Die Lebensgeschichte eines "gelernten DDR Bürgers!"

  • So lautete die Blendenbeschriftung auf dem einzigen Autorenstand auf der Leipziger Buchmesse. Das Buch war zur Teilnahme am "Buchpreis der Leipziger Buchmesse 07" eingeladen, der Verlag geht aber nicht auf Messen. So präsentierte der Autor selbst sein Buch - mit großem Erfolg. Der Stand war meist umlagert, die Blendenbeschriftung lies die Besucher im Schritt stocken und neugierig verharren. Signierte Bücher wurden laufend verkauft, angeregte Gespräche über die DDR Zeit gab es über die gesamte Messedauer. Unter www.nicht-klagen-kaempfen.de gibt es einen Messebericht und fast 40 Leserkommentare zum Buch.

  • Hallöchen


    Gratulation zur Publikation und zur erfolgreichen Vorstellung auf der Buchmesse!


    Dass Du das Buch selbstfinanziert hast, ist meiner Meinung nach allerdings auch eine interessante Information. Die habe ich von der verlinkten Website ("Mein Buch habe ich selber finanziert, es sollte dadurch auch hier portofrei bestellt werden, im Handel ist es eh nicht vorrätig.")


    Es würde mich durchaus interessieren, wie die von Dir genannte Einladung "zur Teilnahme am ,Buchpreis der Leipziger Buchmesse 07'" zustande kam: Da Dein Verlag nicht zu den Ausstellern gehörte, muss sich ja jemand anderes eingesetzt haben für Dein Buch. Das zumindest legen die Teilnahmebedingungen des Preises nahe.


    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Hallo, Roland.


    Zitat

    so bekannt kann ich doch noch nicht sein, das gibts doch gar nicht!?


    Wenn hier jemand mit seinem ersten Posting begeistert ein Buch vorstellt, von dem man bisher noch nie gehört hat, handelt es sich in 99% der Fälle um den Autor selbst (und in 90% dieser 99% geht es um eine BoD- oder Selbstverlagspublikation). In Deinem Profil hast Du "kehi-modellbau@t-online.de" als Mailadresse angegeben. Google förderte nach Eingabe von "Kehi Modellbau" Deine Site zutage. Damit war die Verbindung hergestellt. ;-)

  • Als Herausgeber geht es auch!


    Im übrigen mache ich mich bei der Messe dafür stark, dass es künftig auch Autorenstände geben sollte, damit jeder die Freiheit hat, sein Buch vorzustellen, wenn es der Verlag nicht für nötig hält.

  • "Mecke Druck und Verlag" bietet Publikation als Dienstleistung an, also auf Kosten des Autors. Ich nehme an, daß Du diesen Weg gegangen bist. Insofern hat keine eigentliche verlegerische Tätigkeit stattgefunden. In solchen Fällen ist nachvollziehbar, daß eine Messepräsentation des Titels nicht in Erwägung gezogen wird. Aber meiner Kenntnis nach kann jeder, der sich "Verlag" nennt, und das wiederum kann auch jeder, einen Messestand in Leipzig buchen. In Frankfurt ist's ein bißchen anders. Wenn für alle BoD- und Selbstverlagsautoren entsprechende Konditionen angeboten würden, gäbe es kaum noch Raum für "richtige" Verlage. Und im Hinblick auf die Sortimentsqualität wird sich das auch kein Messeveranstalter wünschen. Schlimm genug, daß im Basement von Halle 3 der Frankfurter Messe die Haie der DKZ-Verlage aggressiv auf Kundenfang gehen dürfen.

  • Zitat

    Original von Schecki
    Besser wäre gewesen, ich versuchte nicht zu schnell zu schreiben, damit keine Fehler entstehen. Peinlich, peinlich! Die Tasten wollen nicht immer!


    Es ist natürlich ein "gelernter DDR - Bürger!"


    Wenn du im Eingangsposting auf "Edit" gehst, kannst du es noch ausbessern. ;-)



    Um was geht es da nun genau in dem Buch. Wo es vorgestellt wurde ist mir eigentlich wurscht.
    Und... vierzehnfuffzich für hundertfuffzich Seiten ist nicht wenig. :wow

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Tom
    Schlimm genug, daß im Basement von Halle 3 der Frankfurter Messe die Haie der DKZ-Verlage aggressiv auf Kundenfang gehen dürfen.


    (Offtopic ON)
    In den anderen Hallen tun sie es natürlich auch. Das Verbot wird selbstverständlich von Herzen gern ignoriert.
    Außerdem führte beispielsweise das aggressive Vorgehen der "Corn**** Go****"-Leute auf der Frankfurter Buchmesse regelmäßig zu Beschwerden seitens des benachbarten Standes von Liechtenstein.
    (Offtopic OFF)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Schau am besten mal unter www.nicht-klagen-kaempfen.de viele Lesermeinungen beschreiben den Inhalt, in dem sie darauf eingehen.
    Auch der dortige "Klappentext" ist passender als am Buch selber. Im neuen Book-Magazin ist das Buch auch gut beschrieben, einfach mal googeln.


