Wie seid ihr zum schreiben gekommen?

  • Also, da ich jetzt schon wieder in einem Thread OT rummache, was ja wirklich nicht die feine Art ist, will ich wenigstens einen halben Satz (oder auch etwas mehr) zum Thema äußern.


    Ich habe mich bis zu meinem ca. vierzigsten Lebensjahr standhaft geweigert, etwas anderes als gelegentlich einen Brief zu Papier zu bringen. Meine Deutschnoten in der Schule waren okay - außer, es ging um Aufsätze, da war ich regelmäßig unter aller Kanone.
    Schreiben - nee. Wollte ich nicht, konnte ich nicht, konnte man mir nicht mit kommen.
    Lesen - klar. Meine Hauptbeschäftigung. Deshalb bin ich auch Buchhändlerin geworden. Und dann hat mir eine Freundin eines Tages einen dicken Stapel bedrucktes Papier rübergeschoben und verschämt gesagt, das habe sie selbst geschrieben. Fantasy.
    Ich habe es gelesen, fand es ganz in Ordnung und hab gedacht: das kann ich auch.
    Dann habe ich ein Vierteljahr in eine alte Schreibmaschine gehackt (damals noch nach dem biblischen System: "Wer suchet, der findet"), hatte ein Manuskript von achthundert Seiten fertig, habe das an Heyne geschickt und es ist erschienen.
    Manchmal geht das schnell ...
    Inzwischen sitze ich an meinem fünften Buch (na gut, in der Schublade liegen noch ein paar mehr) - und weil ich in genau vier Wochen einen Abgabetermin habe und mir noch hundert Seiten fehlen, bin ich hiermit auch wieder weg.
    Schönen Abend noch!


    Susanne :wave

  • Zitat

    Original von SusanneG
    Deshalb bin ich auch Buchhändlerin geworden. Und dann hat mir eine Freundin eines Tages einen dicken Stapel bedrucktes Papier rübergeschoben und verschämt gesagt, das habe sie selbst geschrieben. Fantasy.
    Ich habe es gelesen, fand es ganz in Ordnung und hab gedacht: das kann ich auch.


    Und was wurde aus dem Buch der Freundin?


    Liebe Grüße
    Angelcurse


    PS: "Das kann ich auch!" klingt so leicht. Mir fällt es aktuell nicht so leicht, aber es macht Spaß...! Hast du gleich in deinem ersten Roman eine ganze Fantasy-Welt erschaffen? Oder nur "drauflosgeschrieben"?

  • Zitat

    Original von Angelcurse
    Und was wurde aus dem Buch der Freundin?


    Nichts weiter, so viel ich weiß. Eigentlich schade, weil es im Ansatz wirklich nicht übel war. Sie hatte aber keine Lust, damit auf die Verlagssuche zu gehen.


    Zitat

    PS: "Das kann ich auch!" klingt so leicht. Mir fällt es aktuell nicht so leicht, aber es macht Spaß...! Hast du gleich in deinem ersten Roman eine ganze Fantasy-Welt erschaffen? Oder nur "drauflosgeschrieben"?


    Es fällt ja auch nicht immer leicht, manchmal - oder sogar ziemlich oft - ist es auch eine elende Quälerei.
    Beim ersten Buch hab ich einfach drauflosgeschrieben. Es war eine absolut irre Erfahrung, fast so was wie Durchfall ... :grin
    Wahrscheinlich mussten etwas von all den Geschichten raus, die ich mir schon, seit ich ein Kind war, immer erzählt habe.


    :write Viel Spaß!!!


    Susanne

  • Zitat

    Original von SusanneG
    Beim ersten Buch hab ich einfach drauflosgeschrieben. Es war eine absolut irre Erfahrung, fast so was wie Durchfall ... :grin


    Wenn Du Durchfall als "irre Erfahrung" erlebst, dann beneid ich Dich ja fast. :lache

  • Zitat

    Original von Trugbild


    Wenn Du Durchfall als "irre Erfahrung" erlebst, dann beneid ich Dich ja fast. :lache


    :grin Normalerweise nicht - aber Wortdiarrhoe hatte ich da zum ersten Mal und ja, es war eine irre Erfahrung ... (Im Moment könnte ich davon wieder eine Portion gebrauchen, weil ich mal wieder in einer Phase bin, wo ich mir jeden Satz einzeln rausprügeln muss. Das ist auch irre, aber weniger befriedigend ... :fetch)

