Mein Leben ist wunderbar (In a country of mothers) - A.M.Homes

  • Erschienen 1993 bei Alfred A. Knopf, Publisher, New York
    Jacket cover by Chip Kidd.
    Sprache: englisch

    Handlung laut Umschlag:

    In the conflicted,, unnerving world of possibilities fostered by A.M.Homes powerful imagination, two women of tremendous magnetism discover a tie that binds them - the intimacy that exists between therapist and patient - until it threatens to undo them both. And as their relationship begins to extend beyond the allotted fifty-minute-hour, what has started out as simple counsel and friendship develops into excess of the most moving, and frightening, kind.


    For Claire Roth, a capable, established therapist with an adoring husband and children no more alienated than normal, her new patient Jody Goodman - a witty and attractive young filmmaker - is a welcome diversion from a routine at once comfortable and predictable. Jody, successful yet uncertain about living apart from her adoptive parents for the first time, is disarmed by Claire and approval. Gradually, for this two - exactly the right age to be mother an daughter - the lines between friendship and family, between love and compulsion, begin to lose their focus. Every strong motivation they share - a belief in family, a desire to shape their own destinies, and, possibly, to contend with a distant and suppressed past - could also unbalance them ... especially when one of them starts to believe fanatically that some things simply cannot be coincidences, and that what they share, in fact, is the deepest bond of all.


    In a country of mothers is a literary and psychological thriller that questions such bedrock assumptions as the confidence we place ion family, in healers, in all those we know, are about, and trust with our secrets. In its alarming climatic moments, all the more terrifying for the familiarly of their setting, A.M.Homes focus us to confront our own judgements about sanity, danger and desire.


    Zum Autor:
    A.M.Homes ist die Autorin von "Jack, a novel" und der Kurzgeschichtensammlung "The safety of objects". Sie lebt in New York City und unterrichtet an der Columbia Universität.


    Meine Meinung:
    Dieser Roman hat alles, was ein typischer New York Roman braucht: Filmemacher, Psychiater, Familienwerte und -probleme und besonders Manhattans Lokationen.


    Obwohl die Handlung sehr psychologisch aufgebaut ist und von Spannungsmomente von Psychothrillern geliehen werden, ist es meiner Meinung nach in erster Linie kein Psychothriller, sondern ein sensibel und realistisch erzählter Roman über 2 unterschiedliche Frauen im modernen Großstadtdschungel New Yorks.


    Claire Roth ist als Therapeutin und Mutter ein Mensch, der die stets die Kontrolle über die Situationen und ihre Gefühle behält. Als sie sich dann einmal nicht um ihre Familie kümmert, geht es dort drunter und drüber.


    Jody hingegen ist spontan und lebhaft, z.B. auch in ihren Äffären.
    Dass diese beiden unterschiedlichen Frauen dann doch Gemeinsamkeiten aufbauen und die realistische Beschreibungen und Dialoge sind A.M.Homes große Stärke, die dass Buch aus der Masse herausragen und überdauern lässt. Der Roman ist gut lesbar und doch anspruchsvoll, manchmal auch anstrengend geschrieben und hinterlässt dem Leser eine große Gedankenfülle.


    Ich gebe 8 von 10 Punkten.

    edit: ISBN-Nummer geändert. Das Review bezieht sich auf eine andere Ausgabe


    EDIT: Ich habe die beiden Threads (englisch + deutsch) zusammengefügt und die ISBN der deutschen Ausgabe eingesetzt, damit die auch im Verzeichnis erscheint. LG, milla :wave

  • Heyne Verlag, 2008
    TB, 416 Seiten
    OT: In a country of Mothers
    übersetzt von Nadine Mutz


    Kurzbeschreibung
    Jody Goodman möchte Karriere machen. Doch ihr erster Job als Assistentin lässt sie plötzlich an ihrem Traumberuf zweifeln. Was läge für eine New Yorkerin da näher als der Besuch beim Seelenklempner? Und so landet Jody bei der renommierten Psychotherapeutin Claire Roth. Was Jody nicht ahnt: Claire ist selbst hochneurotisch. Als Jody ihr erzählt, dass sie adoptiert wurde, verliert Claire endgültig jeden professionellen Abstand zu ihrer Patientin ...


    Über den Autor
    A.M. Homes schrieb ihren ersten Roman "Jack", für den sie 1993 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, im Alter von 19 Jahren. Es folgten drei Romane und zwei Kurzgeschichtenbände. Sie gehört zu den profiliertesten zeitgenössischen Schriftstellerinnen der USA und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Ihre Werke erscheinen in 13 Sprachen. A.M. Homes lebt in New York City.


