Canyon der Gefühle / Vertraute Gefahr–Michelle Raven

  • Handlung:
    Klappentext
    Autumn Howard hat Schreckliches erlebt und will noch einmal ganz neu anfangen. Sie gibt ihren Job als Bibliothekarin in New York auf und wird Ranger im Arches National Park in Utah. In der Ruhe hier und der atemberaubenden Landschaft hofft sie, alles vergessen zu können. Der Anfang ist allerdings nicht leicht. Gleich am ersten Tag verdreht sie sich im Park das Bein und bleibt hilflos liegen. Nur dank eines Zufalles wird sie von Shane Hunter gefunden. Der Ranger, der in seiner Freizeit im Park fotografiert, ist hingerissen von der neuen Kollegin. Als er ihr Knie untersuchen möchte, entdeckt er entsetzt die vielen Narben auf ihrem Bein. Außerdem entgeht ihm nicht, dass Autumn panische Angst vor ihm zu haben scheint. Statt über die Hilfe glücklich zu sein, reagiert sie verstört und abweisend. Was ist nur mit ihr los? Mit viel Geduld und liebevoller Zuneigung schafft Shane es, Autumns Angst zu vertreiben. Wenn er nur wüsste, welches Geheimnis sie verbirgt, dann könnte er ihr sicher helfen. Doch da wird Autumn plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt ...


    Zur Autorin:
    Siehe www.michelleraven.de
    und
    http://www.delia-online.de/htm…ieder_raven_michelle.html
    und das Büchereulen-Autoren-Portrait:
    Raven, Michelle


    Meine Meinung:
    Es handelt sich um einen Liebesroman mit den üblichen Zutaten des Genres (also inklusive Kitsch-Elemente)
    Erfischenderweise wird der Liebesgeschichte eine gute Portion Thriller-Elemente beigestellt, die besonders im Finale stark zum tragen kommen.
    Glücklicherweise ist der Roman besser geschrieben als der Großteil des Genres und Michelle Raven hat ihren eigenen Stil.
    Als Schauplatz hat die Autorin den National Park in Utah gewählt (vergleiche auch die Bilder auf www.michelleraven.de in der Rubrik Bilder). Dort versucht sich die aus New York stammende Protagonistin als Ranger im Park. Als ehemalige Bibliothekarin ist sie hier erst einmal ein Greenhorn, zudem quälen sie Erinnerungen eines früheren Traumas.
    Ranger Shane Hunter (Was für eine Name! :wow) verliebt sich sofort in sie.
    Sprachlich und vom Handlungsablauf werden die Regeln des Lieberoman/Thriller-Genre erfüllt, aber der intensive suggestive Stil und der atmosphärische Schauplatz lassen das Buch aus der Masse herausragen.


    Michelle Raven hat weitere Romane um den Hunter-Clan geschrieben.


    Ohne vergleichen zu wollen, Fans von Nicholas Sparks (Du bist nie allein) und Luanne Rice (Sommerglück) könnten auch diesen Roman mögen.



    Edit: In der Überschrift den neuen Titel hinzugefügt.

  • Mittlerweile ist das Buch ja als Vertraute Gefahr bei Lyx neu erschienen und überarbeitet worden, vielleicht kann ja jemand den Titel oben mit einfügen.


    Neu anfangen und alles Bisherige vergessen – das ist einer der größten Wünsche, die Autumn Howard hat. Nur leider will das Leben oft nicht so, wie man selber möchte und legt einem Steine in den Weg, die es zu überspringen gilt. Nach einem schrecklichen Erlebnis ist Autumn schwer traumatisiert, weit weg von zuhause hofft sie, wieder Frieden finden zu können. Denn ihr Peiniger ist immer noch auf freiem Fuß und wird von der Polizei einfach nicht gefunden. Er selber kann es nicht verwinden, dass ihm Autumn entschlüpft ist und somit setzt er seinerseits alles daran, sie aufzuspüren. Im Arches National Park will Autumn sich als Rangerin etablieren, der Job ist immerhin etwas völlig anderes als ihr sonstiges Dasein als Bibliothekarin. Zu ihrem Pech verletzt sie sich aber den Fuß, als sie auf eigene Faust den Park erkunden will. Hilflos liegt sie auf einem Felsen, auf Rettung wartend. Die naht in Gestalt von Shane Hunter, ebenfalls einem Ranger und Naturphotograph, der sie findet und wieder in die Zivilisation bringt. Die beiden verstehen sich sehr gut, aber Autumn lässt keine Nähe zu, obwohl sie sich auch von Shane angezogen fühlt. Doch Shane ist ein Hunter – und so schnell geben die nicht auf. Allerdings gibt es da auch noch die reale Gefahr, denn Autumns Stalker ist ihr auf der Spur.


