Beiträge von janda

    Bei dem Band habe ich aber einiges an Diskussionsbedarf.


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    Original von Fräulein
    Meine Schwester hatte sich mal abgemeldet und irgendwann doch angemeldet und ihre Account war gar nicht gelöscht, sondern nur lahmgelegt. Ich glaube, sie hatte Email bekommen, indem steht, dass sie auf diesen Link klicken muss, um ihren Account wiederzuhaben und dass der Account für die anderen wieder sichtbar ist.


    Ja, wenn man den Account nur deaktiviert, bleibt er bestehen. Er ist nicht mehr aktiv oder sichtbar, ist aber gespeichert.


    Man kann, wenn man auf Hilfe klickt aber Informationen finden, wie man sein Profil auch permanent löschen kann. Dann wird wirklich gelöscht - und ist nicht wieder aktivierbar. Wenn man es sich dann anders überlegt, muss man mit einem neuen Profil anfangen.

    Ich freue mich, dass das Buch und die Rezension so viel positive Resonanz findet - und bin schon sehr gespannt, was ihr so schreibt, wenn ihr es gelesen habt.


    Ich plane tatsächlich nächstes Wochenende ein zweites Mal nach Düsseldorf zu fahren und mir die Mapplethorpe Ausstellung nochmal anzusehen. Selten hat ein Buch mich so lange nach dem auslesen noch beschäftigt, wie dieses - bei mir hat es sehr den Nerv getroffen.

    Patti Smith schreibt die autobiographische Geschichte ihrer Freundschaft mit Robert Mapplethorpe auf. Nach einer behüteten Kindheit in New Jersey zieht es sie - mit dem unbestimmten Ziel Künstlerin zu werden nach New York - und hier begegnet ihr Robert Mapplethorpe mit dem sie die ersten Jahre auf dem Weg zur Kunst teilt. Sie beschreibt die Zeit Ende der 60ger, Anfang der 70ger Jahre in New York, sie beschreibt den Weg der Selbstfindung, Begegnungen in der Kunst-, Literatur- und Musikszene der Zeit, das Leben im berühmten Hotel Chelsea - und sie beschreibt vor allem die Freunschaft, die die beiden bis zu seinem Tod Ende der 80ger Jahre verband.


    Diese Autobiographie ist keine Selbstbeweihräucherung, kein geschöntes Bild und keine kalte Aufzeichnung der Fakten, sondern die Geschichte einer Freundschaft, die mit viel Zuneigung und viel Gefühl geschrieben wird. Die kleinen alltäglichen Episoden haben in dem Buch den größten Anteil - nicht die großen Ausstellungen, Konzerte und ersten Hits.


    Die Geschiche ist unglaublich schön erzählt und so voller Ehrlichkeit und Authentizität, dass ich richtig eintauchen wollte in der New York dieser Zeit, in das Hotel Chelsea, in dieses Buch. Ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen, aber habe zum Schluß immer langsamer gelesen, weil ich einfach nicht wollte, dass es aufhört.


    Wer die Gelegenheit noch bis zum 15.8.2010 hat, dem möchte ich empfehlen, das Buch zu lesen und nach Düsseldorf zu fahren und im NRW Forum die Robert Mapplethorpe - Ausstellung zu besuchen. Auf der Fahrt dorthin vielleicht noch ein Patti Smith Album auflegen: ein multimediales Kunsterlebnis.

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    Original von Pilvi
    ich hoffe sehr, dass die Ermittlungen schnell Ergebnisse bringen :S


    Und dass nun endlich schluss ist mit dem Sterben :S Ich war heute morgen sehr überrascht als ich von dem 21. Toten erfahren habe. Hatte es so verstanden, dass sich "nur" 20 in Lebensgefahr befunden haben....:(


    Es gibt Pressemeldungen, dass die Zahl der Verletzten und der intensiv behandelt- verletzten auch drastisch geschönt wurden und werden. Es kursiert die Zahl von 1000 verletzten - und von 47 Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden mussten.
    Das fällt nach all den Vernebelungstaktiken auch nicht mehr schwer, dass zu glauben.

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    Original von beowulf
    Warum man jetzt jemand übel nimmt, dass er das in der Öffentlichkeit erklärt, dass zunächst alle Zeugen und alle MEdien verbreitet haben bleibt für mich unerklärlich.