    Meine Meinung
    Der Roman, der in Deutschland bereits 1994 unter dem Titel „Fremde Nähe“ erschien, spielt in New York, etwa im Jahr 1991.
    Jody Goodman ist 24 Jahre alt und Assistentin eines Filmproduzenten. Ihr großer Traum, Regisseurin zu werden, könnte in Erfüllung gehen, denn sie hat einen der begehrten Studienplätze an der UCLA in Los Angeles bekommen. Aber Kalifornien? Soweit weg von zu Hause, von ihren Eltern?
    Jody ist verunsichert und sucht deshalb, typisch amerikanisch, eine Psychotherapeutin auf, Claire Roth.
    Die Therapie beginnt mit einem normalen Therapeuten-Klienten Verhältnis. Als Jody Claire jedoch erzählt, dass sie direkt nach der Geburt adoptiert wurde und ihre Mutter nicht kennt, ändert sich alles schlagartig.


    Claire hatte als 19-Jährige eine Tochter zur Adoption freigeben müssen. Dies war im Jahr 1966, dem Geburtsjahr Jodys. Claires Interesse richtet sich nun ausschließlich auf Jodys Herkunft und die Grenzen zwischen Therapeutin und Patientin fallen.
    Als Jody nach Los Angeles geht, entwickelt Claire den paranoiden Gedanken, Jody sei ihre Tochter.
    Als Jody schwer erkrankt, kehrt sie nach New York zurück – Claire will sich um sie kümmern....


    A.M. Homes porträtiert in diesem Roman sehr überspitzt den Hang der Amerikaner Therapeuten aufzusuchen. Am Beispiel von Jody zeigt sie, dass eine Therapie so aus dem Ruder laufen kann, dass die Rollenverteilung plötzlich offen scheint. Claire bricht sämtliche therapeutischen Regeln, indem sie Jody z.B. ihrer Familie vorstellt. Aber auch Jody entwickelt eine kontraproduktive Abhängigkeit.


    Diese Geschichte wird von der Autorin mit schrägem, manchmal schon fast bösartigem Humor geschrieben, vor allem zu Beginn des Romans. Insbesondere Jodys Aussprüche und Gedanken sind oft zum Lachen. Wobei Jody sich möglicherweise hinter ihrem Wortwitz versteckt?
    Der Roman liest sich sehr skurril, aber die ernsthaften Gedanken der Autorin, insbesondere zum Thema Psychotherapie, lassen sich durchaus herauslesen.


    A.M. Homes hat einen unterhaltsamen, humorvollen Roman geschrieben, der trotzdem tiefgründig ist und dessen offenes Ende den Leser nachdenklich zurück lässt.



    Edit1+2: OT ergänzt.

    Liebe Grüße, Sigrid

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    Dass Zeit sich lohnt

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Sigrid2110 ()

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Gut zu wissen, dass es der selbe Titel ist.
    Ich wollte es schon kaufen!


    :lache Obwohl deine Rezi liest sich fast so, als wäre es ein anderes Buch.

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Für mich war es der erste Roman der Autorin. Mich hat vor allem auch das Thema Psychotherapie gereizt. Wobei es mir zum Ende hin schon manchmal kalt den Rücken runter lief. Aber nun gut, ist ja fiktiv :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Danke für die Rezi. Ich hab ja schon mal nachgefragt, aber irgendwie klingt das Buch jetzt ganz anders :gruebel
    Aber dennoch recht interessant.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Danke für die Rezi. Ich hab ja schon mal nachgefragt, aber irgendwie klingt das Buch jetzt ganz anders :gruebel
    Aber dennoch recht interessant.


    Ich kann mich an deinen Rezi-Wunsch erinnern. Was hattest du denn eher erwartet?

    Liebe Grüße, Sigrid

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  • Ich glaub, ich bin davon ausgegangen, dass es etwas "ernster", feinfühliger. Aber du schreibst was von skurrilen Humor und überspitzter Darstellung :gruebel

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  • Ja, es ist schon sehr "mit spitzer Feder" geschrieben, vor allem zu Beginn. Auch wenn sich hinter dem Humor Ernsthaftes versteckt.


    Aber feinfühlig geht die Autorin mit ihren Protagonisten sicher nicht um.

    Liebe Grüße, Sigrid

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