Tom Buhrow / Sabine Stamer - Mein Amerika Dein Amerika

  • Es fängt schon mal damit an, daß ich das Buch nicht einordnen kann. Es ist von allem ein bißchen, keine Reisebeschreibung, sondern mehr das alltägliche Leben, nicht wirklich politisch, aber dann wieder doch. Also erst mal unter sonstiges...


    Tom Buhrow ist ja inzwischen als Wickert-Nachfolger bei den Tagesthemen bekannt, davor hat er 10 Jahre lang in den USA gelebt und gearbeitet als Korrespondent und Leiter des Washingtoner Studios.


    In dem Buch beschreiben die beiden das Leben in den USA- aus Sicht der deutschen Zuwanderer.
    Es werden Alltagsbeobachtungen und gängige Vorurteile, die wir deutschen im Kopf haben, erzählt, kommentiert und mit interessantem Hintergrundwissen ergänzt.
    Über Ernährung, Sozialsystem, die Klagewut, Super-Supermärkte, religiöse Eiferer, Schwarz-weiß ...


    Es sind kleine Alltagsgeschichten, die geschrieben sind, um sie schnell wegzulesen, mit viel Lesespaß. Kein trockener Sachbuch-stoff.
    Man bekommt so zwar keinen allumfassenden Zustandsbericht aus den USA, der einen Anspruch auf Objektivität erhebt. Sondern die sehr subjektiven Eindrücke einer Familie in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, durch die deutsche Brille betrachtet, aber mit Interesse und Liebe zum Land.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von beowulf
    Du bist doch vom Fach, meinst du das wird es mal als TB geben?


    Hallo beowulf,
    ich heiße zwar nicht Janda, kann dir aber trotzdem sagen, dass es das Buch sicherlich als TB geben wird. Nur wann kann ich dir nicht sagen :wave

  • Zitat

    Original von janda
    Es fängt schon mal damit an, daß ich das Buch nicht einordnen kann. Es ist von allem ein bißchen, keine Reisebeschreibung, sondern mehr das alltägliche Leben, nicht wirklich politisch, aber dann wieder doch. Also erst mal unter sonstiges...



    Dem stimme ich zu.




    Zitat


    Es werden Alltagsbeobachtungen und gängige Vorurteile, die wir deutschen im Kopf haben, erzählt, kommentiert und mit interessantem Hintergrundwissen ergänzt.
    Über Ernährung, Sozialsystem, die Klagewut, Super-Supermärkte, religiöse Eiferer, Schwarz-weiß ...


    Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen! Es wird über Dinge berichtet, die man schon kennt, wenn man sich bereits mit den Eigenheiten der USA beschäftigt hat und es werden Dinge beschrieben, die mir noch neu waren, bzw. die ich aus diesem Blickwinkel noch nicht betrachtet hatte.


    Interessant fand ich beispielsweise die überraschend lange Beschreibung von Las Vegas. Diese Stadt interessiert mich persönlich zwar überhaupt nicht und ich würde die Beigeisterung, die Sabine Stamer dafür empfindet, wohl nie teilen können, aber das was über Las Vegas in diesem Buch steht und wie es da steht, fand ich ungemein spannend!




    Zitat

    Es sind kleine Alltagsgeschichten, die geschrieben sind, um sie schnell wegzulesen, mit viel Lesespaß. Kein trockener Sachbuch-stoff.


    Auch dem stimme ich zu. Allerdings sind in all den Alltagsgeschichten immer auch (sozial-)politische Aspekte mit beschrieben. Es wird - wie es sich für gute Journalisten gehört - immer nach dem Warum und Woher gefragt. Die Autoren versuchen so gut wie möglich dem Leser zu erklären warum die Amerikaner so sind, wie sie sind. Es wird nie einfach so beschrieben, ohne zu erklären.


    Interessant an diesem Buch ist auch, dass hier ein wohl sehr gut funktionierendes Team aus zwei Menschen schreibt, die auch mal unterschiedlicher Meinung sind. Der Erzähler besteht allerdings immer aus beiden. Es wird nicht unterschieden, wer gerade schreibt. Betrifft ein Erlebnis oder eine Ansicht nur einen der beiden, wird so geschrieben, als würde jemand eben über "Tom" oder "Sabine" schreiben. Ob das dann der andere ist, oder der Beschriebene selbst, wird auf angenehme Art offen gelassen.



    Zitat

    Man bekommt so zwar keinen allumfassenden Zustandsbericht aus den USA, der einen Anspruch auf Objektivität erhebt. Sondern die sehr subjektiven Eindrücke einer Familie in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, durch die deutsche Brille betrachtet, aber mit Interesse und Liebe zum Land.


    Ich hatte schon den Eindruck, dass es das Ziel ist, möglichst objektiv zu beschreiben. Natürlich werden auch Meinungen und persönliche Eindrücke beschrieben. Aber im Allgemeinen empfand ich die Beschreibungen eher journalistisch-objektiv.


    Die Liebe zu Land und Leute war allerdings wirklich spürbar. Ebenso wie eine profunde Kenntniss von Land, Leuten und Politik der USA.


    Ich habe das Buch jedenfalls sehr gerne gelesen und bereits weiterempfohlen.

  • Hallo,


    dieses Buch streift wirklich viele verschiedene Themen.
    Allerdings immer sehr genau hinterfragt und erklärt.


    Ich habe schon viele Bücher über die USA gelesen.
    Dies ist eines, das man gut empfehlen kann, um jemand für dieses Land zu interessieren.
    Gut geschrieben (natürlich nicht so witzig wie Bill Bryson...).


    Als Kind habe ich mich bei Wim Tölkes (hieß der so?) Sendung immer gefragt, wer zu diesen Spezialthemen, die da abgefragt wurden, soviel Wissen ansammeln kann. Heute könnte ich mir zum Thema USA selbst eine Teilnahme vorstellen.


    LG

  • Ich hatte das Buch meiner Mutter geschenkt und habe es dann selber gelesen. Ich fand, es liest sich gut weg und man erhält einen guten Eindruck über die Lebensweise in den USA.