    Die Leserrezension von B. Knorr in amazon.de trifft am besten zu.

  • Hallo, Schecki


    Es ist für die Mitlesenden sehr viel einfacher, Deine Antworten den jeweiligen Fragen/Anregungen/Hinweisen/Offtopics zuzuordnen, wenn Du die Usenden, auf deren Postings Du Dich beziehst, direkt ansprichst (so wie ich hier gerade).


    Danke, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • @ Schecki


    dein nicht-klagen-kaempfen-link funktioniert nicht, "server nicht gefunden".
    Könntest Du bitte, bitte den Tippfehler im Fred-Titel raus-editieren? Ich zucke jedesmal unwillkürlich zusammen, wenn mein Blick beim Öffnen der Büchereulen-Startseite darauf fällt.... Danke! :wave
    und wärst so lieb, kurz eine Inhaltsangabe hier reinzustellen wie üblich bei Buchvorstellungen? Merci.

  • Hallo Nicole,


    war soeben auf meiner Buchhomepage www.nicht-klagen-kaempfen.de es funktioniert einwandfrei, hatte keine Probleme.


    Trotzdem so kurz wie möglich nach Deinem Wunsch eine Inhaltsangabe.
    Das Buch soll anderen Menschen Mut machen, mit Problemen fertig zu werden, nicht aufzugeben. Dazu erzähle ich meine Lebens- und Firmengeschichte. Ich bin gebürtiger Eisenacher, vom Jahrgang 49, also mit der BRD und der DDR geboren. Im Jahr 53 sind wir in den Westen geflüchtet, bin dort in der Wirtschaftswunderzeit unter ärmsten Bedingungen in einer zerbrechenden Familie aufgewachsen, als Möbel Apfelsinenkisten. Zum Mauerbau war ich gerade in der DDR bei der Großmutter, man verweigerte die Rückreise zu den Eltern. Es war eine Geiselnahme, der Staat verlangte die Rückübersiedlung, Originaldokumente sind enthalten. So wuchs ich mit von der 140,- M Rente der Großmutter auf, Unterstützung verweigerte der Staat, ich musste mir als Kind Nahrung dazu verdienen durch helfen beim nachbarlichen Bäcker und Fleischer. Eine ganz schlimme Zeit. Pakete meiner Eltern mit Nahrungsmittel wurden beim Zoll weitgehend zerstört und unbrauchbar gemacht. Studieren durfte ich nicht mit Eltern im Westen, musste aus der achten Klasse raus und einen Beruf erlernen. Erst in meinem Berufsleben als KFZ Handwerker habe ich mir ein vernünftiges Leben aufgebaut. Mein Buch erzählt vom Leben in der Mangelwirtschaft, wie es bisher kaum geschildert wurde. Als das ZDF aufkam, mussten wir uns Empfänger dafür selber bauen, damit wir es im Osten sehen konnten, dazu gingen Bauanleitungen um. Die Transistoren dazu schickte meine Mutter, in Matchboxautos versteckt, damit man sie beim Paketdurchleuchten nicht sah. Die Antennen wurden auf den Dachböden vor der Polizei versteckt, unter Ulbricht war es noch schlimm. Später brauchte man zum Kauf eines Farbfernsehers die Genehmigung des eigenen Betriebes, wer nicht "am Aufbau des Sozialismus" beteiligt war, Gesellschaftlich nichts tat, bekam keine Genehmigung. Meine Genehmigung ist im Buch enthalten, wie viele andere und Fotos zur DDR Zeit. Als meine Eltern 83 tödlich verunglückten, wurde mir als einzigen Sohn die letzte Ehre verweigert, ich erzähle von den Auseinandersetzungen mit der Stasi. Später stand ich kurz vor der Verhaftung, weil ich durch mein Hobby Modelleisenbahn einen Tauschpartner im Westen hatte, für den ich Modelle bastelte. Man lastete mir Devisenvergehen an, meine Stasiakte umfasst 12 Seiten, aber es gab keine Denunzianten in meinem Umfeld. Ich erzähle von den Hoffnungen der Wende, die ersten Demos voller Angst vor dem vollbewaffneten Staat. Wenn Westbesuch kam, der hatte schon Angst an der Grenze, obwohl er nur zu Besuch kam, aber die Angst vor Maschinenpistolen auf die Straße zu gehen, die war unglaublich groß. Die gesamte Wendezeit wird geschildert, das letzte Friedensgebet in der Kirche war wie eine unglaubliche Nationalversammlung. Der Landesbischof sprach, Fahnen wurden aufgerollt, die Menschen hatten Tränen in den Augen, der Wille nach Freiheit war allgegenwärtig. Dann die Grenzenöffnung und Euphorie, es war traumhaft. Dann kam die Ernüchterung, die gesamte Wirtschaft, die ja staatlich war, wurde durch die Treuhand in wenigen Fällen privatisiert, in den meisten Fällen vernichtet. Aus 600 Milliarden Produktivvermögen wurden 300 Milliarden Schulden. Kein Stein blieb auf dem anderen, das Leben eines jeden einzelnen veränderte sich folgenschwer. Fast alle DDR Bürger wurden zunächst arbeitslos. Jeder musste sich einen neuen Weg suchen, mein Weg führte in die Selbständigkeit. In einer Gartenlaube begann ich, Modelleisenbahnen und Automodelle meist nach DDR Vorbild zu entwickeln und zu fertigen. Ein abenteuerlicher Weg wird beschrieben, von Vorurteilen des Westens gegenüber Ostprodukten, vom Kampf mit Banken und Behörden. Der Aufbau wird beschrieben, bereits 1990 der erste Mitarbeiter und 1992 die erste Messeauszeichnung auf der Spielwarenmesse Nürnberg. Heute sind wir international bekannt, fertigen fast 600 Modelle, exportieren bis USA, Japan und Australien. Viele Messepreise, alleine 2002 auf der Spielwarenmesse Nürnberg bekamen wir von 257 Herstellern weltweit gleich zwei zweite Plätze zum "Modell des Jahres". In 2004 bauten wir noch ein 100 qm Ladengeschäft auf in einer eigens zugekauften Immobilie, laut Gewerbeamt bei der Abnahme, eines der schönsten Läden in Eisenach.
    Kredite und Fördermittel bekamen wir fast nie, unser "Spielzeug" wurde nur belächelt. Trotzdem haben wir es geschafft, Stück für Stück, und haben Arbeitsplätze geschaffen. Den Laden haben wir sogar mit privaten Kleinanlegern, aufgebaut, worüber das Wirtschaftsmagazin "Markt" sehr positiv berichtete. Übrigens wurde 1992 und 2000 jeweils ein Film über uns gedreht, der mehrmals im Fernsehen lief. Das alles veranlasste mich, ein Buch darüber zu schreiben, um anderen zu helfen, durchzuhalten und zu kämpfen. Die Verlage lasen nicht mal das Manuskript, so habe ich alles selber organisiert und finanziert, das Buch erschien im Mai 06, seit dem sind erst 1000 Exemplare verkauft, meist über meine Buchhomepage. Erst jetzt nach der Messevorstellung wurde es auch im amazon.de besser, fällt aber jetzt wieder ab.