    Einfühlsam und bewegend erzählt Michelle Raven von Autumn, ihrem Erlebnis und ihren Gefühlen. Sie ist sehr bodenständig und wünscht sich sehnlichst ein normales Leben, auch mit einem Partner und der dazugehörigen Liebe. Anfangs ist sie aber nicht in der Lage, Nähe zuzulassen, womit sie ihren Kollegen auch schon mal vor den Kopf stösst. Immer wieder trifft sie auf Shane, ihm gelingt es endlich, nach und nach Risse in ihren Schutzpanzer zu schlagen, bis sie ihm endlich vertraut. Das alles geht nicht von heute auf morgen, der Prozess ist langwierig und nachvollziehbar, die Autorin versteht es meisterhaft, die innere Zerrissenheit darzustellen. Dazu kommt immer noch der humorvolle Unterton, so dass man die Charaktere schnell ins Leserherz schließt. Shane ist ein wahrer Sunnyboy, ein äußerst positiver Charakter, der ein ganz besonderes Augenmass für Naturschönheiten hat. Er ist ehrlich und aufrichtig, mit einer gesunden Portion Selbstironie ausgestattet und mit einer großartigen Familie gesegnet. Seine Schwester Shannon ist eine erfolgreiche Liebesromanautorin, deren Geschichten über SEALs zu Bestsellern wurden, die auch von Autumn regelrecht verschlungen werden. Dann gibt es noch eine weitere Schwester, Leigh, die seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Und natürlich sein großer Bruder Clint, der es bisher geschafft hat, seinen wahren Beruf seiner Familie zu verheimlichen, der in Extremsituationen aber äußerst souverän reagiert. Dann gibt es noch Jay, ein Detective in San Francisco und die Jüngste im Bunde, Chloe, die noch studiert. Von ihnen werden wir noch einiges lesen dürfen, was jetzt schon weiteres packendes Lesevergnügen verspricht.


    Die Geschichte ist berührend und spannend, angesiedelt in einem wunderschönen Fleckchen Land in Amerika. Bildhafte Beschreibungen lassen die Landschaft vor dem inneren Auge entstehen, man merkt, wie sehr die Autorin die Landschaft liebt und sie es schafft, sie dem Leser nahe zu bringen. Man bekommt ausführliche Einblicke in die Arbeit der Parkranger und mit Autumn und Shane zwei sympathische Charaktere, die man gerne ein Stück ihres Weges begleitet. Gefühlvoll und nachvollziehbar die Annäherung der beiden, spannend der Thrilleranteil, auch wenn man Autumns Verhalten nicht immer versteht. Beides gleicht sich in etwa aus, wobei vielleicht noch etwas mehr Wert auf die Gefühle gelegt wird. Bei den ganzen verschiedenen und interessanten Charakteren wird die Geschichte aber nie langweilig, mit ihrer feinen Ironie und ihrem Wortwitz vermag Michelle Raven zu fesseln und wahrlich gut zu unterhalten.


    Fazit


    Einfühlsam, emotional, witzig und realistisch beschreibt die Autorin eine junge Frau und ihren Weg zurück ins Leben nach einem traumatischen Erlebnis. Für Nervenkitzel sorgt das noch nicht ganz aufgeklärte Verbrechen und seine Auswirkungen auf die beteiligten Personen. Mit dem ersten Band der Hunters ist ein Grundstein für solide Unterhaltung gelegt, eine Familie, deren Weg man gerne noch lange verfolgt. Shane und Autumn sind solide, humorvoll und bodenständig, die ihren Platz im Leben gefunden haben.



    LG
    Patty

  • Ich kann mich eigentlich fast nur anschließen, weil schon so vieles von Tinkerbell geschrieben wurde. Die Landschaft entstand wirklich sehr gut vor dem inneren Auge und die Charaktere waren alle sehr interessant. Ich war besonders froh, dass die Nebenrollen wie Janet nicht nur am Anfang eine Rolle spielten, sondern auch gegen Ende des Buchs nochmal auftauchten. Die Familie Hunter besteht auch aus sehr vielen interessanten Einzelfiguren, mWn gibt es ja neben Shane auch noch ein Buch zu Clint. Leigh und Chloe fand ich jedoch besonders interessant, ein wenig hatte ich da auf ein Gespräch zwischen Autumn und Leigh hingefiebert.


    Die Perspektivwechsel beim Erzählen gefielen mir sehr gut, besonders deutlich waren da die Sprünge zum Schreibstil zu Robert zu erkennen, was ich mal lobend hervorheben möchte.


    9 Punkte.

  • Den schönen Vor-Rezensionen ist wenig hinzuzufügen, daher hier nur meine Einschätzung...


    Dies war mein erstes Buch von Michelle Raven außerhalb ihrer Wandler-Serie und ich war im ersten Moment doch enttäuscht, nachdem ich es beendet hatte. Nach etwas Nachforschung weiss ich nun, dass es sich um das Debut der Autorin handelt, das 2002 schon unter dem Titel "Canyon der Gefühle" rauskam.

    Ich lese ziemlich viel in dem Genre Suspense und fand die Story doch sehr überschaubar und ohne große Überraschungen. Beide Protagonisten waren sympathisch, aber seltsam konturlos und mir im Allgemeinen zu soft... Ich hoffe da auf mehr Action in den Nachfolgeromanen, die hier natürlich auch rumdümpeln...


    Von mir für den Erstling 6 von 10 Eulen