    Von den Verantwortlichen würde ich erwarten, dass sie dann lieber sagen: Ursache und Todesart unklar, als sich die Wahrheit so zurechtlegen, wie sie gut ins eigene Konzept passt. Bei anderen Dingen, die ihnen heikler erschienen, haben sie ja auch schweigen können - zum Beispiel bei Details zum Sicherheitskonzept.
    Es kommt einem da einfach sofort der Eindruck: man rückt sich alles so zurecht, wie es gerade gut passt, um die eigenen Hände in Unschuld zu waschen.
    Erst waren es die zu-Tode-gekommenen selbst schuld mit ihrem individuellen Fehlverhalten - nun ist das auch den Herren inzwischen nicht mehr möglich diese Story aufrecht zu halten - nun schieben sie sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe: Schaller schiebt es auf die Polizei, die Polizei schiebt es auf den Veranstalter. Und der OB hat sowieso von allem nichts gewußt.
    Ein echtes Trauerspiel!

    Was mich sehr ärgert ist die Vernebelung und das Lügen und das Schuld von sich schieben, was alle Verantwortlichen drauf haben.
    Beispiel: es wurde immer wieder angedeutet, dass die Menschen aufgrund der Treppenstürze gestorben seien, also aufgrund von individuellem Fehlverhalten. Nun haben die Obduktionen ergeben: keiner der verstorbenen ist an Sturzfolgen gestorben, alle sind durch Brustquetschungen zu Tode gekommen.


    Auch der OB hatte bei den Pressekonferenzen suggeriert, viele der Menschen seien durch Treppenstürze zu Tode gekommen.


    Das ist es, was den Mann immer untragbarer macht.

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    Original von woelfchen
    Ich war einmal bei einer Massenveranstaltung und mein Gedanke war: Wenn hier Panik ausbricht, bist du mittendrin - ich bin nie wieder zu sowas hingegangen. Wer es trotzdem macht, nimmt das Risiko billigend in Kauf und soll sich nicht beschweren.


    Natürlich gibt es immer ein gewisses Risiko bei Massenveranstaltung - man hat es eben mit einer Masse Menschen zu tun.
    Aber es gibt schon Möglichkeiten Menschenmassen zu steuern und für Location und Organisation zu sorgen um dem ganzen einen halbwegs sicheren Rahmen zu geben.
    Ich war schon auf vielen 50 000 + Konzerten. Stadion haben klare Auflagen, wie die Zugänge und Ausgänge zu gestalten sind - und ich habe mich dort selten wirklich unsicher gefühlt.
    Solche Zustände, wie man auf dem Video sieht, habe ich nie erlebt.
    Eine Veranstaltung, zu der in den Vorjahren mehr als eine Millionen gekommen sind, für 500 000 genehmigen zu lassen auf einem Gelände, dass laut Polizeigewerkschaft für 250 000 ausreichend ist... und die Menschenmassen durch einen einzigen Ein- und Ausgang durch Tunnel, die in ein Nadelöhr münden zu leiten - das würde in keinem Stadion in Deutschland genehmigt werden. Aber in Duisburg haben sie es durchgezogen. Allen Warnungen im Vorfeld zum Trotz, die es gab.


    Jetzt zu sagen: tja, wer sich zu so einer Veranstaltung begibt, nimmt das Risiko so zu Tode zu kommen billigend in Kauf finde ich unglaublich zynisch.
    Die Menschen, die dort hingegangen sind, müssen nicht billigend in Kauf nehmen, aufgrund von unglaublich unfähiger Organisation und leichtfertiger Genehmigungen herbeigeführten Risikosituation zu Tode zu kommen.

    Bei mir macht sich da schon Betroffenheit bemerkbar - nicht weil ich jetzt in Trauer zerfließe - sondern weil ich schon bei etlichen Massenveranstaltungen teilgenommen habe und das auch gerne wieder tue - und ich es einfach unfassbar finde mit welcher Nachlässigkeit hier geplant wurde und wie diese Veranstaltung auf diesem Gelände mit diesen Zugängen geplant und genehmigt werden konnte und wieso da Sicherheitsleute nicht viel eher eingeschritten haben, als sie gesehen haben, welche Massen da von zwei Seiten in den Tunnel drängen.
    Solcher fahrlässiger Umgang mit einer solchen Massenveranstaltung - das macht mich betroffen.


