• So, dann veröffentliche ich hier zum ersten Mal etwas.
    Kritik ist erwünscht und wird vertragen... ;-)


    Herbst


    Wenn der Wind gefährlich bläht,
    Ziegel von den Dächern weht,
    Wirbel durch die Landschaft rasen,
    und vom Kopf die Hüte blasen,
    ist der Herbst allhier.


    Wenn der Regen niederprasselt,
    an den Fensterläden rasselt,
    Äste von den Bäumen brechen,
    Nebelgeister murmelnd sprechen,
    ist der Herbst allhier.


    Wenn das Ofenfeuer knistert,
    Opa leis Geschichten wispert,
    Suppen die Gemüter wärmen,
    Kinder mit den Drachen lärmen,
    ist der Herbst allhier.


    Wenn man auf dem Sofa lümmelt,
    Kekse, Leckereien mümmelt,
    Bücherseiten wir verschlingen,
    und den Vögeln Futter bringen,
    ist der Herbst allhier.



    Na, dann kritisiert mal drauflos :grin,
    bartimaeus

  • Hm.. ich denke dabei irgendwie an ein kleines Gedichtbüchlein, in dem gepresste Blätter kleben und das man in der Grundschule zum auswendig lernen bekommt.. ;-)


    soll heißen, Aufbau und Sprache finde ich wirklich schön und kuschelig, vom Inhalt her.. ja, nichts wirklich vom Hocker reißendes. Hast du so was ähnliches mal mit Winter probiert? Irgendwie vermittelt es nämlich, trotz des anderen Inhalts, so eine Schneeflockenzauberstimmung ;-)


    LG
    Lotta :wave

  • Ich musste auch an die Aufgaben in der Grundschule denken: "Schreibe ein Gedicht zum Thema Herbst." Möglichst ohne irgendwelche Abwechslung und mit einfachem Reimschema.


    Schön, aber nix Weltbewegendes...


    LG,
    Rava :knuddel1

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Hallo Bartimaeus,


    also meiner Meinung nach ist das Gedicht gelungen. Durchgehendes Metrum, das nur in einer hHinsicht etwas holpert, wobei ich nicht weiß, ob dies von dir gewollt ist. Und zwar enden die ersten beiden Versen auf einer betonten Silbe und danach ist immer die unbetonte Silbe am Ende. Das verwirrt ein wenig.
    Das Reimschema ist jedoch regelmäßig durchgehalten worden (aabbc ddeec u.s.w.).


    Ansonsten ist es flüssig zu lesen, vor allem die refrainartige Wiederholung von "Der Herbst ist allhier" am Ende jeder Strophe ist ein schöner stilistischer Zug.


    Inhaltlich empfinde ich die letzte Strophe als unpassend. Für mich drückt sie eher die Stimmung im Winter aus als im Herbst. Denn im Herbst finden die Vögel noch genug Futter und die Leckereien zählen für mich eher zur Weihnachtszeit (vor allem das Süße :-)).


    Lg,
    ImmI!

  • Hallo ihr drei, schön, dass schon Antworten da sind!


    Dieses "traditionelle" Reimschema, dass sich so schön leiern lässt, habe ich genommen, weil ich u.a. die Trostlosigkeit des Herbstes, die Unfreundlichkeit darstellen wollte.
    Diese schwächt sich dann aber durch die beiden letzten Strophen wieder ab.


    @ immi
    Das mit den ersten beiden Versen war nicht gewollt. Da ich aber finde, dass das nicht sehr stört, habe ich das nicht umgeändert.
    Ich hätte natürlich "blähet" und "wehet" nehmen können, aber das klingt noch schlimmer ;-)


    bartimaeus

  • Zitat

    Original von Ravannah
    Ich musste auch an die Aufgaben in der Grundschule denken: "Schreibe ein Gedicht zum Thema Herbst." Möglichst ohne irgendwelche Abwechslung und mit einfachem Reimschema.


    Schön, aber nix Weltbewegendes...


