Klar können wir auch ohne Autor! Wer braucht schon Autoren?
Joan, ich wäre übrigens sehr gespannt, wie du als Schweizerin das Buch siehst.
Ich befürchte nur, dass wir hier erheblich spoilern, wenn wir ins diskutieren geraten...
Ich hatte ja einen kleinen Bericht von der Hürlimann-Lesung auf dem Tübinger Bücherfest versprochen.
Der Autor scheint in der Tat sehr sympathisch zu sein und die Lesung war für mich eins der Highlights des diesjährigen Bücherfestes (und das will bei über 100 Veranstaltungen schon was heißen. :-))
Thomas Hürlimann hat bei strahlendem Wetter draußen im Hof des Wilhelmsstifts drei Abschnitte aus dem ersten Teil des Buches gelesen und anschließend noch ein paar Fragen zum Buch beantwortet.
Er meinte, die Sprache spiegele das Lebensmotto von Marie und so driften die Sprache und das, was sie beschreibt, gegen Ende des Buches imimer weiter auseinander, in dem Maße, wie Marie sich spaltet. Und dass es wohl etwas typisch Schweizerisches sei, Abgründe unter solcher Tarnung zu verbergen.
Und er hat auch erzählt, wie es zu dem von dir, Voltaire, oben zitierten herzigen Klappentext kam: Der Ammann-Verlag wollte das Buch rechtzeitig zu seinem Jubliäum rausbringen, der Autor war aber ein bisschen spät dran und konnte nur in einem 10-minütigen Telefongespräch mitteilen, worum es denn in dem Roman eigentlich geht.
Was die Werbetext-Schreiber dann daraus gemacht haben, hat mit dem Buch natürlich wenig zu tun...