    Ich zünde da keine Kerzen an - aber ich hoffe, dass die Organisatoren und Genehmiger dieser Katastrophe zur Verantwortung gezogen werden.

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    Original von Nikki


    Was ich nicht nachvollziehen kann - warum lief weiter noch Musik nach dem tragischen Ergeinis... die Feiern und tanzen, als ob nichts wäre...


    Weil man eine zweite, noch viel größere Massenpanik verhindern wollte... und weil man die Leute nicht auf einen Schlag wegbekommt. Der Bahnhof musste nach der Massenpanik immer wieder abgesperrt werden wegen Überfüllung - nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn da alle auf einen Schlag zu den Ausgängen und auf den überfüllten Bahnhof gedrängt hätten.
    So hat man die Veranstaltung laufen lassen - und die Sache sprach sie nach und nach herum.

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    Original von tinkerbell
    Ich habe den Film grade auf DVD gesehen und musste mich doch etwas über die Besetzung wundern. LeeAnn Rimes als Tochter von der Arquette - sind die nicht in etwas gleichalt? Entweder waren Tochter oder Mutter fehlbesetzt, 20 Jahre Altersunterschied hat man irgendwie nicht erkannt und waren auch nicht glaubwürdig.


    Dann hat sich Rosanna entweder sehr gut erhalten oder ...arme LeAnn.
    Denn LeAnn ist Jahrgang 1982 und sie ist damit 23 Jahre jünger als Rosanna Arquette. :lache


    Ich fand den Film eher langweilig im Vergleich zum Buch. Das einzige, was mich unterhalten hat, war die Tatsache, dass der Film LeAnn Rimes und Eddie Cibrian seit dem Film ein Paar sind - und der Film sozusagen zwei Ehen auf dem Gewissen hat.


    Alles in allem ist mir LeAnn Rimes aber als Sängerin lieber.

    Mich stört es nicht - manchmal finde ich es sogar sinnvoll. Denn nicht immer ist editieren ja eine reine Korrektur. Es kommt auch vor, dass Inhalte nochmal geändert werden - und da finde ich schon interessant zu sehen, dass der Eintrag nochmal nachbearbeitet wurde - auch im Hinblick auf darauf folgende Antworten.


    Ansonsten kann man doch - wenn man weiß, dass man Fehler korrigieren möchte - erst mal Vorschau klicken und korrigieren. Man muß einen Beitrag ja nicht erst erstellen, um ihn korrigieren zu können. ;-)

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    Original von Rosenstolz
    Ich habe dieses Thema mal in der Buchhandlung in der nächstgrößeren Stadt hier zur Sprache gebracht:
    Die Antwort war, dass es sich einfach nicht rechnen würde ( allenfalls bei etwas unbekannteren, regionalen Autoren ). Ansonsten wären die Kosten im Verhältnis zu den Einnahmen einfach zu hoch.
    Ob das jetzt tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen.


    Je nach Autor ist das schon ein ordentlicher Kostenfaktor. Anreise, Übernachtungs- und Verpflegungskosten und ein mehr oder weniger kleines Honorar für den Autor. Hinzu kommt, dass nicht jede Buchhandlung die erforderlichen Räumlichkeiten hat und dann eventuell noch Räume anmieten muss. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass auch Leser nicht so gerne Geld zahlen und Veranstaltungen mit Eintritt erheblich schlechter besucht sind (abgesehen von einer handvoll echter Literatur- Superstars).
    Letztlich war eine Lesung in der Regel etwas, wo wir drauf gelegt haben als Buchhandlung - und dafür gab es dann einen Posten im Werbungsbudget. Denn so eine Lesung hat einen Werbeeffekt: man ist in den lokalen Medien präsent und bringt sich ins Gespräch. Aber für solche Werbebudget fehlt heute etlichen Buchhandlungen auch das Geld.

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    Original von Lesebiene
    Oder in die Landeshauptstadt von Hessen - welcher (deutscher) Autor hat dort schon einmal eine Lesung gehalten?


    Von Wiesbaden weiß ich aber schon, dass es dort schon so manche Lesung gegeben hat.


    Ansonsten würde ich empfehlen, dich an deine Buchhandlungen vor Ort zu wenden oder die Bücherei - denn ein Verlag und Autor braucht einen Veranstalter vor Ort...