    LG,
    Rava :knuddel1


    Irgendwie hatt sie recht


    DENY :wave

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Hallo ihr drei, schön, dass schon Antworten da sind!


    Dieses "traditionelle" Reimschema, dass sich so schön leiern lässt, habe ich genommen, weil ich u.a. die Trostlosigkeit des Herbstes, die Unfreundlichkeit darstellen wollte.
    Diese schwächt sich dann aber durch die beiden letzten Strophen wieder ab.


    Ja,.. ich meine, ich empfinde die Aspekte, die du heraus gehoben hast nicht wirklich als unfreundlich oder trostlos. Auch nicht in den ersten beiden Strophen.. Wind und Nebelgeister.. gefallen mir um einiges besser als die Sauna, in der wir zur Zeit leben:grin

  • Wind, Sturm, usw, schlechtes Wetter empfinde ich schon als trostlos.
    Dieses trübe, immer gleiche Wetter ist für mich unfreundlich. Dieses "Leiern" sollte das noch untermalen...


    Ach ja, endlich Ferien, ab in die Sauna! :lache


    Zitat

    Schön, aber nix Weltbewegendes...


    Zitat

    Irgendwie hatt sie recht


    Muss denn immer alles gleich "weltbewegend" sein?


    :wave

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Wind, Sturm, usw, schlechtes Wetter


    das ist subjektiv:grin


    Zitat


    Muss denn immer alles gleich "weltbewegend" sein?


    Muss nicht, hinterlässt aber generell bleibendere Eindrücke:-]

  • Ich gebe den anderen recht.
    Dein Gedicht ist 'nett', aber mehr nicht.


    Den Anfang fand ich eigentlich schön, aber ich hab die ganze zeit gewartet, dass vielleicht noch etwas passiert.
    Das Leiern wirkt eher langweilig.


    Bitte nimm das nicht persönlich, ich bin auch nur Laie, aber so wirkt das Gedicht einfach auch mich.


    LG Spezi.

    Bücher sind Schokolade für die Seele. Sie machen nicht dick. Man muss nach dem Lesen nicht die Zähne putzen. Sie sind leise. Man kann sie überall mitnehmen. Nachteil: Selbst das dickste Buch hat eine letzte Seite, und man braucht wieder ein neues.

  • Mit dem "gefährlich blähenden" Wind habe ich Probleme, ich muss da sofort an Blähungen denken.
    Auch die "lärmenden" Drachen kann ich nicht so ganz nachvollziehen.


    Insgesamt sind in dem Gedicht aber wieder sehr schöne poetische Ansätze.


    Bis jetzt kann ich zu Deinen Gedichten sagen:


    Bitte mehr davon. :-)

  • Zitat

    Original von Frl.Smilla
    Mit dem "gefährlich blähenden" Wind habe ich Probleme, ich muss da sofort an Blähungen denken.


    Ich habe eher an die Winde gedacht, die dafür sorgen, dass sich die Wäsche an der Wäscheleine "aufbläht", nix mit Blähungen :grin
    Außerdem lärmen die Kinder mit den Drachen...


    Zitat

    Bitte mehr davon. :-)


    Mal gucken, erstmal fahre ich :gruebel am Samstag mit meiner Familie in den Urlaub.


    :wave bartimaeus

  • Mir gefällt das Gedicht sehr gut, es hat einen schönen Klang und dieses ist der Herbst allhier hat sehr gut gepasst.
    Zu der letzten Srophe möchte ich etwas sagen:
    zwar erinnern mich die Leckereien und das Vogelfutter schon eher an den Dezember, allerdings ist der November sehr nah dran und ich hab schon oft eher im November dieses triste Wetter erlebt. Also ist es ganz ok.

    Zitat

    Original von Lotta:
    Wind und Nebelgeister.. gefallen mir um einiges besser als die Sauna, in der wir zur Zeit leben :grin


    Zwar gewittert es bei uns gerade, aber es ist trotzdem furchtbar heiß. Und ich mag Nebelgeister. :grin