  • Ich hatte mit 10 an einem Schreibwettbewerb an meiner damaligen Grundschule teilgenommen. Damals konnte ich nicht behaupten, dass es mir Spaß gemacht hatte, eine Kurzgeschichte über den Schulalltag zu schreiben, aber meine Mutter wollte es. Nun, gewonnen hatte ich nicht und war gewissermaßen auch etwas enttäuscht. Zum schreiben kam ich dann automatisch, als ich meine große Leidenschaft über Bücher entdeckt hatte. Das war ungefähr mit 11, 12 Jahren. Ich las ein Roman von Minette Walters und ihre Schreibweise war vollkommen gewöhnungsbedürftig für mich. Ich musste mich richtig konzentieren, um ihr zu folgen. Aber mir machte es Spaß und ich dachte: "Wieso ich nicht auch?" Aber ich bin ziemlich auf die Nase gefallen, mit dem Glauben, als zwölf Jährige einen ernst zunehmenden Krimi schreiben zu können, mit Leichen und was alles dazu gehört. Jetzt schreibe ich immer noch gerne dramatisch, aber es wird eigentlich niemand mehr umgebracht ;-) Ich will nicht sagen, dass ich gut bin, aber ich denke in Puncto Grammatik, Rechtschreibung & Satzstellung bin ich meinen Mitschülern vorraus, weil ich eben sehr viel lese und selbst schreibe. Dadurch wurde ich auch besser in Deutsch.
    Ich nehme gerne an Wettbewerben teil, habe aber bisher noch keinen nennenswerten Platz belegt. Aber ich finde es auch schwer, wenn mir ein Thema "aufgezwängt" wird und ich es nicht selbst bestimmen kann.
    Aber ich denke, ich kann mich nur verbessern

  • Zitat

    Original von Wolke


    tztztz, wenn man die Vertreter fragt, erzählen dir aber etwas ganz anderes...:wave


    Granger : ich bin meiner alten Herausgeberin Friedel Wahren gefolgt und schreibe jetzt für Piper. Feine Adresse für Fantasy - viele deutsche Titel!


    Wolke : Naja, die haben da zwei Leute sitzen, denen quasi ihr Ressort unterm Hintern weggenommen wurde. Jetzt läuft die Fantasy bei Heyne eben in der allgemeinen Reihe. (Find ich auch gut! Das ist ein Traditionsverlag für SF/F, es wäre sauschade gewesen, wenn nur wegen rechtlicher Bedenken das einfach gestorben wäre!)


    LG
    Susanne

  • Nicht nur Wolke, ich auch! :-) Obwohl ich im Moment nur als Aushilfe da bin, da ich noch im Erziehungsurlaub bin. Piper ist wirklich ein toller Verlag für Fantasy, das stimmt! Ich hoffe aber auch, daß Heyne weiterhin bestehen bleibt. Einige Reihen sind aber schon zu Piper oder Goldmann gewechselt, und das macht mich schon etwas stutzig:gruebel

  • Zitat

    Original von Granger
    Ich hoffe aber auch, daß Heyne weiterhin bestehen bleibt. Einige Reihen sind aber schon zu Piper oder Goldmann gewechselt, und das macht mich schon etwas stutzig:gruebel


    Hallo Buchhändlerin! :grin Ist ein feiner Beruf, ich bereue es nicht, das damals gemacht zu haben, obwohl es mich dann woanders hin getrieben hat.


    Ja, das ehemalige Heyne-Fantasy-Programm ist so gut wie komplett zu Piper gewandert.
    Hatte was damit zu tun, dass Random House, also Bertelsmann, zu groß wurde und den Auftrag bekam, einige Anteile abzustoßen und Bonnier (Piper) dann den Zuschlag für die Heyne Fantasy, Esoterik und noch irgendwas bekam. Ein auch nicht _viel_ kleinerer Riese ... na ja. Die kleinen Verlage haben's langsam wirklich schwer.
    Ich denke aber, dass Martina Vogl und Sascha Mamczak sich auch weiter noch ihren Teil am Fantasy- und SF-Markt für Heyne sichern werden.


    LG


    Susanne

  • Darf ich mit reden? *leise Frag*


    Ich bin eigentlich eher ein Hobbyschreiber also kein richtiger Autor. Ich schreibe die Geschichten auch eher für mich möchte ja keiner lesen. *mich erstmal rechtfertige*


    Ich bin selbst Rollenspielerin und so kam ich auch zum schreiben. Oder durch Filme gewisse Szenen die ich mir gedanklich vorstelle und sie dann versuche umzusetze. Weit komme ich meist aber nicht. Mehr wie 20 Seiten habe ich bisher nicht geschrieben aber einige Kurgeschichten habe ich dennoch.


  • Hallo Susanne,
    ich hab es gerade erst bemerkt. Schön, die Textinen sind doch überall :-)
    Gruß auch an MaryRead, leider bin ich völlig ahnungslos, welche Textine sich dahinter verbergen mag...


    Lieben Gruß von Petra, soeben im Endspurt des nächsten deutsch-englischen Mädchenromans (noch 30 Seiten...)