    Aber wenn man bestimmte Autoren wirklich sehen will, dann muss man öfter Wege in Kauf nehmen. Das wird sich wohl nicht ändern.

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    Original von Lesebiene
    Bei aller Fanfreude, die Verlage und die Autoren wollen Bücher verkaufen.
    Sollten nicht die Verkäufer sich um die Käufer kümmern - sprich ihre Ware vor Ort anpreisen? :gruebel


    Nun ja, das tun Buchhandlungen ja auch. Denn die Ware ist das Buch - nicht der Autor. Und der Verkäufer ist der Buchhändler, nicht der Autor.
    Natürlich wäre es schön, wenn jeder Autor jeden seiner Leser persönlich zu hause besuchen könnten - aber wie soll das den gehen? Ein John Irving wäre nie über sein erstes Buch hinaus gekommen.


    Mir ist es lieber Autoren konzentrieren sich auf das, was sie können und mir Freude macht: sie schreiben. Gelegentliche Promotermine stehen dem sicher nicht im Weg - und da komme ich ihnen, wenn sie mich sehr interessieren, sehr gerne auch ein Stück entgegen.
    Flächendeckende Autorenlesungen sind ja wohl kaum realistisch und möglich.

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    Original von solea
    Ich habe mal gelesen, dass Günter Grass nach Lesungen nur gebundene Bücher signiert und Autogramme in Taschenbücher verweigert. Ist euch dieses oder ähnliches Verhalten auch von anderen Autoren bekannt?


    Und weiß vielleicht jemand, wie Grass seinen Schritt begründet?


    Das kann ich nicht bestätigen. Bei einer Lesung wo ich ihn erlebt habe, hat er alles signiert, was man ihm unter die Nase gehalten hat.


    Zu meinen aktiven Buchhändlerinnenzeiten war ich auch eine zeitlang für die Veranstaltungen zuständig. Bei Autoren sind mir da eher weniger Allüren untergekommen, eher bei Menschen, die sonstwie prominent waren und zu einer Signierstunde kamen oder nun auch mal ein Buch zu promoten hatten.
    Von einem, der das Hotel auf Buchhändlers Kosten gewechselt hat, weil das für ihn gebuchte ihm nicht genehm war, kann ich berichten oder von einer Prominenten, die für eine Veranstaltung nur erschien, wenn ein Stylist und ein Friseur in die Buchhandlung kam, um sie frisch aufzuhübschen.


    Wie gesagt, Autoren waren im Vergleich extrem pflegeleicht. Die hatten gelegentlich seltsame Wünsche wie möglichst billig und luxusfrei untergebracht zu werden und so bescheiden wie möglich bewirtet zu werden - aber Allüren würde ich das nicht nennen.
    Allerdings waren da gerne mal sehr eifrige Marketingabteilungen der Verlage, die einen mit Maßnahmekatalogen zuballerten - für bestimmte Wassersorten usw... wo sich dann der ein oder andere Autor doch sogar überrascht zeigte. Ich erinnere mich, dass eine Autorin sich über diesen Katalog mal köstlich amüsiert hat, bei einem Weinumtrunk nach der Lesung. Sie meinte, jetzt versteht sie endlich, warum sie immer und überall die gleiche Wassersorte hingestellt bekommt - sie hat das für einen bizarren Zufall gehalten. :lache


    Ich bin schon 80 km nach Frankfurt gefahren für eine Lesung mit Isabel Allende oder nach New York geflogen für eine Lesung mit Tom Robbins (nein, ein Scherz in dem Fall - ich war zufällig ohnehin gerade in New York). :lache
    Das weiteste nur für eine Lesung waren mal ein paar hundert km nach Lübeck zu Günther Grass (wo mir aber das Hotel spendiert wurde von seinem Hörbuchverlag). Und John Irving in Köln fällt mir noch, damals so knapp 200 km von mir entfernt.
    Also alles in allem kommt es einfach darauf an - und vor allem auf den Autor. Es gibt Autoren für opfere ich gerne ein paar Stunden Anreise und auch eine Übernachtung und ein ganzes Wochenende. Und es gibt Autoren für die würde ich nicht mal über die Straße zur Buchhandlung gehen hier im Ort.
    Das ist so, wie bei Konzerten: wenn es mich richtig doll interessiert und ich die Zeit und das Geld habe - dann ist mir kein Weg zu weit.