    Dann geschah etwas schreckliches, zwei Monate nach Erscheinen meines Buches wurde unser Ladengeschäft durch einen Brandanschlag restlos vernichtet, 78 T€ Schaden, nur 23 T€ bekamen wir von der Versicherung, da Vandalismus nicht auf dem Versicherungsschein stand. Ganze 5 Monate brauchten wir zum Wiederaufbau in Eigenleistung, im Dezember eröffneten wir wieder. Hilfe hatten wir von allen Seiten, selbst Kinder boten ihre Sparbüchse an, wir sollen ihren Laden wieder ganz machen, der neben einer Schule liegt und auch Schul- und Pausenbedarf anbietet. Das machte uns wieder Mut, denn wir hätten in den ersten Wochen nach dem Brand fast aufgegeben. Bin nun fast 60 Jahre, stehe seit 17 Jahren unter Dauerbelastung von 14 Stunden täglich, der letzte Urlaub 1995, da kommt man langsam an seine Grenzen.


    Mein Buch soll andere motivieren, dazu habe ich es auf den Markt gebracht, nicht um daran zu verdienen. Nun ist es aber in der Tat auch wirtschaftlich wichtig, mein Buch zu verkaufen, der Gesamtschaden des Brandes mit Umsatzausfällen beträgt mind. 170.000,- €.


    Ich denke, nun kann man nachvollziehen, das ich mein Buch bekannt machen möchte.


    Herzliche Grüße
    Roland Kehr

  • Hallo, Schecki


    Beide Links in diesem Fred können nicht funktionieren, solange du das Komma hinter dem ".de" mit verlinkst. Wenn Du genau hinschaust, wirst Du sehen, dass es – wie die URI unterstrichen ist. Das zeigt an, dass das System es mit zum Link zählt. Da das in dieser Form aber keine gültige "Adresse" ist, kommt es zur Fehlermeldung.


    Grüssli, blaustrumpf


    Du könntest unter Zuhilfenahme der Editierfunktion diesen Fehler wie auch den im Titel ganz leicht selbst korrigieren und sozusagen gleich auch noch das System austricksen. Wenn Du denn wolltest.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Bleib logger, JaneDoe


    Die Links tun es auch noch nicht.
    Internet gab's halt nicht im Intershop.
    :-(
    Grüssli, blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag