Das etruskische Ritual - Valerio M.Manfredini

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  • Kurztext:


    Fabrizio Castellani ahnt nicht, was er auslöst, als er die Warnung" Laß den Jungen in Frieden!" ignoriert. Der Archäologe hat nur eins im Sinn: Er will endlich das Geheimnis des berühmten Knaben von Volterra lüften, einer faszinierenden antiken Statue. Doch dann machen die Carabinieri einen grausigen Fund: die bestialisch zugerichtete Leiche eines Grabraübers. Die Suche nach dem Täter beginnt - und Castellanis Verdacht, das hier ein altes etruskisches Ritual vollzogen wurde, wird immer konkreter ....



    Der Autor:


    Valerio Massimo Manfredini, geboren 1943 bei Modena, lehrt klassische Archäologie an der Universität von Mailand. Er schreibt seit zwanzig Jahren Romane, darunter eine dreidändige Romanbiographie Alexanders des Großen.


    Meine Meinung:


    Das Buch hat 317 Seiten und ich hatte einen unterhaltsamen Nachmittag in der Sonne. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
    Den Kunstgegenstand um den sich zunächst alles zu drehen scheint im Saal XX des etruskischen Museums in Volterra gibt es, ein Bild des Ombre della Sera ist in meiner TB-Asgabe leider nicht enthalten. Vom Cover kommt man jedenfalls nicht auf das reale Kunstwerk und auch in der Beschreibung denkt man erst an eine Art Dornauszieher. In und an der Statue gäbe es etwas wundersames zu entdecken, das führt einen jungen Archäologen nach Volterra zu einem Forschungsprokekt, wo er aber noch in der ersten Nacht seiner Ankunft bedroht wird, ein etruskisches Grab, das seltsames enthält aufgefunden wird und nacheinander fünf Menschen bestialisch ermordet aufgefunden werden. Der Held des Buches dabei ständig auf der Flucht vor der Gefahr aber auch heldenhaft in der Verteidigung der großen Liebe,die ihm zufällig natürlich auch noch über den Weg läuft. Ich verate hier nicht zuviel, am Ende kriegen sie sich alle und leben glücklich und zufrieden und der böse Fluch ist gebannt....


    Eine Mischung aus kompetent beschriebener Archäologie/ Historie zur Etruskerzeit (kein Wunder bei dem Hintergrund des Autors), Krimi mit whodunit und Fantasy/Schmallspurhorror also Crossover vom feinsten.- Ale Puristen werden es hassen, viel zuwenig gruselig für die Horrorfans, zu gruselig für die Liebhaber toskanischer Liebesgeschichten, zuviel Fantasy für die Krimileser, aber eben ein schönes Menü für die Fans echter Crossoverküche. Wer also Hirschkeule mit Schokoladensosse nicht für einen Alptraum hält, dem empfehle ich dieses Buch, er wird sich wunderbar unterhalten.


    Edit : Ich hatte ISBN vergessen und mich gewundert, dass bei den Autoren die Rezension nicht erscheint.

  • Ich konnte mich mit diesem Roman nicht wirklich anfreunden. Er hat von allem ein wenig, aber irgendwie kann er keine Linie wirklich gut durchziehen. Es kommt mir ein wenig wie ein "Kochbuchroman" vor: man nehme eine Brise von vergangenen Ritualen, streue ein paar Schreckszenen dazu und garniert es mit einer kleinen Liebesgeschichte im Hintergrund.


    Der Sprachstil ist darauf angelegt, dass man das Buch sehr schnell lesen kann. Es gibt keine langen Sätze, manchmal klingen sie ein wenig holprig, was sich aber wohl der Übersetzer zuschreiben lassen muss.


