Klassikerleserunden?

  • Im Thread der Buddenbrooksleserunde kam der Vorschlag, jeden Monat einen Klassiker zu lesen, evtl. alle 2 Monate.


    Ich hätte gern Vorschläge, welche Klassiker man lesen könnte, um erst mal Ideen zu sammeln und eine Entscheidung über die Häufigkeit treffen zu können.


    Wie wär's? Welche Werke wecken Euer Interesse?

  • Wie wäre es z.B. damit?


    Heinrich Böll - Gruppenbild mit Dame


    Böll selbst sagte im Juni 1971 zu seinem Roman: "Die Idee zu diesem Buch hat mich schon sehr lange beschäftigt, wahrscheinlich schon bei den meisten Romanen und Erzählungen, die ich bisher geschrieben habe. Ich habe versucht, das Schicksal einer deutschen Frau von etwa Ende Vierzig zu beschreiben oder zu schreiben, die die ganze Last dieser Geschichte zwischen 1922 und 1970 mit und auf sich genommen hat." (Quelle: Wikipedia)


    Ich fände das Thema interessant. Von Böll kenne ich bisher "Ansichten eines Clowns" und fand es auch gut. Für "Gruppenbild mit Dame" hat Böll den Nobelpreis für Literatur 1972 bekommen.

  • Klassiker-Leserunden finde ich eine tolle Idee! Da raffe ich mich dann vielleicht doch eher mal auf als alleine. ;-)


    Ich wollte schon immer mal Effi Briest von Theodor Fontane lesen. Irgendwie zieht mich dieser Name schon seit Schulzeiten an - warum auch immer...


    Kurzbeschreibung:
    Nach einer behüteten Kindheit heiratet die 17jährige Effi, dem Willen ihrer Eltern entsprechend, den fast 20 Jahre älteren Baron von Innstetten, ein Jugendfreund ihrer Mutter, dem sie nach Kessin, einem kleinen Ort an der Ostsee folgt. In dem etwas unheimlich anmutenden Haus des Barons vereinsamt die junge, phantasievolle und lebhafte Effi, der es schwerfällt, in ihrer neuen Heimat Anschluß zu finden. Auch die Geburt ihrer Tochter kann sie nicht über ihre innere Vereinsamung hinwegtäuschen. Viel von ihrem Mann alleingelassen, geht Effi, der die Lüge eigentlich zuwider ist, fast gegen ihren Willen eine Liebesbeziehung zu dem neuen Bezirkskommandanten Crampas ein, der sie zuvor lange vergeblich umworben hatte. Diese eher leidenschaftslose Beziehung ist zu Effis Erleichterung beendet, als ihr Mann nach Berlin versetzt wird. Die Zeit in Berlin gestaltet sich harmonisch - bis Innstetten durch Zufall Briefe findet, die Crampas während der Kessiner Zeit an Effi geschrieben hatte.Theodor Fontane (1819 -1898) ist der bedeutendste Erzähler des literarischen Realismus. Der gelernte Apotheker machte mit 30 Jahren das Schreiben zum Beruf, zunächst als Journalist und Theaterkritiker. Erst spät begann er erfolgreich Romane und Erzählungen zu schreiben.

  • Oder dieses? Ich habe es vor Jahren mal gelesen.......


    Kurzbeschreibung (von amazon):
    »Ähnlichkeiten mit den Praktiken der ›Bild‹-Zeitung [...] sind weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.« Aus dem Vorwort Bölls
    Katharina Blum ist eine junge hübsche Haushälterin, die sich eine kleine Eigentumswohnung und einen Volkswagen leisten kann. Sie hat ein heiter-bescheidenes Wesen und wird, weil sie Zudringlichkeiten der Männer verabscheut, in ihrer Umgebung die »Nonne« genannt. Diese Frau verliebt sich spontan in einen jungen Mann, einen von der Polizei gesuchten radikalen Rechtsbrecher. Sie verhilft ihm zur Flucht und gerät in den Mittelpunkt der Sensationsmache einer großen Boulevardzeitung. Die Situation eskaliert, als der Journalist Werner Tötges in ihre Wohnung kommt ... PUBCOMMENTS: »Das Netz von Beziehungen, in welches Böll diese Menschen verstrickt, das labile Gebäude von Abhängigkeiten, das er mit stillem Humor und sprühendem Witz nach und nach sichtbar werden lässt, erscheinen keinen Augenblick als ›Konstruktion‹. In der abgerundeten, ausgeglichenen Form dieser auf knappstem Raum entwickelten brillanten Komposition bewährt sich ein großer Erzähler.« Neue Zürcher Zeitung

  • Uuuuh Böll, da zieht sich mir alles zusammen. *grusel* Ich wurde in der Schule mit "Ansichten eines Clowns" gequält, seitdem ist mir der vergangen. Aber Fontane wäre vielleicht mal ne Idee. Oder den Schimmelreiter von Storm, das ist ja auch nicht so dick.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von geli73
    Wie wär's? Welche Werke wecken Euer Interesse?


