'Die Krone der Welt' - Seiten 473 - 600, Lib. III, Cap. I - V

  • III/I


    Und noch mal Hamo. Eine meiner Lieblingsszenen ist, als ihn Gavin - der kommt auch weit herum! - vorm Galgen rettet und zum Dank nichts als Hohn erhält. Ah, Hamo! Wie gesagt, spätestens in dem Buch hat er sich bei mir durchgesetzt.


    III/II


    Da wirkt es schon ein bißchen schockierend, wenn Shirat Yeza erzählt, daß sie wohl bei Ariqboga bleiben wird. Wobei sie hier noch nicht weiß, daß ihr Mann verzweifelt nach ihr sucht, sondern glaubt, er habe sie aufgegeben.
    Aber gleichzeitig imponiert mir ihre pragmatische Einstellung, weil sie so un-Roman-tisch ist. Sie mag Hamo geliebt haben, aber was bringt es, um verlorenes zu trauern, wo Ariqboga sie mittlerweile gut behandelt.

  • Ja, die Szene in der Gavin Hamo rettet fand ich auch klasse.
    Aber dass Omar und Orda sterben mussten ...
    Ich hatte hier wieder einige Schwierigkeiten, wer denn mit wem gegen wen intrigiert.

  • Zitat

    Original von buttercup
    Ich hatte hier wieder einige Schwierigkeiten, wer denn mit wem gegen wen intrigiert.


    Vereinfacht: jeder gegen jeden!
    Etwas detaillierter, soweit ich mich noch erinnern kann, die Armenier gegen Hamo, weil ihnen die Shirat-Geschichte peinlich ist und Lorenz und Crean und, hm, Dschuveni gegen William. Die beiden PdS, weil sie die Kinder aus Karakorum wegbringen willen und letzterer, weil er fürchtet, daß seine Herren zu friedliebend werden könnten, mit diesem Patriarchen. Hm, soweit ich mich noch erinnern kann.


    Schön finde ich, wie Hamo und Shirat einander wieder finden, auch wenn es die anderen beiden das Leben kostet. Vor allem, daß Hamo wahrscheinlich nie erfahren wird, daß Shirat wohl bei Arigbogha geblieben wäre, ohne die entzückende Intrige, die die oben genannten angezettelt haben, und die Crean dann selber "ausbaden" mußte. Aber, andererseits weiß Shirat nun, daß Hamo sehr wohl nach ihr gesucht hat. Wir werden nie wissen, welchen Mann sie gewählt hätte, hätte sie wählen können.

  • In Beantwortung einer Frage Pelicans aus einem früheren Abschnitt (II, 1 - 6).


    Zitat

    Original von Pelican


    Könntest Du das vielleicht ein bißchen konkretisieren?


    Daß Hamo sich Hals über Kopf in gewagte Unternehmungen stürzt, aus denen ihn eigentlich stets der Zufall rettet.
    Taxiarchos, der sich mit dem gefundenen Schatz kaufen läßt und Hamo (und sein Geld) quasi adoptiert. Gavin, der ihn vor dem Galgen rettet. Seine enthüllte Abstammung, die ihn vor den Armeniern zunächst in Sicherheit bringt. Und daß die Mongolen später stets aus dem Hintergrund (ich sehe sie förmlich vor mir, wie sie ihm auffällig heimlich folgen!) über ihn wachen. Crean, der ihn des Nachts bewaffnet überfällt.
    Nichts davon scheint ihn zu berühren, er geht stur und unbeirrt dem Ziel Shirat entgegen. Und kriegt sie dann förmlich frei Haus geliefert.
    Er ist wie eine Katze, die stets auf den Pfoten landet. Ohne selbst wirklich viel dazu beizutragen, obwohl man ihm den guten Willen nicht absprechen kann. Nur das Hirn.
    Wobei er ohne "cunning plan" weitaus erfolgreicher ist, als die planende und intrigierende PdS, die die vorgeblich hellsten Köpfe zu ihren Leuten zählt.

  • Zitat

    Und Hamo will natürlich nur Shirat und seine Tochter, alles andere ist ihm egal. Ob ihm Creans Besitz und Gefolgschaft Glück bringen werden?


    In Weiterführung dieses Gedankens aus dem Abschnitt davor.


    Jein. Die Verkleidung als vermeintlicher Spion kostet ihn fast das Leben. Doch Creans assassinische Diener bewahren ihn vor der Ermordung, weil sie natürlich klarstellen, daß dieser Auftrag nicht angenommen wird. Hamo wurde zwar nicht "als Knabe auf den Knien des Alten vom Berge geschaukelt", aber fast. Eigene Suppe kochen, oh ja, doch ein Fünkchen Loyalität ist da doch immer noch da, in diesem interessanten Gewebe aus Bekanntschaft und Freundschaft, in das die Figuren eingewoben sind. Daher rettet auch Gavin sein Leben, obwohl er - aus templerischer oder prieurischer Sicht - dazu kaum einen Grund hat. Eher umgekehrt, denn Hamo ist wegen des gescheiterten peinlichen Maltaplans eher lästig.