    Die Geschichte selbst konnte mich nur im Mittelteil wirklich fesseln. Für ungefähr 70 bis 100 Seiten war meine Neugier stark geweckt. Der Anfang war eher schleppend. Durch das richtige Anlaufen der Geschichte kam Spannung auf. Eine gute Idee eines etrusikischen Gottesurteils wurde aufgegriffen. Was mir nicht gefallen hat, war die Art der Verbindung dieser Geschichte mit der gegenwärtig ablaufenden Handlung. Es hat sich für mich daraus kein abgerundetes Bild ergeben.


    Die Spannung konnte bei mir auch nicht gehalten werden. Sicher wollte ich noch wissen, wie es ausgeht und was jetzt genau passiert ist, aber von der Handlung gefesselt war ich nicht mehr. Besonders gut hat mir die Auflösung nicht gefallen.
    Wie für einen Thriller typisch wird zwar die "heile Welt" wieder hergestellt, was gefehlt hat war ein Warum? Die Hintergründe wie das alles abgelaufen ist, haben mir gefehlt.


    Positiv aufgefallen ist mir wie Manfredi die Archäologische Arbeit in den Roman einfließen lassen hat. Er hat einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt dieses Berufsstands gegeben, der mir sehr gut gefallen hat.


    Fazit: Wenn ich mir das so durchlese überwiegen die negativen Punkte in meinem Kommentar deutlich. Das wirkt sich natürlich auch darauf aus, dass meine Gesamthaltung dem Buch gegenüber nicht allzu empfehlend ist.
    Nach dem Schulnotensystem würde ich es ungefähr in den Bereich eines Genügend einordnen.

  • Hmm, ich hatte das hörbuch, das liess einen hin und wieder schauern, wegen dem vorleser.


    Am liebsten war mir der anfang: raubgräber sieht der archäologe gerne von grabdämonen verfolgt :grin


    Das mit der eingeflogenen spezialistin für tierknochen war mir aber etwas zu abstrus... unsereins hatte anatomie und tierknochenkunde als nebenfach... ich trau mir zu, in so einem fall mensch von viech selbst zu trennen, aber Manfredi ist noch alte italienische archäologenschule. :gruebel die frau in dem buch wie die schlusspointe waren eher überflüssig. :rolleyes

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • beo, vor lauter Begeisterung hast Du dem Autor noch eine Silbe angehängt!
    Manfredi heeßter.


    :lache


    Er ist in erster Linie Journalist, Drehbuchautor, Autor von historischen Romanen und ziemlich soliden Sachbüchern.
    Echter wissenschaftlicher Tätigkeit geht er schon lange nicht mehr nach, setzt sich aber stark für die Rückkehr zu kritischer Betrachtungsweise der Vergangenheit ein. Er spricht sich z.B. offen gegen Mystifiezierung und esoterische Wiederbelebung der Antike aus. Wenn ich es recht weiß, hat er sogar eine Sendung dazu in einem italienischen Privatsender (TV).


    In seinen Romanen ist das offenbar ein wenig anders
    :lache


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • ich hab schon seit einem jahr ein klobuch, und bin grad bei der stelle wo Uxal dem hungrigen Severus einen teller voll gebratener maden serviert, die der gar ganz zufrieden isst, bis Uxal ihm sagt, was es war, das er gegessen hat... :lache


    es ist L'Impero dei Draghi


    mangels Amazon-link: dasda

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Okee.
    2 D 1 G


    :lache


    Was Du alles liest.
    Maden finde ich aber nicht so schlimm, die halbe Welt ißt das. Und Heuschrecken udn Honigameisen etc. pp.
    Wir würden wahrscheinlich auch die angeblich echte Mailänder Salami liegenlassen, wüßten wir genau, was da alles drin ist.
    Selige Unwissenheit ...
    :grin


    Jetzt habe ich Appetit.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Magna,


    gibt es da einen Zusammenhang? :gruebel
    Ich frag bloß ...


    Ich gebe aber zu, daß ich es ohne noch lustiger finde.
    :lache :rofl :lache


    es ist von selbigem auctor


    EDIT: das buch mein ich, nicht das essen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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