Klappe:
Ein ganz besonderer Sommer: Zehn Jahre ist er jung und steht vor dem ersten Abenteuer seines Lebens: einer Flugreise zu den Großeltern nach Norwegen. Lange Sommerferien also im "heißen" Süden mit neuen Freunden und Erfahrungen. Mit leichter Hand entwirft Jón Kalman Stefánsson in zahlreichen Episoden die Poesie eines – seines eigenen – Kinder-Sommers, an dessen Rändern das Wissen um die Vergänglichkeit aufscheint.
Verschiedenes über Riesenkiefern und die Zeit wurde für den Großen Preis des Nordischen Rates nominiert. 2005 erhielt Stefansson, 1963 geboren und mit Lyrik und Romanen hervorgertreten, bereits den isländischen Literaturpreis.
"Jón Kalman Stefánsson erzählt in jenem typisch isländischen Ton, bei dem Lachen und Schmerz manchmal ein Wort voneinander entfernt sind, Wunder aber jederzeit geschehen können." (KulturSpiegel)
Autor:
Jón Kalman Stefánsson, geb. 1963, trat mit Lyrik und Romanen hervor. Zuletzt erschien Das Knistern in den Sternen. Verschiedenes über Riesenkiefern und die Zeit wurde für den Großen Preis des Nordischen Rates nominiert. 2005 erhielt Stefánsson den isländischen Literaturpreis.
Meine Meinung:
Wenn man Islandfan ist, ist es nicht verwunderlich, wenn sich unter den Weihnachtsgeschenken auch Bücher zum Thema Island finden. Muss nicht immer eine tolle Überraschung sein. Es könnte zum Beispiel Halldór Laxness auf dem Cover stehen - dann muss ich viel Höflichkeit aufbringen, um mich artig zu bedanken.
Dieses Buch sagte mir nichts, aber sah immerhin ganz niedlich aus. Also las ich gleich mal rein - und war gefesselt! Dabei gab es kaum Handlung!
Ein inzwischen erwachsener Erzähler berichtet von seiner Kindheit - genauer gesagt von seinen Erlebnissen eines Sommers, den er als Zehnjähriger bei seinen Großeltern verbringt. Liebevoll erzählt er von den Eigenheiten und Schicksalsschlägen seiner Verwandten, von den Freunden, die er kennenlernt, von Lebensweisheiten, die ein junger Bengel in dem Alter sammelt. Und dies alles auf manchmal dermaßen absurde oder witzige Art und Weise, dass man nicht anders kann, als diese Familie ins Herz zu schließen.
Davon abgesehen sind die Beobachtungen des Jungen so wunderbar beschrieben, dass ich einige Stellen mehrfach las, manchmal sogar laut. Man merkt, dass der Autor in der Lyrik zuhause ist.
Dieses Buch lädt ein zum Lustwandeln, zum Hin- und Herblättern, zum Sätze-auf-der-Zunge-zergehen-lassen. Ich habe lieber noch einen kleinen Umweg gemacht, bevor ich die letzte Seite aufschlug - und die kam leider viel zu früh.
bo