Der Klappentext
Mitten im afrikanischen Dschungel, auf dem Grund eines Sees, verbirgt er sich: Mokéle M'Bembé, der sagenumwobene letzte Saurier.
Emily Palmbridge war auf der Jagd nach ihm - und ist seither verschwunden. Aber wo verliert sich ihre Spur?
Der junge Londoner Genetiker David Astbury geht am liebsten in Ruhe seinen Forschungen nach. Doch als ihn Emilys verzweifelte Mutter um Hilfe bittet, kann er sich nicht entziehen. Emily war seine erste große Liebe. So wird David Teil eines hochausgerüsteten Expeditionsteams, dem außerdem ein skrupelloser australischer Großwildjäger, dessen Assistent und eine afrikanische Biologin angehören.
Angekommen am Lac Télé, einem Urwaldsee im undurchdringlichsten Teil des Kongo, stößt des Team bald auf Spuren grausamer Kämpfe. Die erste Konfrontation mit dem monströsen Reptil ist nahe - und fordert ein Todesopfer.
Von da an eskaliert alles. Widerwillig begreift David, dass Mokéle ein ganz besonderer Gegner ist - dass er Fähigkeiten besitzen muß, die von unschätzbarem Wert für die Menschheit sind. Emily scheint alles darangesetzt zu haben, die Bestie vor Entdeckung zu bewahren. Da beschließt David gegen alle Vernunft, das Tier vor seinem rachedurstigen Team zu schützen. Er wird dabei der Verlierer sein, wenn nicht ein Wunder geschieht...
Meine Meinung
Das Buch wurde mir von Amazon empfohlen, weil ich das "Projekt Babylon" dort bestellt habe.
Und da ich diesen Mystery-Thriller gern gelesen habe, habe ich mir auch "Reptilia" gekauft.
Ich habe das Buch als Weltbild-Sonderausgabe gelesen. Diese Sonderausgaben mag ich sehr gern, weil es einerseits Hardcover-Ausgaben sind, die andererseits die Handlichkeit von Taschenbüchern haben.
Die Aufmachung ist sehr schön. In den Umschlagdeckeln sind Landkarten abgedruckt und der Beginn jeden Kapitels ist mit einer Art Schattendruck unterlegt, die dem Buch irgendwie eine besondere Atmosphäre entlocken.
Als ich mit der Lektüre begann, war ich versucht, das Buch nach den ersten Seiten wieder zuzuklappen und ins Regal zurückzustellen. Der Genforscher David Astbury wird im Hubschrauber zum Anwesen der Palmbridges geflogen und promt jagt ein Klischee das nächste. Der Gipfel ist erreicht, als sich David an das "glockenhelle Lachen" seiner Jugendfreundin Emily erinnert.
Aber vielleicht hat der Autor auch versucht, in seiner Sprache die ganze kitschige Atmosphäre widerzuspiegeln, die entsteht, wenn Engländer in Amerika die vergrößerte Fassung ihres englischen Wohnsitzes aufbauen.
Nachdem David den Auftrag, die verlorengegangene Tochter wiederzufinden, angenommen und seine Expeditionskollegen kennengelernt hat, nimmt die Geschichte Fahrt auf und entwickelt sich zu einer spannenden Abenteuergeschichte, die man am liebsten in einem Zug durchlesen möchte.
Obwohl man das Geheimnis des Mokéle M'Bembé ziemlich bald erahnt, gibt es zum Schluss noch die ein oder andere überraschende Wendung.
Die Figuren sind klasse gezeichnet. So wird der skrupellose Großwildjäger nicht einfach als Klischee vorgestellt. Als er aufgefordert wird, von seiner schwierigsten Jagd zu berichten, erzählt er eine Geschichte, die dem Leser seinen Charakter erkennen läßt.
David ist kein Abklatsch von Indianer Jones, sondern eher das Gegenteil. Er wächst aber mit seinen Herausforderungen. Von Anfang an sympatisch war er mir, als er sich zu Beginn der Geschichte in Schlips und Jacket zwängen mußte und sich vorkam wie verkleidet.
Fazit
Sehr spannender und schnell zu lesender Mystery-Thriller. Ich habe mir gleich ein weiteres Buch von Thiemeyer bestellt und freue mich schon drauf.
Gruß
Depardieu
Edit: ISBN-Nummer geändert, die Weltbild-Ausgabe findet Amazon nicht