    Die, die ungelesen in meinem Bücherregal stehen. :lache Wie praktisch, dass gleich schon zwei davon gefallen sind: Effi Briest und Homo Faber :-)


    Und dann wären da noch:

    • Jane Austen: Stolz und Vorurteil
    • Stefan Zweig: Die Schachnovelle
    • Emily Bronte: Sturmhöhe


    Oder geht es nur um deutsche Klassiker?

  • Also "Effi Briest" habe ich bereits in der Schulzeit gelesen und konnte dem Buch ehrlich gesagt nicht so viel abgewinnen. "Homo Faber" war damals auch Bestandteil unserer Schullektüre.


    Bei Böll würde ich mich auch einklinken. Seine Gedichte fand ich damals wirklich klasse. Das Buch hatte ich noch nicht in der Hand.


    Um den "Schimmelreiter" bin ich schon mehrmals gestolpert, konnte mich aber noch nicht durchringen ihn zu lesen. Das wäre vielleicht auch eine Option.


    Zu guter Letzt hätte ich noch dieses hier anzubieten. Vielleicht wäre das auch was?


  • Bei diesem wär ich auch dabei. Mein Freund hat gerade hier mitgelesen und meinte: "Wenn Du dieses Buch kaufst, sag mir Bescheid, das möchte ich nochmals lesen." Er hat es schon mal auf Italienisch gelesen.


    Günstig ist es auch noch, da kann man nicht viel falsch machen. Nicht ganz so ein dicker Wälzer.

  • Oder wir versuchen es mit diesem Klassiker?


    Über das Produkt (von amauzon)
    Grundlos wird Josef K. an seinem 30. Geburtstag verhaftet und verhört. Die Umstände sind grotesk, niemand kennt das Gesetz, und das Gericht bleibt anonym. Die "Schuld", erfährt Josef K., hafte ihm an, ohne dass er dagegen etwas tun könne. Verbissen, aber erfolglos versucht er, sich gegen die zunehmende Absurdität und Verstrickung zu wehren, schlägt jede Warnung vor weiterer Gegenwehr in den Wind und wird schließlich ein Jahr später vor den Toren der Stadt exekutiert.

  • Meinst du es sollte gleich "Der Prozess" sein? Würden wir mit "Die Verwandlung" nicht besser fahren? Ich meine, Kafka klingt nicht schlecht, ist aber nicht jedermanns Sache und ich persönlich fand den Prozess sehr erdrückend.
    :wave

  • Klassiker Leserunde ist eine super Idee. Alle 2 Monate wäre bestens.


    Ich würde bestimmt mitmachen.


    Mein Vorschlag wäre Gogols tote Seelen. Das wollt ich schon immer lesen.


    Beschreibung:
    Dieser berühmte russische Roman von 1842 über unmoralisches Gewinnstreben und Korruption ist von geradezu verblüffender Aktualität allenfalls die Methoden haben sich geändert: Bei Gogol reist ein wegen Bestechung entlassener Zolleinnehmer durch die Provinz, um den Gutsbesitzern verstorbene Leibeigene abzukaufen, weil diese in der Steuerbürokratie noch als Lebende gelten und ihm als fiktives Pfandobjekt bei Kreditinstituten Gewinn bringen sollen. Doch dabei werden die adeligen Verkäufer als die eigentlich seelisch und moralisch Toten entlarvt.

  • Das würde mich auch schon lange interessieren.


    Kurzbeschreibung
    Die wohl berühmteste italienische Reise der deutschen Literatur!
    »Früh drei Uhr stahl ich mich aus Karlsbad, weil man mich sonst nicht fortgelassen hätte.« Man schreibt den 3. September 1786. Nur mit »Mantelsack und Dachsranzen« ausgerüstet, verwirklicht Goethe den seit seiner Kindheit gehegten Wunsch, selber das Land zu betreten, das er schon aus den Beschreibungen seines Vaters kannte. Er bricht nach Italien auf, als die Problematik seiner Weimarer Existenz zur lebensbedrohlichen Krise geworden war - die Unmöglichkeit, gleichzeitig dem öffentlichen Amt und der dichterischen Berufung zu leben; dazu die Anssichtslosigkeit seiner Liebe zu Charlotte von Stein.



    Achja: Bei Jane Austen wär ich auch dabei.

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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