad nicht, aber mir als Oberverdachtschöpfer ist es halt aufgefallen.)

  • Bin fertig. Super Buch, was bin ich froh, es gelesen zu haben. :-] Danke Selim :anbet, auch für die Begleitung der Leserunde.


    Der Schluß war, wie auch BJ geschrieben hat, auch für mich etwas kurz und schnell abgehandelt.
    Sicher wäre es sehr schön gewesen, mehr über ihre Zeit in Deutschland zu lesen.


    Eins steht für mich aber fest: Gül hatte einen wunderbaren Vater. :-)

  • So. Ich bin fertig geworden, habe zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit an dem Buch gelesen.


    Es ist wirklich eine wunderschöne, poetische und leise Geschichte.


    Ganz, ganz große Klasse. Danke, Selim, für dieses wunderbare Buch.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Merci erstmal an euch, für die Zeit und Aufmerksamkeit.
    Die Liebe zu den Kühen ist rein platonisch.
    Die letzten 20 Seiten, ja ich weiß, aber es war mir lieber als ein abruptes Ende, das wäre eine Möglichkeit gewesen.
    Das Buch hört genau da auf, weil danach für mich ein der typischen Themen der Migrantenliteratur anfängt. Ich habe keine Lust über die Migrantenproblematik in diesem Land zu schreiben, das tuen und taten andere. Aber soweit ich weiß, hat bisher niemand das Leben vor der Migration beschrieben.
    Wenn ich meine Verweigerung gegenüber der Migranteliteratur gegenüber, als eine Einsschränkung von außen empfinde, statt eine selbstständige Entscheidung, wie ich es jetzt tue, dann gibt es möglicherweise eine Fortsetzung. Aber ich gehe nicht davon aus.
    Ähm, was ich sagen wollte, vielleicht in klarer. Im Moment denke ich, es ist meine freie Entscheidung, keine Migrantenliteratur zu schreiben. Aber vielleicht denke ich eines Tages, diese Entscheidung auch nur dazu beiträgt, die Migrantenliteraturschublade zu verfestigen, anstatt einfach ihre Existenz zu leugnen.

  • :grin
    Nach zweimaligem Lesen hat dann auch die Blondine die Antwort verstanden. :-]


    Migrantenliteratur ist übrigens ein tolles Wort. ich überlege jetzt seit 3 Minuten fieberhaft, wo ich das irgendwann mal anbringen könnte... :lache

  • Ich habe am Buchende nix zu bemäkeln.


    Das passt schon so, daß man nicht mehr mitbekommt, wie es Gül in Deutschland ergeht. Das wäre Stoff für ein anderes Buch. Ich weiß auch nicht, ob man das Leben in Deutschland so poetisch niederschreiben könnte wie das in der türkischen Provinz.

    Lieben Gruß,


    Batcat


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  • Zitat

    Original von Batcat
    Das passt schon so, daß man nicht mehr mitbekommt, wie es Gül in Deutschland ergeht. Das wäre Stoff für ein anderes Buch. Ich weiß auch nicht, ob man das Leben in Deutschland so poetisch niederschreiben könnte wie das in der türkischen Provinz.


    Geht mir genauso! Zudem finde ich gerade die "glimpses" zwischendurch, die kurzen eingeworfenen Vorausblicke auf Güls Leben in Deutschland, sehr wirkungsvoll. Sie vermitteln schon ein deutliches Bild, zumal man als deutsche/r Leser/in ohnehin ein gewisses Bild vom Leben der "Gastarbeiter" in Deutschland hat; es ist einem weniger fremd als Güls Leben vorher, und da werden diese Einsprengsel trotz der Kürze "bunt". Nee, das ist schon gut so (wenn nicht der dämliche Klappentext gewesen wäre, der bei mir andere Erwartungen geweckt hat, aber ich wiederhole mich :rolleyes ).

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