Die verbrannte Handschrift – Kathrin Lange (ab 12 Jahre)

  • Historischer Jugendroman


    Ab 12 Jahre
    Aus der Reihe Fischer Schatzinsel
    Erschienen August 2006, 264 Seiten plus einem Glossar und einem Nachwort der Autorin


    Klappentext:
    Um 1000 n. Chr.: Im Kloster zu Hildesheim ist gerade eine unschätzbar wertvolle Abschrift der Bibel eingetroffen. Als Rona, die vierzehnjährige Tochter des Schmieds, den Novizen Nonno überredet, ihr die Handschrift zu zeigen, geht diese durch ihre Unachtsamkeit in Flammen auf. Wer soll sie ersetzen? Ronas Vater würde sein Leben lang für den Bischof arbeiten müssen, ohne Aussicht, die Schuld jemals begleichen zu können. Aber Nonnos Mutter, Gräfin Ingerid, hat Mitleid. Sie schickt ihren Vertrauten Gunther in das ferne Italien, um eine neue Abschrift in Ravenna zu besorgen. Doch Rona und Nonno wollen nicht tatenlos abwarten. Heimlich laufen sie weg und schließen sich Gunther an. Wird es ihnen gelingen, die Handschrift heil nach Hildesheim zu bringen? Und wird Rona Nonnos Herz gewinnen?


    Zur Autorin laut Klappentext:
    Kathrin Lange wurde 1969 in Goslar am Harz geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Im Brotberuf ist sie freie Verlagsherstellerin. Kathrin Lange hat einige Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht, bevor 2005 ihr erster und viel beachteter Roman "Jägerin der Zeit" erschien. "Die verbrannte Handschrift" ist ihr erstes Jugendbuch.


    Anmerkung: Ein weiterer Roman von ihr heißt „Das achte Astrolabium“. Dabei handelt es sich wieder um einen Erwachsenenroman.


    Ein weiteres Jugendbuch: Das graue Volk
    Außerdem war sie beteiligt an dem Gemeinschaftsroman „Der 12. Tag“ und hat mit „Lea und Patrick und die geheimnisvollen Bücher“ ein Buch mit Texten von Schülern herausgegeben.


    Autorin-Homepage: www.kathrin-lange.de


    Meine Meinung:
    Ein historisches Roadmovie, das die beiden Jugendlichen zu Fuß, im Wagen oder auf Ponys zurücklegen.
    Ausgangspunkt ist das Kloster Sankt Michael und in der Domsburg, in dem Bischof Bernward von Hildesheim nicht sehr sympathisch auftritt.
    Die Reise geht von Hildesheim nach Ravenna in Italien mit vielen wichtigen Zwischenhalten, z.B. der Stift in Gandersheim, in der Rona Gelegenheit bekommt, ein Originalpergament mit einem Text von Roswitha von Gandersheim zu bewundern oder in Augsburg der Aufmarsch des Königs Heinrich II nach der Königskrönung.


    Schade, dass zum Buch keine Karte des Reiseweges enthalten ist.


    Unterwegs schließen die beiden viele Freundschaften und einigen Gefahren, die überwunden werden, wie gewohnt für ein Abenteuerbuch. Davon abgesehen spürt man an der sorgfältigen Arbeit, dass die Autorin auch schon historische Romane für Erwachsene geschrieben und somit Erfahrung hat.


    Am wichtigsten war das Thema der Standesunterschiede, dass das Buch durchzieht und es erst richtig interessant macht.
    Sehr deutlich wird das bei den Szenen, in denen Rona Königin Kunigunde trifft, obwohl ich erstaunt war, wie leicht Rona zur Vertrauten und sogar Beraterin der Königin wird. Kunigunde selbst, die kinderlos blieb, hat beträchtlichen politischen Einfluss genommen, das macht diesen Abschnitt glaubwürdig.
    Gut gelungen sind auch die die Abschnitte in Ravenna und auch bei dem Ende macht es sich die Autorin nicht zu einfach.


    Geschichtsunterricht in der Schule wird häufig als trocken und langweilig empfunden.
    Aber bei historischen Jugendbüchern wie diesem bin ich optimistisch, dass Jugendliche Interesse für die Geschichte gewinnen können.


    Der warmherzige Stil macht das Buch zu einem Vergnügen und langweilig ist keine Seite.
    Da die zarte Liebesgeschichte sehr wichtig ist und immer aus Ronas Perspektive geschildert wird, ist das Buch vielleicht eher ein Mädchenbuch als für Jungs. Als Altersempfehlung wird ab 12 Jahre angegeben. Und dann, nach meiner Meinung, natürlich wieder für alle Leser über 30 geeignet.

  • Einen tieferen Sinn habe ich bei dem Buch nicht entdeckt, manches fand ich ziehmlich daneben- aber spannend war es wirklich. Sehr!

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Ich hab mir dieses Buch letzte Woche in der Bücherei ausgeliehen.
    Ich hatte aber bisher noch keine Zeit damit anzufangen.
    :wave

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • hm... ich fand das Buch ein wenig langweilig
    aber es gibt einem einen Einblick in die Welt von damals, die Stellung der Frau und die Ständegesellschaft.
    Es ist gut zu lesen aber auch nicht herrausragend
    umbedingt empfehlen würde ich es jetzt nicht, aber für history-fans sicher keine schlechte wahl

    Wir lächelte einander an,
    und ich spührte einen Schauer über meinen Rücken laufen,
    der wie ein paar Tropfen eiskaltes Wasser meine Wirbelsäule hinunterwanderte.
    (Die Schwester der Zuckemacherin, von Mary Hooper)